Erkältung Mit Schnupfen: Homöopathie

Schüssler Salze bei Erkältung (+ Schnupfen)

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Schnupfen (Rhinitis) ist ein typisches Symptom einer Erkältung (grippaler Infekt), ausgelöst durch Erkältungsviren. Weitere mögliche Symptome sind Husten (Tussis), Halsschmerzen (Pharyngitis), Heiserkeit (Dysphonie), Kopf- (Cephalgie) und Gliederschmerzen. Besonders in der kalten Jahreszeit und begünstigt durch ein schwaches Immunsystem ist die Ansteckungsgefahr durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch hoch. Abzugrenzen ist die Erkältung von der echten Grippe (Influenza), die meist mit plötzlich einsetzendem Fieber (Pyrexie) beginnt und mit einem starken Krankheitsgefühl einhergeht.[1]

Breiten sich die Schwellung und die Schleimproduktion ausgehend vom Nasen-Rachen-Bereich in die Nasennebenhöhlen aus, handelt es sich um eine Rhinosinusitis. Betroffen sind meistens die Stirn- oder Kieferhöhlen (Sinus frontalis und Sinus maxillaris).

Eine unkomplizierte, durch Viren verursachte Erkältung heilt im Normalfall in etwa 7 Tagen folgenlos ab. Zur Linderung der Symptome und zur Beschleunigung des Genesungsprozesses haben sich neben den verbreiteten Hausmitteln auch die Schüssler-Salze bewährt.[2]

Die Wahl des richtigen Präparats

Die Schüssler-Salze sind nach ihrem Erfinder Wilhelm Schüßler (1821–1898) benannt. Der Arzt entdeckte, dass jede Zelle unseres Körpers auf einen ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt angewiesen ist und dass Störungen in dem Gleichgewicht zu Krankheit führen können. Er entwickelte eine Therapie mit 12 Schüssler-Salzen, die er selber als „biochemische Funktionsmittel“ bezeichnete.[3]

Akute Beschwerden wie z. B. Schmerzen, Entzündungen oder Krämpfe geben Hinweise auf Fehlverteilungen von Mineralien und somit auf die Wahl des richtigen Mittels. Wilhelm Schüßler bemerkte zudem einen Zusammenhang zwischen einem Salzmangel und Farb- sowie Glanzveränderungen der Gesichtshaut. Daraus entstand die „Antlitz-Diagnostik“, die besonders bei der Auswahl der Schüssler-Salze zur chronischen Gabe Anwendung findet.[4]

Informationen zu Anwendung und Dosierung

Schüssler-Salze werden meist in Tablettenform eingenommen. Ihre beste Wirkung wird beim Zergehenlassen im Mund erzielt, da die Mundschleimhaut den Wirkstoff auf diese Weise vollständig aufnehmen kann.[5] Der Betroffene sollte die Tabletten 30 Minuten vor oder nach einer Mahlzeit einnehmen, damit keine Beeinträchtigungen durch Säuren aus den Lebensmitteln entstehen.[6]

Erwachsene nehmen bei chronischen Erkrankungen 3-mal täglich 2 Tabletten (Kinder 3-mal 1 Tablette) bis zur Besserung ein. Bei plötzlich einsetzenden Beschwerden sollte dem Körper sofort ein Heilreiz vermittelt werden. Dazu lassen Erwachsene einen Tag lang alle 5 Minuten und Kinder alle 1–2 Stunden eine Tablette im Mund zergehen.[7]

Empfohlene Schüssler-Salze bei Erkältung

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Kündigt sich eine Erkältung mit Schnupfen an, wird die Anwendung des sogenannten „Entzündungs-Schemas“ empfohlen:

Stadium 1

Kältegefühl, Gliederschmerzen, Rötung des Rachens, Kribbeln in der Nase, Niesreiz, Fließschnupfen

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 3 Ferrum phosphoricum

Potenz D12

Dosierung (Erwachsene):

Alle 5 Minuten bis viertelstündlich 1 Tablette

Stadium 2

Stockschnupfen, Nasenatmung erschwert, festsitzende Symptome, Schmerz

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 4 Kalium chloratum

Potenz D6

Dosierung (Erwachsene):

6–10-mal täglich 2 Tabletten

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Stadium 3

Heilprozess stockt (tritt oft nicht auf!), Nase noch leicht verstopft, beim Schnäuzen tritt gelber Schleim aus

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 6 Kalium sulfuricum

Potenz D6

Dosierung (Erwachsene):

3-mal täglich 2 Tabletten

[8]

Weitere Anwendungsmöglichkeiten bei Erkältung mit Schnupfen

Mund- und Rachenschleimhaut gerötet und schmerzhaft

Empfohlene(s) Mittel:

Nr.3 Ferrum phosphoricum

Potenz D12

Dosierung (Erwachsene):

3-mal täglich 2 Tabletten oder akute Hochdosierung (s. o.)

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Weiße Ablagerungen an der Mund- und Rachenschleimhaut

Empfohlene(s) Mittel:

Nr.4 Kalium chloratum

Potenz D6

Dosierung (Erwachsene):

3-mal täglich 2 Tabletten oder akute Hochdosierung (s. o.)

Durchsichtiger Schleim auf der Zunge oder der Schleimhaut

Empfohlene(s) Mittel:

Nr.8 Natrium chloratum

Potenz D6

Dosierung (Erwachsene):

3-mal täglich 2 Tabletten oder akute Hochdosierung (s. o.)[9]

Schnupfen, Nasen-, Rachen- und Bronchialschleim, Sinusitis

Dosierung (Erwachsene):

Nr.6 Kalium sulfuricum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

3-mal täglich 2 Tabletten oder akute Hochdosierung (s. o.)[10]

Zu beachten

Zeigen die Erkältungsbeschwerden innerhalb von etwa 7 Tagen keine Besserung, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Gleiches gilt, wenn weitere Symptome wie Fieber (Pyrexie) oder Atemnot (Dyspnoe) hinzukommen. Vorsichtig sollten vor allem Risikogruppen sein, wie chronisch Kranke, Schwangere und Kinder.


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung