Schnupfen Verstopfte Nase: Klassische Arzneimittel

Verstopfte Nase (Nasenspray)

© PantherMedia / Lisa Vanovitch

Eine verstopfte Nase tritt häufig bei einer banalen Erkältung auf. Die Erreger der Erkältung befallen die Schleimhaut der Nase und führen dort zu einer Entzündung und Schwellung der Schleimhäute. Im Laufe der Erkrankung kommt es meist zu einer meist störenden Sekretion. Aber nicht nur Erkältungserkrankungen führen zu einer verstopften Nase, auch Heuschnupfen (Rhinokonjunktivitis) bewirkt neben Juckreiz, Niesattacken und Sekretion eine Schwellung der Nasenschleimhäute und damit eine Verstopfung. Bei nasaler Sekretion oder einer behinderten Nasenatmung besteht oftmals der Wunsch, diese durch Medikamente zu lindern [1]. Der folgende Text zeigt einige medikamentöse Möglichkeiten und deren Vor- und Nachteile sowie Risiken auf.

Medikamente gegen verstopfte Nase

Die meisten klassischen abschwellenden Nasentropfen führen zu einer Verengung der Gefäße der Nasenschleimhaut und damit zu einer Abschwellung und Sekretionsminderung. Sie werden gewöhnlich in Form von Nasensprays angewendet. Allerdings sollten sie nicht länger als etwa sieben Tage eingesetzt werden. Sie haben nämlich unter anderem zwei gravierende Nebenwirkungen. Werden sie zu lange angewendet, kommt es zu einer verminderten Engstellung der Nasengefäße auf körpereigene Signalhormone. Dies führt nach Abflauen der engstellenden Wirkung des Sprays zu einer paradoxen Weitstellung der Gefäße und damit zu einer stärkeren Verstopfung der Nase als vorher. Dieser Effekt wird auch als Reboundphänomen bezeichnet. Meistens startet dadurch ein Teufelskreis, in dem die Patienten immer höhere Dosen des Sprays benötigen. Die zweite Nebenwirkung bei zu langer Anwendung ist eine Schädigung der Nasenschleimhaut durch Minderversorgung aufgrund der Gefäßengstellung. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Rhinitis atrophica mit Verlust der Nasenschleimhaut kommen. Daher sollten abschwellende Nasensprays nur etwa eine Woche eingenommen werden. Gerade bei länger andauernder Behinderung der Nasenatmung empfiehlt es sich, einen HNO-Arzt aufzusuchen, da sich dahinter eine Allergie oder auch Krankheiten in der Nase verbergen können [1].Häufig in Nasensprays enthaltene Wirkstoffe sind Oxymetazolin und Phenylephrin.

Oxymetazolin

  • Wirkungsweise: Dieser Stoff stellt die Blutgefäße in der Nase eng und führt so zu einer Abschwellung der Nasenschleimhaut. Die Sekretion aus der Nasenschleimhaut wird ebenfalls reduziert und das Atmen durch die Nase wieder erleichtert [2].
  • Nebenwirkungen: Es kann gelegentlich zu Herzklopfen und einem Anstieg der Herzfrequenz kommen. Bei Anwendung über sieben Tage kann eine Schädigung der Nase in oben beschriebener Weise eintreten. Daher sollte das Mittel weder überdosiert noch zu lange angewendet werden.
  • Kontraindikationen: In der Schwangerschaft und Stillzeit ist bei diesem Medikament Vorsicht geboten. Auch sollte das Mittel nicht bei Kindern eingesetzt werden; für Kinder gibt es spezielle Nasentropfen. Bei Erkrankungen der Nase wie der atrophischen Rhinitis (trockener Schnupfen) und bei Glaukomerkrankungen sollte dieser Wirkstoff nicht verwendet werden [2].
  • Medikamente mit Oxymetazolin als Wirkstoff: Nasivin; Wick Sinex; Nasiben
  • Anwendung: Die Anwendung ist bei verstopfter Nase wirksam und zugelassen. Üblicherweise werden die Präparate 3–4-mal täglich angewendet. In jedes Nasenloch wird ein Sprühstoß verabreicht. Für die korrekte Dosierung ist die Packungsbeilage zu konsultieren [3].

Phenylephrin

  • Wirkungsweise:Phenylephrin wirkt auf die Gefäße der Nasenschleimhaut und führt zu ihrer Verengung. Dadurch kommt es zu einer Abschwellung der Schleimhaut und die Nase wird wieder frei [1].
  • Nebenwirkungen:Bei Einnahme dieses Präparats kann es zu Herzklopfen, Erweiterung der Pupillen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Zittern und Angstgefühlen kommen. Bei zu langer Anwendung besteht die Gefahr eines Reboundphänomens.
  • Kontraindikationen:Das Präparat sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit mit Vorsicht eingenommen werden. Bei Kindern sollte auf für sie geeignete Präparate ausgewichen werden. Bei Überempfindlichkeit gegen das Präparat sollte es ebenfalls nicht eingenommen werden. Ein bestehender Bluthochdruck, ein Glaukom oder ein trockener Schnupfen stellen Gegenanzeigen für den Einsatz des Arzneimittels dar. Vor allem Interaktionen mit MAO-Hemmern sind gefährlich und die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden. Bei MAO-Hemmern handelt es sich um eine Medikamentenklasse, die vor allem zur Therapie von Depressionen eingesetzt wird. Bestehen Unsicherheiten bezüglich der Einnahme, sollte Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker gehalten werden [4].
  • Medikamente mit Phenylephrin als Wirkstoff:Visadron, Vibrocil, Mesatonum
  • Anwendung:Die Anwendung bei verstopfter Nase durch eine Erkältung oder eine allergische Krankheit ist zugelassen. Üblicherweise werden 3–4 Sprühstöße pro Tag empfohlen. Je Nasenloch soll ein Sprühstoß verabreicht werden. Für die korrekte Dosierung sollte die Packungsbeilage zurate gezogen werden [5][6].

Neben den klassischen Arzneimitteln können auch salzhaltige Nasensprays angewendet werden. Diese können Krusten in der Nase lösen und führen zu einer Befeuchtung der Nasenschleimhaut. Manchmal ist es dadurch möglich, wieder eine freie Nase und damit eine bessere Atmung zu erhalten. Spüllösungen für die Nase können ebenfalls helfen, die Nase freizubekommen.

Zu beachten

Eine behinderte Nasenatmung im Rahmen einer banalen Erkältung sollte sich nach einigen Tagen wieder bessern. Besteht die nasale Obstruktion (Verschluss) länger, steckt dahinter wahrscheinlich eine andere Ursache, in vielen Fällen eine Allergie. Daher sollte bei länger bestehender Verstopfung der Nase ein HNO-Arzt aufgesucht werden, damit dieser die Ursache feststellen und vielleicht beheben kann. Ansonsten kann auch versucht werden, neben den klassischen abschwellenden Nasentropfen auf andere Mittel umzusteigen. Diese haben den Vorteil, dass eine Überdosierung oder zu lange Anwendung nicht zu einer unter Umständen bleibenden Schädigung der Nasenschleimhaut führen kann.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen