Schnupfen Laufende Nase: FAQ

Laufende Nase schnell stoppen

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Eine laufende Nase ist ziemlich häufig. Es beginnt meist mit einem Brennen und Kratzen in der Nase, wenig später beginnt die Nase ein meist klares Sekret abzugeben. Dieser Verlauf ist typisch für einen akuten Schnupfen (Rhinitis acuta). Schnupfen tritt gerne im Rahmen einer Erkältung auf und kann dann auch mit Husten, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und selten mit Fieber einhergehen. Verursacht wird der Schnupfen meist durch Viren. Eine laufende Nase kann allerdings auch andere Ursachen wie Allergien haben. Der folgende Artikel stellt einige Möglichkeiten vor, gegen eine laufende Nase anzugehen.

Behandlung bei laufender Nase

Ein Schnupfen wird meistens durch virale Erreger hervorgerufen. Trotz intensiver Forschung gibt es gegen die Erreger keine direkte Therapie, daher zielen die meisten Maßnahmen darauf ab, die Symptome zu lindern. Den Rest muss das körpereigene Immunsystem erledigen. Die Dauer eines Schnupfens wird mit 7 – 9 Tagen angegeben. Heftiges Schnäuzen kann Erreger in die Nasennebenhöhlen verschleppen und dort eine Entzündung verursachen (Sinusitis). Diese verlängert die Dauer der Erkrankung dann meist auf 10 – 14 Tage. Auch eine Besiedlung der angegriffenen Nasenschleimhäute mit Bakterien kann zu einer Verkomplizierung führen, es wird dann von einem bakteriellen Superinfekt gesprochen. Meistens verfärbt sich dann das Sekret, welches die Nase abgibt. Es wird grünlich oder gelb und zäher als das anfängliche klare und recht flüssige Sekret.

Schnupfen führt auch zu einer Schwellung der Nasenschleimhäute, was sich in einer störenden Blockade der Nase äußern kann. Die Nase ist dann verstopft und das Atmen durch die Nase fällt schwer. [1]

Eine laufende Nase kann allerdings auch durch Allergien verursacht werden. Diese Erkrankung ist gemeinhin als Heuschnupfen (Rhinicits allergica) bekannt und geht mit laufender oder verstopfter Nase (nasale Obstruktion) sowie Juckreiz in der Nase einher. Zusätzlich können auch die Augen gereizt sein, die tränen und jucken. In diesem Fall sieht die Therapie anders aus, da es nun gilt, die Allergene zu vermeiden und durch einen gezielten Einsatz von Arzneimitteln die Freisetzung vonAllergiemediatoren zu verhindern. Bei Allergiemediatoren handelt es sich um Stoffe, die bei Kontakt mit einem Allergie auslösenden Stoff (Allergen) freigesetzt werden und die klassischen Symptome einer allergischen Reaktion auslösen. Ein sehr wichtiger Mediator ist das Histamin, die Wirkung dieses Mediators sind unter anderem: Gefäßerweiterung, Juckreiz, Schwellung. Hier sollte eine weiterführende Abklärung durch einen HNO – Arzt stattfinden. [1]

Auch eine vasomotorische Rhinitis kann zu einer laufenden Nase führen. Hier kommt es zu einer Fehlfunktion der Nervenversorgung der Gefäße und damit in bestimmten Situationen zu einem anfallsartigen Laufen der Nase [1].
Es werden verschiedene Maßnahmen angepriesen, die eine Verkürzung der Dauer des Schnupfens haben sollen. Bei einer Durchsicht der Studien, zeigen aber viele keine Wirksamkeit. Auch zusätzliches Vitamin C oder Zink scheinen keinen wesentlichen Effekt auf die Dauer oder Prävention von Erkältung zu haben. [2]

Allgemeine Maßnahmen

Wie bereits erwähnt, sollte heftiges Schnäuzen vermieden werden. Um dem Körper bei der Heilung zu unterstützen, empfiehlt es sich, körperliche Schonung einzuhalten. Die Beachtung von Hygienemaßnahmen, wie beispielsweise häufiges Händewaschen, verhindert die Ansteckung weiterer Menschen.[3]

Hausmittel


Inhalation von warmen Dämpfen

Das Inhalieren von warmen Dämpfen hat in kleineren Studien zu einer Besserung der Symptome führen können.[4] Wie eine Übersicht von verschiedenen Studien zeigte, führten allerdings nicht alle zu einer positiven Empfehlung. [6]

Anwendung: Die Dämpfe werden durch Erwärmen von Wasser erzeugt. Dabei sollte die Temperatur zwischen 42 – 47 C haben. Die Behandlung sollte über eine halbe Stunde erfolgen und kann 1-2 x täglich wiederholt werden.

