Husten Beim Kind: FAQ

Hustensaft für Kinder

© PantherMedia / Hannes Eichinger

Husten ist ein häufiges Begleitzeichen bei Erkrankungen der Atemwege. Kinder sind relativ häufig von Atemwegserkrankungen betroffen, was durch den besonderen Aufbau der kindlichen Atemwege bedingt ist. Meistens handelt es sich bei den Erregern um Viren, welche gerade in der kalten Jahreszeit stärker zirkulieren. Neben Atemwegsinfekten kann es aber noch andere Ursachen für Husten im Kindesalter geben, wie zum Beispiel Keuchhusten, Verschlucken, Asthma und weitere Erkrankungen. Husten kann für Kinder unangenehm sein und als störend empfunden werden, weshalb der Wunsch nach einer Linderung des Hustens aufkommt. Generell ist es empfehlenswert, einen Husten im Kindesalter durch einen Kinderarzt abklären zu lassen.

Mittel gegen Husten im Kindesalter

Beim Husten handelt es sich um einen Reflex, der potentielle Fremdkörper aus den Atemwegen befördern soll. Dies ist wichtig, damit einerseits keine Partikel in die Lunge kommen und andererseits Partikel, welche die Atemwege verlegen könnten, rechtzeitig unschädlich gemacht werden können. Generell können ein unproduktiver und ein produktiver Husten unterschieden werden.

Ein unproduktiver Husten entsteht durch eine Reizung der zarten Schleimhaut der Atemwege. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er meist mit einem unangenehm kratzenden Gefühl im Rachen einhergeht und keine Partikel an die Oberfläche befördert. Gerade am Anfang einer Infektionserkrankung entsteht er durch Eindringen der Erreger in die Schleimhaut und die damit verbundene Entzündungsreaktion. Ist die gesamte Schleimhaut befallen, nimmt der Hustenreiz meist wieder ein wenig ab. Denn die sensiblen Fasern in der Schleimhaut sind nun durch die andauernde Reizung weniger empfindlich und leiten weniger Hustensignale an das Gehirn weiter. Es kann nun auch zu einer stärkeren Sekretion kommen und der Husten kann in einen produktiven Husten übergehen.

Ein produktiver Husten entsteht bei Erkrankungen, die mit einer starken Schleimbildung (Sekretion) in den Atemwegen einhergeht. Die Schleimhaut gibt ein Sekret ab, um Erreger und Fremdkörper einzuschließen und damit an die Oberfläche zu befördern. Der produktive Husten zeichnet sich dadurch aus, dass dieser Partikel an die Oberfläche befördert.

Häufig sind Viren für Atemwegsinfekte im Kindesalter verantwortlich. Ein Husten kann bei einer Entzündung des Rachens, des Kehlkopfes oder noch tiefer bei einer Entzündung der Bronchien (kleine Luftwege in der Lunge) entstehen. Gerade bei einer Entzündung der Bronchien kann es auch passieren, dass die Atemwege nach Abklingen der Erkrankung leicht reizbar bleiben und ein störender Husten mit eventueller Einschränkung der Lungenfunktion für einige Zeit bestehen bleibt. Tritt der Husten sehr plötzlich auf, muss auch daran gedacht werden, dass das Kind einen Fremdkörper in die Atemwege bekommen hat. Natürlich können auch weitere Infektionskrankheiten wie Keuchhusten Hustenanfälle hervorrufen; gegen Keuchhusten hilft eine Schutzimpfung.

Auch Asthma kann mit Husten einhergehen, es kann sogar sein, dass der Husten das einzige Symptom der Asthmaerkrankung darstellt.

Aus dieser Betrachtung zeigt sich, dass Husten unterschiedliche Ursachen haben kann und daher eine Abklärung durch einen Arzt unbedingt anzuraten ist.

Allgemeine Maßnahmen gegen Husten

Besteht ein Infekt, sind Bettruhe und Schonung auf jeden Fall Maßnahmen, die für die Heilung sehr wichtig sind. Gerade bei viralen Infekten gibt es keine spezifische Behandlung, daher hilft es hier, nur zu warten, bis das Immunsystem mit dem Infekt nach einer gewissen Zeit von selbst fertig wird (selbstlimitierend).

Ausreichend Flüssigkeit ist ebenfalls wichtig, um eventuell festsitzenden Schleim zu lösen und das Abhusten zu erleichtern.

Um eine Ansteckung von Mitmenschen zu verhindern, sind einfache Hygienemaßnahmen sehr wichtig, wie beispielweise regelmäßiges Händewaschen, die Entsorgung von Taschentüchern und das Vorhalten der Hand vor Nase oder Mund bei Niesen und Husten.

 

Hausmittel gegen Husten

Fencheltee

  • Fencheltee wirkt gegen Blähungen, zeigt aber auch Wirkung bei Husten.
  • Anwendung: Den Fencheltee für 10 Minuten ziehen lassen. Danach diesen 3 – 4x am Tag dem Kind zu tinken geben.
  • Wirkungsweise: Fenchel besitzt eine entblähende und hustenlösende Wirkung. Durch die vermehrte Flüssigkeitsaufnahme werden die Schleimhäute in den Atemwegen befeuchtet, der Schleim wird verflüssigt und kann daher leichter abgehustet werden
  • Nebenwirkungen: Spezifische Nebenwirkungen, außer einer möglichen Allergie, sind nicht bekannt. Allerdings ist der Geschmack von Fencheltee gewöhnungsbedürftig und kann von Kindern nicht unbedingt als angenehm empfunden werden. Etwas Zucker im Tee verschafft möglicherweise Abhilfe.

