Schnupfen Nase zu: FAQ

Nase frei bekommen

Etwa 12–16-mal atmet ein Erwachsener in der Minute ein. Bei einer verstopften Nase (Rhinitis) stellt dies stets eine Anstrengung da. Eine verstopfte Nase entsteht meist zusammen mit Symptomen wie Husten, Heiserkeit oder Kopfschmerzen im Rahmen einer Infektion mit Viren (80–90%). Besonders in der kalten Jahreszeit leiden viele Menschen an einer behinderten Nasenatmung und haben Probleme mit Geruchs- und Geschmackssinn [1][2].

Doch eine zugeschwollene Nase kann auch im Rahmen von Allergien, als Nebenwirkung von Medikamenten oder durch Fehlbildungen im Aufbau der Nase auftreten [3]. Im Folgenden geht es um die durch Viren verursachte zugeschwollene Nase, die in der Regel nach einer Woche von selbst wieder verschwindet [4]. Der Einsatz von Medikamenten ist dabei meist nicht nötig. Einige Hausmittel können allerdings die Symptome lindern und Abhilfe verschaffen. Diese Hausmittel werden im Folgenden vorgestellt.

Hausmittel bei verstopfter Nase

Durch eine Infektion mit Viren kommt es zu einer Entzündung der Nasenschleimhaut. Diese schwillt an und sondert Sekret ab [5]. Dabei können über 200 verschiedene Arten von Viren zu einer Entzündung führen; hauptsächlich sind Rhinoviren (20%)verantwortlich [6]. Durch die Entzündungsreaktion werden verschiedene Stoffe wie zum Beispiel Bradykinin oder Substanz P freigesetzt [1]. Diese sorgen für eine Anregung der Sekretproduktion in den Drüsen der Nasenschleimhaut und bewirken ein Anschwellen der Schleimhäute [1]. Dadurch kommt es zu einer erschwerten Atmung und die Nase kann ihren wichtigen Funktionen nicht mehr nachkommen. Dazu gehören neben der Anfeuchtung und Erwärmung der Atemluft auch die Reinigung der Luft und eine wichtige Funktion im Immunsystem [1][7]. Um diese Schwellung und die Entzündungsreaktion zu lindern und für eine erleichterte Nasenatmung zu sorgen, können verschiedene Hausmittel eingesetzt werden.

Hygiene

Um eine Verbreitung von Viren zu vermeiden, die sich direkt von Mensch zu Mensch (Schmierinfektion) oder über die Luft (Tröpfcheninfektion) ausbreiten können, sollte auf eine ausreichende Händehygiene geachtet werden. Dazu sollten mehrmals täglich die Hände gewaschen werden. Außerdem ist auf Händeschütteln oder Umarmungen anderer Personen möglichst zu verzichten [8].

Schlaf

Studien konnten zeigen, dass Menschen, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, ein dreifach höheres Risiko haben, sich mit Rhinoviren zu infizieren [9].

Flüssigkeit

Um die Schleimhäute vor einer Austrocknung zu schützen und für eine Ausschwemmung der Viren aus dem Körper zu sorgen, sollten mindestens zwei Liter am Tag getrunken werden. Am besten eignen sich dazu Wasser oder spezielle Kräuterteezubereitungen [3].
Stress und Reizstoffe: Da auch Reizstoffe wie Nikotin, Staub oder belastende Arbeitsstoffe die Schleimhaut in der Nase reizen und schädigen können, sollte diese gemieden werden. Auch Stress belastet das Immunsystem und führt so leichter zu Infektionen [2][3].

Inhalation

Um festsitzenden Schleim zu lösen und die Schleimhaut durch warmen Dampft und den Zusatz entzündungshemmender Stoffe zu beruhigen, eignet sich die Inhalation besonders gut [3]. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann über einem Topf mit heißem Wasser inhaliert werden. Dabei kann es allerdings leicht zu Verbrühungen kommen und oft entweicht der Dampft und kann zu Reizungen der Augen führen. Besser geeignet ist daher die Inhalation mit einem Dampfinhalator aus der Apotheke, der mit einem passgerechten Mund-Nasen-Aufsatz für eine optimale Inhalation sorgt [10]. Die Wassertemperatur sollte für eine Inhalation 50–60 °C betragen. Durch den Zusatz entzündungshemmender Substanzen wie zum Beispiel Kamille kann die lindernde Wirkung noch verstärkt werden. Dazu einfach eine Handvoll Kamillenblüten mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen [10][11].
Auch die Zugabe von ätherischen Ölen aus Eukalyptus oder Fichtennadeln, die schleimlösend und entzündungshemmend wirken, kann wohltuend sein [12]. Bei allergischen Erkrankungen oder Asthma sollte auf ätherische Öle wegen der Gefahr eines Anfalls allerdings verzichtet werden. Inhaliert werden sollte zwei- bis dreimal täglich fünf bis zehn Minuten. Wichtig ist es auch, den Inhalator nach der Benutzung gut zu reinigen, um eine bakterielle Besiedlung zu vermeiden [10][11].

Nasenspülungen

Bei einer Nasenspülung wird die Nase mit physiologischer Kochsalzlösung (0,9 g Kochsalz in 100 ml Wasser) gereinigt. Die salzhaltige Flüssigkeit spült die Schleimhaut und trägt dazu bei, Schmutz, Pollen und auch Krankheitserreger aus der Nase zu entfernen. Nachdem sich das Salz gelöst hat, die Nasendusche an ein Nasenloch halte. Anschließend den Mund weit öffnen, den Kopf nach vorne und zur Seite neigen und die Nasendusche öffnen. Das Salzgemisch fließt nun über ein Nasenloch in die Nase und über das andere wieder ab. Bei einer stark geschwollenen Nase oder blutiger Schleimhaut sollte die Nasendusche nicht verwendet werden. Auch bei der Nasendusche ist auf eine gründliche Reinigung zu achten [13].

Wärme

Die Anwendung einer Wärmelampe kann wohltuend wirken. Dazu 10–15 Minuten im Abstand von 30–50 cm zur Wärmelampe aufhalten [14]. Die Augen sollten dabei geschlossen gehalten werden. Auch ein heißes Bad bringt Entspannung. Dabei sollte bei 38 °C nicht länger als 15 Minuten gebadet werden. Der Zusatz von Badezusätzen wie ätherischen Ölen aus Thymian, Menthol oder Eukalyptus verstärkt die lindernde Wirkung [12].

Tee

Auch verschiedene Kräuterteezubereitungen wirken der Entzündung entgegen und sorgen für ein Abschwellen der Schleimhäute. Besonders empfehlenswert sind Lindenblütentee, Kamillenblütentee oder Holunderblütentee, aber auch Spitzwegerich- und Ingwertee können eine gute Wirkung erzielen [12]. Zur Zubereitung von Spitzwegerichtee 2 Teelöffel Spitzwegerich mit einem Viertelliter Wasser ansetzten und 10 Minuten ziehen lassen [15]. Lindenblütentee, Kamillenblütentee oder Holunderblütentee werden ebenso angesetzt. Um einen Ingwertee zuzubereiten, können 5–6 Scheiben Ingwer mit 250 ml kochendem Wasser aufgegossen werden. Das Ganze dann 10–20 Minuten ziehen lassen [16]. Die Zugabe von Honig wirkt antibakteriell und zeigt auch eine Wirkung gegen Viren und Pilze, sie ist daher zu empfehlen [17]. Auf die Zugabe von Milch sollte wegen der Anregung der Schleimbildung verzichtet werden [12].

Ernährung

Im Rahmen einer Erkältung sollten leichte, einfach verdauliche Speisen mit hohem Nährstoffgehalt verzehrt werden. So hat zum Beispiel Hühnersuppe eine nachgewiesene entzündungshemmende Wirkung. Auch Zwiebel und Rettich helfen [12]. Die Zwiebel ist ein sehr altes Hausmittel und besitzt eine gegen Entzündungen gerichtete Wirkung [18].

Zu beachten

Ein Schnupfen stellt im Rahmen einer Entzündung einen sehr häufigen Beratungsanlass in Hausarztpraxen dar [3]. Spätestens nach ein bis zwei Wochen sollte der Schnupfen von alleine wieder verschwunden und die Nase wieder ganz frei sein [3]. Bei länger andauerndem Schnupfen sollte ein Arzt aufgesucht werden [3]. Da hinter einer verstopften Nase auch oft Allergien stecken, sollte besonders bei saisonalem Auftreten der Symptome daran gedacht werden. Doch auch Fehlbildungen des Nasenskeletts können die Atmung erschweren und einen Besuch bei Hals-Nasen-Ohren-Arzt nötig machen [19]. Es ist wichtig, auf eine Verschlechterung der Symptomatik, Fieber oder blutigen Ausfluss zu achten und im Zweifelsfall einen Arzt aufzusuchen [3].

Oft werden zur Therapie einer viral bedingten Rhinitis Antibiotika eingesetzt, die aber nur gegen Viren wirksam sind. Durch den vermehrten Einsatz dieser Antibiotika kommt es zur Gewöhnung und Anpassung der Bakterien; es bilden sich Resistenzen. Dies führt dazu, dass Antibiotika bei schwerwiegenden Erkrankungen nicht mehr helfen. Auf einen Einsatz sollte also verzichtet werden [20][21].


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen