Husten: Häufige Fragen

Hausmittel gegen Husten (schnell wirkend)

© panthermedia.net / Olaf von Lieres

Unter Husten wird ein natürlicher Reflex verstanden.[1] Der Körper versucht auf diese Weise, den Atemtrakt zu reinigen und so z. B. Schleim, Fremdkörper oder Krankheitserreger zu entfernen.[5] Die Ursache für einen Husten kann auch ein akuter Infekt der Atemwege sein.[2] Dieser wird zumeist durch Viren (oft Rhinoviren) ausgelöst.

Oft tritt Husten gemeinsam mit weiteren Symptomen im Rahmen einer Erkältung (grippaler Infekt) auf. Ein grippaler Infekt ist durch Allgemeinsymptome wie Krankheitsgefühl, Fieber und Frösteln, Kopf- und Gliederschmerzen gekennzeichnet. Er wird außerdem häufig von einer eingeschränkten Nasenatmung, Fließschnupfen, Beschwerden beim Schlucken, Halsschmerzen und Heiserkeit begleitet.[3]

Hausmittel gegen Husten

Wie lange die Symptomatik eines solchen grippalen Infekts anhält, wenn er nicht mit Medikamenten behandelt wird, ist von der Grunderkrankung abhängig und daher sehr unterschiedlich. Sie sollte jedoch in der Regel nach drei bis sieben Tagen abgeklungen sein und nach 14 Tagen vollständig ausheilen.[4]

Beim Husten werden eine akute und eine chronische Ausprägung unterschieden. Von chronischem Husten wird ab einer Dauer von mehr als drei Wochen gesprochen. Zusätzlich kann ein Husten mit Auswurf (produktiver Husten) von einem solchen ohne Auswurf (unproduktiver Reizhusten) unterschieden werden.[5]

Bei Husten kann es im Allgemeinen helfen, viel zu trinken. Dadurch kann eine gewisse „Entgiftungsfunktion“ erzielt werden, sodass die Krankheitserreger schneller aus dem Körper ausgespült werden. Zusätzlich kann das entstehende Sekret in den Atemwegen verflüssigt werden, sodass ein Abhusten leichter möglich ist. Es eignen sich zwei bis drei Liter warmer Tee oder Mineralwasser täglich.[2] Ebenso ist es ratsam, sich ausgewogen zu ernähren sowie dem Körper die nötigeRuhe und Zeit zur Regeneration zu geben.[6]

Eine schulmedizinische Therapie wird symptomatisch (die einzelnen Symptome bekämpfend) durchgeführt und ist nur bei stärkeren Beschwerden erforderlich.[3]

Es kann hilfreich sein, den Husten unter Anwendung folgender Hausmittel zu lindern:

Bei trockenem Husten

Inhalation von Kochsalzlösung[2]

Um die Kochsalzlösung herzustellen, wird ein Teelöffel Kochsalz in einem Liter kochendem Wasser aufgelöst.[7] Zur Durchführung der Inhalation eignet sich ein beliebiges Gefäß. Nun wird der durch die Hitze entstehende Dampf aus dem Gefäß eingeatmet (inhaliert). Es bietet sich an, dafür ein Handtuch über den Kopf zu legen, damit so viel Dampf wie möglich aufgefangen werden kann.[8] Um ungewollte Verletzungen oder Verbrennungen durch den heißen Dampf zu vermeiden, sollte die Wassertemperatur bei der Durchführung der Inhalation 60 °C nicht überschreiten.[8]

Es ist sinnvoll, das Verfahren mehrmals täglich nach Bedarf durchzuführen. Mit Kochsalz kann etwa 10–15 Minuten inhaliert werden.[9]

Das Ziel dieses Verfahrens ist, die Schleimhäute feucht zu halten. Dadurch kann ein abschwellender und entzündungshemmender Effekt erzielt werden.

