Husten Mit Schnupfen: Anwendungen

Inhalieren bei Husten u. Schnupfen

© PantherMedia / Andriy Popov

Neben einem generellen Krankheitsgefühl sowie Kopf- und Gliederschmerzen zählt auch Husten (Tussis) zu den unangenehmen Begleiterscheinungen einer gewöhnlichen Erkältung (grippaler Infekt, österreichsich Verkühlung). Selbst wenn sich die Ursache dieser viralen Infektion letztlich nicht behandeln lässt, gibt es dennoch verschiedene therapeutische Anwendungen, die einen wertvollen Beitrag dazu leisten können, die Symptome zu lindern –Inhalationen gehören beispielsweise dazu. Im Folgenden soll daher nicht nur die Wirkungsweise dieses bewährten Hausmittels erklärt werden, sondern auch Tipps für die Durchführung zu Hause gegeben werden.

Wirkungsweise (Biologischer Prozess)

Bei einem grippalen Infekt handelt es sich um eine Infektion mit Viren, meist aus den Familien der Adeno- oder Rhinoviridae. Die Ansteckung erfolgt zumeist über den Weg der Tröpfcheninfektion beispielsweise beim Niesen oder Husten, kann aber auch durch eine Schmierinfektion beim Händeschütteln oder Anfassen von Gegenständen stattfinden. Das Virus dringt direkt in die Schleimhäute der Atemwege ein, was darauf hindeutet, dass deren natürliche Barrierefunktion nicht mehr vollständig erhalten ist. Verantwortlich dafür sind in den meisten Fällen die niedrigen Außentemperaturen im Winter sowie die trockene Luft geheizter Innenräume, denn diese beiden Faktoren führen tendenziell zur Austrocknung der Schleimhäute.

Inhalationen können genau diesem Umstand entgegenwirken. Besonders isotonische Kochsalzlösungen sind ein effizientes Hausmittel zur Befeuchtung der Atemwege, während die Wirkstoffe der Kamille lokal entzündungshemmende Eigenschaften entfalten. Aufgrund ihres kaum vorhandenen Allergiepotentials ist sie außerdem für Menschen mit überempfindlichen Atemwegen unbedenklich.[1] Besonders bei zusätzlichen bakteriellen Infektionen, die sich durch gelblichen oder grünlichen Hustenauswurf äußern, empfiehlt sich der Zusatz ätherischer Öle aus Latschenkiefer, Pfefferminze oder Eukalyptus. Ähnlich wie die Kamille entfalten auch diese Zusätze eine desinfizierende Wirkung.[2] Darüber hinaus eignet sich nicht zuletzt purer Wasserdampf zur Beruhigung gereizter Schleimhäute.

Empfehlung zur Anwendung und Dosierung

Zur Herstellung einer isotonischen Inhalationslösung auf Kochsalzbasis werden 9g Kochsalz in einem Liter Wasser von 42 – 47 °C gelöst. Für die Herstellung von Kamillen-Sud sollte man in zwei Litern Wasser derselben Temperatur 4 Teebeutel oder 100g getrocknete Blüten circa 20 min ziehen lassen.[3] Ätherische Öle sind in gebrauchsfertigen Fläschchen in Drogerien und Apotheken erhältlich. Falls vom Hersteller nicht anders vermerkt, empfiehlt sich die Zugabe von ein bis zwei Öltropfen je Liter warmen Wassers.[4]

Die warme Inhalationslösung kann anschließend im Kochtopf belassen werden oder in ein anderes, weites Gefäß wie eine Schüssel umgefüllt werden, wobei es hier das Risiko von Verbrühungen zu bedenken gibt. Zum Inhalieren des aufsteigenden Dampfes beugt man sich mit dem Oberkörper über die Lösung und bedeckt Kopf und Schultern zusätzlich mit einem Handtuch, welches bis auf die Tischplatte ragt. In diesem ‚Zelt‘ kann der Dampf nicht entweichen und die Inhalation gestaltet sich effizienter. Dennoch erreichen die Tröpfchen mit dieser Methode lediglich die oberen Atemwege des Nasen-Rachenraumes und dringen kaum in die Bronchien der unteren Atemwege vor. Bei tief sitzendem Husten empfiehlt sich daher die Verwendung von speziellen Düsenverneblern aus dem Sanitätshaus.[5]

Zu beachten

Die Methode, sich mit einem Handtuch über den Kopf über ein dampfendes Gefäß zu beugen birgt wie oben erwähnt die Gefahr von Verbrühungen, weswegen sie insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern nicht angewendet werden sollte. Hier empfehlen sich spezielle Handvernebler mit kindgerechten Gesichtsmasken, die in der Apotheke und in Drogeriemärkten erhältlich sind. Auch  ätherische Öle, die beispielsweise in Eukalyptus oder Minze enthalten sind, sollten bei dieser Altersgruppe nicht zur Anwendung kommen, weil sie die Schleimhäute zusätzlich reizen können. Dasselbe gilt für Asthmatiker, da die Öle hier nicht nur irritierend wirken können, sondern im Extremfall sogar einen Asthmaanfall auslösen.[6] Als Alternative kann in diesen Fällen jeweils Kamille zum Einsatz kommen.

Sollte bei einer Erkältung zusätzlich hohes Fieber (Pyrexie), starkes Krankheitsgefühl oder Husten mit blutigem Auswurf (Hämoptysen) auftreten, muss umgehend ein Arzt konsultiert werden, um andere Grunderkrankungen auszuschließen bzw. eine laufende Therapie zu optimieren.