Brustwickel mit Eukalyptusöl

  • Eukalyptusöl hat, wenn es als Wickel auf die Brust aufgelegt wird, eine schleimlösende und hustenstillende Wirkung.
  • Anwendung: Das Öl wird auf ein leicht angewärmtes Tuch aufgetragen. Das getränkte Tuch wird dann für eine Stunde auf die Brust gelegt. Wichtig ist, dass dieses nicht zu heiß ist und es sollten auch keine Wärmeflaschen verwenden werden, um Verbrennungen des Kindes zu verhindern. Gerade Unfälle mit Wärmeflaschen kommen immer wieder vor.
  • Wirkungsweise: Ätherischen Ölen wird eine schleimlösende und hustenstillende Wirkung nachgesagt. Gerade Eukalyptus wird oft in Verbindung mit einer hustenlindernden Wirkung genannt.
  • Nebenwirkungen: Ätherische Öle können allergische Reaktionen an der Haut hervorrufen, daher sollte die Anwendung bei Hautreaktionen unbedingt unterbrochen werden.

 

Medikamente gegen Husten

Dextromethorphan

  • Wirkungsweise: Bei Dextromethorphan handelt es sich um einen Stoff, der direkt im Gehirn wirkt und dort zu einer Dämpfung des Hustenreizes führt. Zusätzlich kann es zu Wohlbefinden, Glücks- und Rauschzuständen führen, weshalb es auch missbräuchlich verwendet wird. Dextromethorphan kann Abhängigkeit auslösen, wenn auch das Potential geringer als bei einigen anderen Hustenmitteln ist.
  • Nebenwirkungen: Dextromethorphan hat als häufige Nebenwirkungen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen aber auch Durchfall ist möglich. Etwas seltener sind Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Sehr selten kann es auch zu Reaktionen der Haut kommen. Bei Einnahme zu großer Mengen drohen Verwirrtheitszustände, Psychosen und Halluzinationen.
  • Wechselwirkungen: Bestehen mit Schlafmitteln, Alkohol, Antidepressiva und einigen Mitteln gegen Epilepsie. Werden regelmäßig Medikamente eingenommen, sollte unbedingt der Arzt oder Apotheker bezüglich möglicher Wechselwirkungen befragt werden.
  • Kontraindikationen: Bestehen bei Erkrankungen der Lunge wie Lungenentzündung, Asthma, Chronisch obstruktive Erkrankungen der Lunge (COPD oder im Volksmund „Raucherkrankheit“), Erkrankungen der Atemmuskulatur oder bei Beeinträchtigung der Atmung und Husten mit starker Schleimbildung. Hier sollte das Medikament keinesfalls verwendet werden, da es sonst zu einem Sekretstau mit nachfolgender Entzündung der Lunge kommen kann.
  • Präparate im Handel: Wick Hustenpastillen, NeoTussan, Silomat DMP
  • Anwendungsgebiet: Bei trockenem Reizhusten; nicht bei produktivem Husten, da sonst die Schleimlösung gestört sein kann. Die Einnahme sollte auf jeden Fall vermieden werden, wenn eine starke Schleimproduktion vorliegt.
  • Die korrekte Dosierung ist der Packungsbeilage zu entnehmen oder ein Arzt oder Apotheker ist um Rat zu fragen.

Benzydamin

  • Wirkung: Benzydamin wirkt betäubend auf die Sensoren in der Schleimhaut, welche Schmerzen wahrnehmen (Schmerzrezeptoren). Benzydamin wird durch Gurgeln auf die Rachen-Mundschleimhaut aufgebracht und verursacht dort dann durch die Betäubung ein angenehmes schmerzfreies Gefühl. Der Wirkstoff scheint auch Stoffe zu hemmen, welche an der Auslösung von Entzündung beteiligt sind.
  • Nebenwirkungen: Benzydamin kann verschiedene Nebenwirkungen verusachen. Laut Hersteller sind die meisten davon aber eher selten. Zu den seltenen Nebenwirkungen gehören: Laryngospasmus (ein Krampf der Stimmbänder), Angioödeme (Flüssigkeitsansammlung meist im Gesicht in den Lippen und in den Lidern), Photosensibilität (Licht wird als unangenehm und schmerzhaft empfunden). Häufige Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen der Haut und Schleimhaut bzw. eine Trockenheit im Mund und Rachenraum. Benzydamin kann als Gurgellösung oder Lutschtablette angewendet werden. Bei der Anwendung als Gurgellösung ist es wichtig darauf zu achten, dass das Kind alt genug ist, um gurgeln zu können und anschließend das Mittel wieder auszuspucken. Ein versehentliches Schlucken sollte nicht passieren. Bei der Anwendung der Lutschpastille soll das Kind alt genug sein, um nicht aus Versehen die Pastille zu verschlucken und daran zu ersticken.
  • Wechselwirkungen: Es wurde bei der Zulassung nicht auf Wechselwirkungen geprüft.
  • Kontraindikationen: Stellen eine bekannte Allergie gegen den Wirkstoff oder andere Inhaltsstoffe dar.
  • Hinweise zur Einnahme: Gerade bei Pastillen kann es bei Verzehr von größeren Mengen zu abführenden Wirkungen kommen, daher sind unbedingt die Anweisungen zur Dosierung zu befolgen.

Zu beachten

Die Medikamente lindern nur die Symptome, können jedoch nicht die Krankheitsdauer verkürzen. Daher sollten diese auch nur sparsam und bei der richtigen Indikation eingesetzt werden. Sinnvoll ist es, das kranke Kind einem Arzt vorzustellen und dessen Empfehlungen bezüglich der Einnahme von Medikamenten zu befolgen.