Husten Stark: Krankheitstypen

Starker trockener Husten (ohne Auswurf)

© PantherMedia / Ljupco Smokovski

Trockener Husten wird auch als Reizhusten bezeichnet. Die betroffenen Patienten müssen husten, obwohl kein Schleim aus den Atemwegen in den Mundraum befördert wird. Der Husten ist demnach ohne Auswurf oder unproduktiv.

Trockener Husten tritt als erste Phase eines Erkältungshustens auf. Dieser ist meistens durch Viren ausgelöst. [1]
Im Folgenden werden die Ursachen und der Verlauf eines Erkältungshustens beschrieben. Daran anknüpfend wird die Behandlung des trockenen Hustens erläutert. Abschließend werden wichtige Hinweise gegeben, um Verwechslungen mit anderen Erkrankungen vorzubeugen.

Ursachen von starkem trockenem Husten (ohne Auswurf)

Häufigste Ursache des trockenen Hustens ist mit 80–90 % der Fälle ein viraler Infekt. Nur bei 10–30 % der betroffenen Patienten werden Bakterien, wieHaemophilus influenzae, Pneumokokken oder Moraxella catarrhalis festgestellt. [2]

Verlauf der Erkrankung

Ein Erkältungshusten läuft grundsätzlich in zwei Phasen ab. In der ersten Phase dringen die Krankheitserreger in die Atemwegsschleimhaut ein und führen dort zu einer Reizung. Diese löst Husten aus. Anfänglich wird noch kein Schleim produziert und es kommt somit zu keinem Auswurf. Es wird von trockenem oder unproduktivem Husten gesprochen.
Erst in der zweiten Phase folgt das Anschwellen der Schleimhaut mit der damit verbundenen Schleimproduktion. Der Schleim bindet die abgestoßenen, befallenen Atemwegszellen und die Krankheitserreger. Durch das nun produktiveHusten kann der Schleim in den Mundraum befördert und „ausgeworfen“ werden. [2]

Zusätzliche Symptome, die mit dem trockenen Husten einhergehen können, sindKopfschmerzen, laufende Nase und tränende Augen. Auch Halsschmerzen und Fieber können auftreten. [2]

Behandlung von starkem trockenem Husten (ohne Auswurf)

Die Behandlung des trockenen Hustens sollte zunächst mit viel Tee undLutschbonbons begonnen werden. Halsumschläge können die Schleimhäute weiter beruhigen. Die Frage, ob warme oder kalte Umschläge angewendet werden sollen, kann nach Gefühl entschieden werden. Wichtig ist, dass die Umschläge als angenehm empfunden werden. Reichen diese Maßnahmen nicht mehr aus, kann auf pflanzliche und synthetische Hustenstiller zurückgegriffen werden. [3]

Beispiele pflanzlicher Hustenstiller:

Spitzwegerich und Eibischwurzel enthalten reizstillende und entzündungshemmende Schleimstoffe. Diese bilden eine Art Schutzfilm über die Schleimhaut und verringern dadurch die Reizbarkeit.
Beispielpräparate für Eibischwurzel sind Imupret N als Tropfen, Weleda Hustenelixier als Sirup und Phytohustil als Sirup. Spitzwegerich ist beispielsweise in Tetesept Husten Saft, RIVIERA Spitzwegerich Sirup und Bakanasan Hustenpastillen zu finden. [4][5]

Sonnentau wirkt entspannend auf die glatte Muskulatur der Atemwege. Dadurch beugt es Krämpfen vor, die Hustenreiz hervorrufen können. Als Beispiel enthalten folgende Präparate Sonnentau: Drosera Homaccord von Biologische Heilmittel Heel GmbH als Tropfen, Bronchikatt von Kattwiga Arzneimittel GmbH als Tabletten und Sonnentau von Diamant Natuur B.V. als Kapseln und Tropfen. [6]

Beispiele synthetischer Hustenstiller

Dropropizin ist ein Medikament, das hauptsächlich in der Lunge wirkt. Es werden in der Schleimhaut sitzende Rezeptoren für eine gewisse Zeitgehemmt. Rezeptoren sind Sinneskörperchen (Fühler), mit denen der Körper beispielsweise Berührungen wahrnimmt. Werden durch Dropropizin einige dieser Rezeptoren blockiert, können sie den Hustenreiz nicht mehr an das Hustenzentrum im Gehirn weiterleiten. Dadurch kann Husten nicht mehr so schnell ausgelöst werden.
Als Beispielpräparat ist hier Larylin Husten Stiller als Lutschpastillen zu nennen. [7]

Das verschreibungspflichtige Codein wirkt direkt im Gehirn. Es hemmt dort das Hustenzentrum im Stammhirn und blockiert damit den Hustenreflex. Codein ist mit dem Schmerzmittel Morphin (ein Opiat) verwandt. Im Körper werden etwa 5–20 % des Codeins in Morphin umgewandelt. Dadurch besitzt es zusätzlich eine schmerzlindernde Wirkung. Leider kommen auch die negativen Eigenschaften des Morphins zum Tragen. Diese sind unter anderemSuchtpotenzial, Verstopfung (Obstipation) und in höheren Dosen eineUnterdrückung der Atmung. [8]

Zu beachten

Während sich die Begleitsymptome wie Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber gewöhnlich nach etwa einer Woche bessern, kann der Erkältungshusten noch bis zu 3 Wochenandauern. Bessert sich die Symptomatik nicht in dieser Zeit, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Hustenstiller sollten generell nur in der ersten Phase eines Erkältungshustens angewendet werden. Nur bei trockenem Husten, ohne Schleimbildung, darf er unterdrückt werden, da ansonsten das Abhusten des Schleims behindert wird. Wird der Schleim aufgrund einer falschen Anwendung der Hustenstiller nicht abgehustet und sammelt sich in der Lunge, kann er einen guten Nährboden für Krankheitserreger bilden. Die Erkrankung kann dadurch verschlimmert werden. [9]

Treten die folgenden Symptome auf, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um andere Ursachen dafür ausschließen zu können:

  • plötzlich auftretender Krankheitsausbruch mit sehr ausgeprägtem Krankheitsgefühl und hohem Fieber über 40 °C
  • Veränderungen der Stimme
  • bellender Husten
  • Genickstarre
  • Ohrenschmerzen
  • Atemnot
  • erkrankte pflegebedürftige und bettlägerige Personen

Tritt beim Husten gelblicher oder grünlicher Schleim auf, kann, muss aber nicht, zusätzlich eine bakterielle Infektion vorliegen. Zur Behandlung kann der Arzt in diesem Fall eine antibiotische Therapie in Erwägung ziehen.

Begünstigend für einen akuten Infekt der oberen Atemwege sind Rauchen und Umwelteinflüsse wie staubbeladene Luft oder mit Schimmelpilz belastete Räume.