Kartoffelwickel[2]

Um Kartoffelwickel herzustellen, werden vier große Kartoffeln gekocht. Anschließend werden diese zerdrückt und auf ein beliebiges Tuch gelegt, das auf eine angemessene Größe gefaltet wird. Ein Päckchen mit etwa 20 x 20 cm eignet sich für einen Brustwickel. Für einen Halswickel sollte die Kartoffelmasse in ein Tuch eingerollt werden. In dieser Form kann das Hausmittel direkt auf die Haut aufgelegt werden.[10]

Die Anwendung des Kartoffelwickels kann einmal täglich erfolgen und jeweils so lange andauern, wie es angenehm ist, höchstens jedoch eine Stunde. Im Anschluss ist es sinnvoll, etwa 15 Minuten nachzuruhen.[11]

Der Kartoffelwickel erzielt seine heilsame Wirkung bei Husten nicht etwa durch besondere Inhalts- oder Wirkstoffe, sondern vielmehr durch eine Temperatursteigerung der Haut. Dadurch wird lokal die Durchblutung gefördert und zusätzliche Wärme gebildet. Auf diese Weise können Viren besser abtransportiert werden.[10]

Neben den oben genannten Hausmitteln eigenen sich ebenfalls feuchte Tücher. Sie können auf die Heizung gelegt werden, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Dadurch kann der Husten gelindert werden. Ebenso ist es möglich, dass Duftlampen mit Rosmarin- und Thymianöl positiv auf die entzündeten Schleimhäute wirken.[2]

Bei Husten mit feuchtem Auswurf

Zur Behandlung von Husten mit feuchtem Auswurf eignet sich Hustensaft. Dieser kann entweder in einer Apotheke angefertigt oder selbst hergestellt werden. Es eignen sich Rettichsirup und Zwiebelhustensaft.[2]

Rettichsirup

Für den Rettichsirup werden 500 g weißer Rettich sowie 500 g entkernte Birnen im Entsafter zerkleinert und entsaftet. Die Mischung wird dann bei niedriger Temperatur erhitzt, bis sie eingedickt ist. Im Anschluss werden 125 g ebenso entsafteter Ingwer mit 20 g Kondensmilch, 125 g Honig und etwas Reiswein vermischt und zur oben beschriebenen Mischung hinzugegeben. Zusammen wird alles 10 bis 20 Minuten gekocht.

Die heilsame Wirkung wird dadurch erklärt, dass der Sirup die Lunge benetzen, den Schleim lösen und den Hustenreiz stoppen kann.

Vom Rettichsirup kann täglich jeweils 3-mal ein Esslöffel mit heißem Wasser verdünnt und danach verzehrt werden.[12]

Zwiebelhustensaft

Um einen Zwiebelhustensaft herzustellen, wird eine Zwiebel in kleine Stücke geschnitten und zusammen mit drei Esslöffeln Honig sowie 125 ml Wasser 10 Minuten lang gekocht. Die Masse soll danach etwa 8 Stunden ruhen. Sie wird im Anschluss durch ein Baumwolltuch gepresst. Der Hustensaft wird dabei in einem Glas aufgefangen.

Zur Anwendung kann davon täglich 3–5-mal jeweils ein Esslöffel eingenommen werden.

Hintergrund dieses Hausmittels ist, dass sowohl Zwiebeln als auch der Honig antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend wirken können.[13]

Zusätzlich wird ein Einreiben der Brust beispielsweise mit Minzöl empfohlen.[2]

Zu beachten

Bei Husten ist es grundsätzlich empfehlenswert zu beachten, dass dieLeitsymptome von Lungenkrankheiten fast immer unspezifisch, d. h., sie können viele verschiedene Ursachen haben, und teilweise sehr breit gefächert sind.[14] Beispielsweise kann ein akut auftretender Husten unter anderem Ausdruck einer Entzündung der Bronchien (akute Bronchitis), einer Lungenentzündung (bakterielle Pneumonie) oder von Sodbrennen (gastroösophagealer Reflux) sein. Als Ursache eines chronischen Hustens gilt zum Beispiel Asthma.[5]

Um kein Risiko einzugehen, ist es daher notwendig, Erkrankungen fernab eines klassischen grippalen Infektes auszuschließen,[14] die nahezu identische oder ähnliche Symptome vorweisen (sog.Differenzialdiagnose stellen lassen).[15]

Wie im oberen Abschnitt bereits erwähnt, sollte versucht werden, ein chronisches Hustenleiden zu vermeiden. Sollte sich also der Hustenunter der Anwendung der oben genannten Hausmittel nicht bessern, sich sogar verschlimmern[16] und Symptome wie Atemnot, Fieberoder ein gelblich-grüner Auswurf hinzukommen[1], ist es unbedingt notwendig, einen Arzt zu konsultieren.[16]