Husten: Häufige Fragen

Husten bekämpfen (Hausmittel)

© PantherMedia / Edyta Guhl

Husten ist eines der am weitesten verbreiteten allgemeinen Krankheitssymptome. So schätzt eine medizinische Studie die Prävalenz (der Anteil von aktuell Erkrankten an der Gesamtbevölkerung) auf bis zu 16%.[1]

Einem Husten können dabei verschiedene Ursachen zu Grunde liegen. Wohl häufigste Ursache sind banale Infekte durch Viren, meist in Form einer klassischen Erkältung oder einer Grippeinfektion.

Nur selten ist es bei einem Husten möglich, die zu Grunde liegende Krankheit zu behandeln, meist ist eine symptomatische Therapie deutlich sinnvoller. Als mögliche Alternative zu hustenstillenden Medikamenten aus der Apotheke, die zudem meist verschreibungspflichtig sind, gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln, die zwar ebenfalls nicht die zu Grunde liegenden Krankheit heilen, wohl aber die Beschwerden lindern können.

Hausmittel gegen Husten

Frische (Meeres-) Luft

Eine Studie zur Verbreitung von Husten zeigt ein signifikantes Nord-Süd-Gefälle. So leiden beispielsweise in Bayern fast doppelt so viele Menschen an chronischem Husten wie in Schleswig-Holstein.[2] Ein möglicher Erklärungsansatz für dieses Phänomen könnte der linderende Effekt der salzhaltigen Meeresluft sein. Zudem ist es in Küstennähe meist deutlich windiger. In großen Städten dagegen können Verkehrs- und Industrieabgase eine Entzündung der Atemwege begünstigen. Den selben Effekt hat außerdem auch Tabakrauch.

Auch trockene Heizungsluft kann zu einer zusätzlichen Reizung der Atemwege führen, da hier der Flüssigkeitshaushalt der Bronchialschleimheit noch weiter aus dem Gleichgewicht gerät. Hier kann ein Luftbefeuchter abhilfe schaffen.

 

Zwiebeln & Zucker

Auch wenn das Trinken der Kombination aus Zwiebeln und Zucker im ersten Moment ein wenig Überwindung kosten wird, handelt es sich hierbei um ein altbewährtes Rezept. Dazu hackt man zwei Zwiebeln möglichst fein, gibt 150 g Zucker hinzu und lässt das Gemisch für fünf Stunden im Kühlschrank ruhen. Anschließend wird der Saft durch ein Tuch abgepresst und getrunken. Das Ganze sollte am besten mehrmals täglich wiederholt werden.[3]

Die antibakteriell-wirksamen Inhaltsstoffe der Zwiebel sollen dabei den Heilungsprozess begünstigen.

 

Rettich

Trotz seines scharfen Geschmacks kann auch Rettich Husten lindern. Rettich enthält viel Vitamin C, welches das eigene Immunsystem stärken kann. Außerdem sind in Rettich schwefelhaltige Senföle enthalten, denen eine antibakterielle Wirkung zugeschrieben wird. Zur richtigen Zubereitung wählt man eine möglichst große Rettichwurzel aus und hölt diese innen aus. Anschließend wird an der unteren Spitze der Wurzel ein kleines Loch mit einer Nadel gestochen. Nun wird der Hohlraum mit den bei der Aushölung gewonnenen Rettichteilen, Honig und etwas Wasser gefüllt. Die entstandene Mischung wird langsam durch die kleine Öffnung an der Rettichspitze tropfen und kann dann getrunken werden.[4]

 

Tee mit Honig

Seit fast zwei Jahrhunderten wird der Klassiker Kamillentee mit einem Esslöfel Honig als Mittel gegen Husten empfohlen.[5] Weitere Tees, denen eine spezielle Wirksamkeit gegen Husten zugeschrieben wird, sind Eibe, Spitzwegerich oder Efeu. Diese Tees wirken antibakteriell im Rachenraum und sollen auch den Hustenreiz unterdrücken können. Daher sind sie vor allem bei einem trockenem Husten geeignet.

Generell ist es wichtig, bei Husten möglichst viel zu trinken, da dadurch das Bronchialsekret flüssiger wird und so besser abgehustet werden kann.

 

Wickel und Auflagen

Wickel verschiedener Temperaturen sollen nicht nur bei Halsschmerzen, sondern auch bei Husten helfen. Warme Wickel bewirken eine Erweiterung der Blutgefäße und somit eine bessere Durchblutung, während kalte Wickel eine mögliche Entzündungsreaktion abschwächen.[6]

Vor allem bei Kindern sollen Quarkwickel hilfreich sein. Dazu wird ein Geschirrtuch mit Mager-Quark bestrichen, auf Zimmertemperatur angewärmt und dann auf die Brust gelegt.[7] Quark enthält zwar auch wertvolle Enzyme, die bei einer äußeren Anwendung allerdings kaum wirken. Der heilende Effekt beruht hier vor allem auf dem Temperaturunterschied zur Haut. Außerdem wird dem Quark ein sogenannter Kapillareffekt zugeschrieben, der ähnlich wie bei Heilerde, der Haut schädliche Stoffe entziehen soll.

Bei einem trockenen Husten können auch Wickel mit dünn geschnittenen Zitronen hilfreich sein, die kühlend und schmerzlindernd wirken und am besten über Nacht auf den Hals gelegt werden.

Kartoffeln werden als Wickelinhalt vor allem wegen ihrer Funktion als hervorragende Wärme-Speicher verwendet. Wickel können so insbesondere nachts Hals und Brust warm halten.

 

Inhalation

Die Inhalation von Tees oder ätherischen Ölen kann helfen, eine gereizte Bronchialschleimhaut zu beruhigen und ein Flüssigkeitsdefizit auszugleichen. Außerdem ist die Inhalation ein wirksames Mittel gegen eine verstopfte Nase, die oft zusammen mit Husten auftritt. Für eine effektive Inhalation benötigt man einen Topf, der mit der zu inhalierenden Flüssigkeit gefüllt und auf dem Herd erhitzt wird. Sobald ausreichend Dampf aufsteigt, lehnt man sich über den Topf und inhaltiert tief durch die Nase. Ein Handtuch auf dem Kopf kann den Effekt noch zusätzlich verstärken.

Als Substanzen empfehlen sich Minztee, Pfefferminzöl, geschnittener Ingwer, Lavendel- oder Thymianöl sowie Salbeitee.[8] Hier sollte man insbesondere, wenn man unter Heuschnupfen leidet, Vorsicht walten lassen, da es zu allergischen Reaktionen kommen kann.

Zu beachten

Ein Husten stellt an sich keine eigenständige Krankheit dar, sondern ist nur Symptom einer anderen Erkrankung. Hier kommen verschiedene, zum Teil banale, zum Teil auch schwerwiegende Krankheitsbilder in Betracht. Bei einem Husten, dessen Ursache nicht bekannt ist, sollte insbesondere bei einem Fortbestehen über mehrere Tage, ein Arzt aufgesucht werden.

Besteht zusätzlich zum Husten ein eitriger oder gelb-grünlicher Auswurf, so ist auch an eine bakterielle Infektion zu denken. Hier kann eventuell ein verschreibungspflichtiges Antibiotika notwendig werden.[9]

Generell gilt, dass Hausmittel nur als Ergänzung und nicht als Ersatz zur Schulmedizin benutzt werden sollten.