Husten In der Schwangerschaft: FAQ

Hustensaft (für Schwangere)

Gerade in der Schwangerschaft ist das Immunsystem der werdenden Mutter darauf ausgerichtet, dem Kind den optimalen Schutz zu bieten. Dies kann unweigerlich dazu führen, dass die Frau selbst schneller von Erkältungen betroffen ist, als dies normalerweise der Fall ist. Dies ist kein Grund zur Sorge, solange die Erkältung gut auskuriert und nicht etwa chronisch wird. Wie Husten und Erkältungssymptome durch Hustensaft für Schwangere gut und ohne Risiko für das ungeborene Baby überstanden werden, wird im Folgenden beschrieben.

Behandlung bei Husten in der Schwangerschaft

Neben dem akuten Husten werden verschiedene Stufen und Formen der Bronchitis beschrieben, die sich in Stärke und Ausprägungsform voneinander unterscheiden. Der Husten kann produktiv – von schleimigem Auswurf begleitet – oder trocken (sog. Reizhusten) sein. Er kann je nach Ausprägungsform entweder mit hustenstillenden oder schleimlösenden Medikamenten behandelt werden, wobei häufig auch Hausmittel einen heilenden Effekt auf die Symptomatik haben können.[1] Hustenstillende Medikamente (Antitussiva) sollten mit Vorsicht und eher nachts angewandt werden. Husten hat eine wichtige Funktion, nämlich die Reinigung der Lunge von Fremdstoffen. Reizhusten erfüllt diese Funktion kaum, sodass Hustenstiller die Beschwerden lindern helfen. Hustenlöser (Expektoranzien) können tagsüber den Abfluss des Sekrets in den Atemwegen erleichtern. Produktiver Husten – und damit der Abtransport der Krankheitserreger – wird unterstützt.[2]

Allgemeine Maßnahmen

Gerade in der Schwangerschaft sollte darauf geachtet werden, so wenig Medikamente wie möglich einzunehmen, da viele Nährstoffe und Schadstoffe, welche die Mutter zu sich nimmt, über die Plazenta auch auf das Ungeborene übertragen werden. Dabei kann die Plazenta nicht zwischen schädlichen und nützlichen Stoffen unterscheiden, wodurch eine Gefährdung des Ungeborenen nicht ausgeschlossen werden kann.[3] Die Plazenta lässt jedoch nicht alle Substanzen frei passieren, sodass es eine kleine Gruppe an Medikamenten gibt, von denen bekannt ist, dass sie im Blut der Schwangeren zirkulieren, aber nicht auf den Fetus übertragen werden.

In jedem Fall sollte eine Einnahme von Medikamenten jeglicher Art zunächst mit einem Arzt besprochen und nach möglichen Alternativen gesucht werden, die kein Risiko für den Fetus darstellen.

Hausmittel / Anwendungen

Hausmittel können häufig gerade bei Erkältungssymptomen wie Husten, Entzündungen des Rachenraums oder Fieber hilfreich sein. In der Schwangerschaft empfiehlt es sich, auf natürliche und für das Baby ungefährliche Mittel zurückzugreifen, die eine Linderung der Symptome herbeiführen können.

Zwiebelsirup

  • Zwiebelsirup soll eine antibakterielle und schleimlösende Wirkung haben, ein Hausmittel, das auch in der Schwangerschaft eingenommen werden kann.[4]
  • Durch ihren hohen Gehalt an Vitamin C, Zink und Pflanzenhormonen kann die Zwiebel eine grundlegende Besserung bei Husten bewirken.
  • Für die Herstellung wird eine kleingeschnittene Zwiebel in ungefähr 3 Esslöffel Honig eingelegt und für etwa 12–24 Stunden ziehen gelassen.
  • Der gewonnene Sirup wird danach löffelweise eingenommen und ist für etwa 24 Stunden haltbar.

Gänseschmalz auf Brust und Rücken

  • Im Topf erwärmt und über Nacht auf Brust und Rücken eingerieben, ist Gänseschmalz seit Großmutters Zeiten für seine gute schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung bei Erkältungskrankheiten bekannt.[5]

Inhalieren

  • Das Inhalieren einer physiologischen Kochsalzlösung bietet eine gute Alternative zu Hustensäften.
  • Für die Anwendung werden etwa 2–3 Liter Wasser aufgekocht und mit 0,9 g Salz pro 100 ml Wasser versetzt.
  • Anschließend wird der Kopf mit einem Handtuch abgedeckt und für etwa 15 Minuten über den Topf mit dem heißen Salzwasser gehalten.
  • Die feinen Wassertröpfchen lösen den Schleim und befeuchten die Atemwege.

Medikamente

Sollte eine Behandlung der Krankheitssymptomatik durch Hausmittel keine Wirkung erzielen, kann auf bestimmte Medikamente zurückgegriffen werden. Vor ihrer Einnahme sollte aber in jedem Fall ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden, die mögliche Risiken für das ungeborene Baby abschätzen können. In einigen Fällen stellen Medikamente kein direktes Risiko für das Baby dar, solange die Einnahme mit einem Arzt abgesprochen ist. Im Folgenden werden einige Wirkstoffe beschrieben, die in der Schwangerschaft als ungefährlich gelten.

Ambroxol

  • bei festsitzendem Schleim
  • verflüssigt den Schleim in den Bronchien, dadurch kommt es zu einem leichteren Abhusten
  • kann Überempfindlichkeitsreaktionen, Durchfall (Diarrhoe) und Erbrechen (Emesis) verursachen
  • Medikamente: Mucosolvan®, Mucoangin®, Ambrobeta®

Dextometorphan

  • hilft bei festsitzendem Schleim und stillt den Husten
  • löst den Schleim in den Bronchien und wirkt schmerzstillend im Rachenraum
  • Mögliche Nebenwirkungen sind Schwindel (Vertigo), Übelkeit (Nausea) und Erbrechen (Emesis). Sollte nicht mit Alkohol eingenommen werden.

bekannte Medikamente: NeoTussan®, Silomat DMP®, Wick Hustensirup®

Dennoch sollten, selbst wenn es sich bei dem Medikament um ein homöopathisches Arzneimittel handelt, die Warnungen auf dem Beipackzettel beachtet und, wenn möglich, immer nach einer Alternative gesucht werden.[6] Gerade bei Erkältungssymptomen kann mit etwas Geduld und Hausmitteln zur Unterstützung des natürlichen Genesungsprozesses eine gute Wirkung erreicht werden.

Zu beachten

Auch die Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Paracetamol oder Acetylsalicylsäure sollte in der Schwangerschaft mit Vorsicht erfolgen. Zwar gelten Paracetamol und Ibuprofen als Schmerzmittel der ersten Wahl in der Schwangerschaft, dennoch ist es stets besser, auf Medikamente, wenn möglich, zu verzichten. Weiterhin darf Ibuprofen im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht mehr eingenommen werden, da ansonsten ein Risiko besteht, den fetalen Kreislauf zu schädigen.[7] Auch zuvor sollte Ibuprofen nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.[8]