Wirkungsweise: Die warme und feuchte Luft führt zu einer Verflüssigung von eingetrockneten Krusten und soll abschwellend auf die Schleimhäute der Nase wirken.

Nebenwirkungen: Die Autoren mehrerer Studien warnen vor der Gefahr durch Verbrennungen. Daher sollte die Temperatur des Dampfes kontrolliert werden, bevor es zu einer Inhalation kommt. Ein Augenmerk sollte darauf gelegt werden, sich keine Verbrennung beim Inhalieren und Hantieren mit heißem Dampf zuzuziehen. Kommerzielle Inhalatoren sind hier klar im Vorteil und sollten verwendet werden, um Verbrennung zu verhindern. In den meisten Studien wurden kommerzielle Inhalationssysteme verwendet. [6]

Cineol

Cineol ist ein Extrakt aus dem Eukalyptus und dürfte für die Wirkung des Eukalyptus mitverantwortlich sein. Es zeigt eine Wirkung in der Linderung der Symptome der Erkältung. [4]

Anwendung: Cineolkapseln werden geschluckt und führen so das Extrakt dem Körper zu.

Wirkungsweise: Cineol soll eine schleimlösende, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung in Studien aufgezeigt haben. Es zeigte eine Wirkung auf Symptome des Schnupfens.

Nebenwirkungen: Cineol wird gut vertragen, selten kann es zu Nebenwirkungen im Magen–Darm–Trakt kommen.[6]

Medikamente gegen laufende Nase


Phenylephrin

Phenylephrin ist ein Stoff, der auf die Gefäße in der Nasenschleimhaut wirkt und diese verengt, dadurch schwellen die Nasenschleimhäute ab und der Sekretfluss aus der Nase wird weniger. Die Patienten können wieder frei durchatmen und auch der Geruchssinn, welcher meistens bei einem Schnupfen abnimmt, wird gebessert.

Anwendung: Das Präparat kann bis zu 3x täglich verwendet werden. Es wird in jedes Nasenloch gesprüht. Die Anwendung sollte nicht länger als sieben Tage andauern, da es sonst zu einer Schädigung der Nasenschleimhaut kommen kann.

Wirkungen: Phenylephrin wirkt lokal auf die Gefäße in der Nasenschleimhaut und kann diese enger stellen. Ein gewisser Prozentsatz des Arzneimittels kann auch über die Gefäße in der Nase aufgenommen werden und im Körper wirken. [7][8]

Nebenwirkungen: Durch die mögliche Aufnahme und Verteilung im Körper kann es zu Kopfschmerzen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Herzklopfen kommen. Überempfindlichkeitsreaktionen auf die Inhaltsstoffe sind auch möglich. Wenn die Wirkung des Arzneimittels bedingt durch den Abbau im Körper endet, kommt es oft zu einer Verstärkung der Verstopfung bzw. zu einem Trockenheitsgefühl in der Nase. Das Spray sollte nicht länger als sieben Tage angewendet werden, da es sonst zu einer durch das Arzneimittel verursachten Verstopfung der Nase kommen kann. [7][8]

Wechselwirkungen: Bestehen mit verschiedenen Medikamenten darunter sind: Mittel, welche auf das Herz wirken (Betablocker), bestimmte Antidepressiva (MAO–Hemmer), Medikamente, welche auf das Gefäßnervensystem wirken (Alpha–Mimetika); werden regelmäßig Medikamente eingenommen, sollte der behandelnde Arzt oder Apotheker befragt werden. [7][8]

Kontraindikationen: Das Mittel sollte nicht oder mit Vorsicht angewendet werden bei: Kindern unter sechs Jahren, trockenem Schnupfen, schwerer organischer Herzkrankheit, Allergien gegen den Wirkstoff und Engwinkelglaukom und Allergien. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung bei der der Abfluss des Augenwassers behindert wird und folglich der Augendruck plötzlich ansteigen kann. Ein Anstieg kann auch durch Arzneimittel ausgelöst werden.[7][8]

Präparate mit dem Wirkstoff Phenylephrin: Visadron, Vibrocil, Rexophtal

Zu beachten

Trotz aller Medikamente kann ein Schnupfen meist nicht direkt behandelt werden. Daher helfen die Maßnahmen nur, die Beschwerden zu lindern. Ein Schnupfen vergeht meist von selbst; besteht dieser aber über längere Zeit (mehr als 2 Wochen), geht mit starken Beschwerden (Unwohlsein, Schwindel, starke Schmerzen) oder Fieber einher, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei Verdacht auf eine allergische Ursache sollte ein Arzt aufgesucht werden, da dann andere Medikamente zum Einsatz kommen müssen.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen