Schnupfen Verstopfte Nase: Krankheitstypen

Nase ist verstopft u. läuft

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Die Symptome einer verstopften und laufenden Nase treten häufig bei Erkältungserkrankungen auf. Allerdings gibt es auch andere Ursachen für Schnupfen. Dieser wird nach seiner Dauer in akuten und chronischen Schnupfen eingeteilt.[1] Im folgendem Artikel werden die Ursachen des Schnupfens erläutert und Behandlungsmöglichkeiten mit bewährten Hausmitteln beschrieben.

Ursachen von akutem Schnupfen

Der akute Schnupfen wird vor allem durch Viren ausgelöst und führt zu den typischen Erkältungssymptomen wie Brennen im Nasenrachenraum, zur Absonderung von zunächst wässrigem, später zu gelblichem Schleim und zu geschwollen Nasenschleimhäuten. Neben den Symptomen in der Nase können zusätzlich Fieber, Kopfschmerzen, Husten, Halsschmerzen und eine allgemeine Abgeschlagenheit auftreten.[2] Viren dringen in den Nasenrachenraum und in die oberen Atemwege ein. Das Abwehrsystem des Körpers (Immunsystem) reagiert darauf mit einer Entzündungsreaktion, die sich in einer vermehrten Durchblutung der Schleimhäute äußert. Diese Reaktion führt zu einer verstopften Nase.[3]

Ursachen von chronischem Schnupfen

Es besteht die Möglichkeit, dass ein langanhaltender Schnupfen durch eine chronische Schleimhauterkrankung der Nase und Nasennebenhöhlen verursacht wird. Eine dauerhafte Schwächung des Immunsystems ist eine der Ursachen für chronischen Schnupfen. Dadurch kommt es häufiger zu einer Infektion der Atemwege und ruft einen chronischen Schnupfen hervor. Giftige (toxische) Reizungen bewirken einen trockenen Schnupfen (Rhinitis sicca), bei dem sich Borken oder Krusten in der Nase bilden. Die Schleimhäute der Nase werden durch Chemikalien, Staub und Rauch (Zigarettenrauch) ausgetrocknet. Auch durch extreme Temperaturwechsel, welche vor allem im Winter durch geheizte Räume und kalte Außentemperaturen auftreten, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer verstopften Nase. Der Grund dafür liegt vermutlich in einer Fehlregulation der Blutgefäße in der Nasenschleimhaut. Das bedeutet, dass die Blutgefäße weit gestellt werden, dadurch werden die Schleimhäute besser durchblutet, was das Anschwellen der Nasenschleimhäut mit wässrigem Schnupfen bewirkt. Diese Erkrankung wird auch als Rhinitis vasomotorica bezeichnet.[4]

Der allergische Schnupfen wird in saisonalen und nichtsaisonalen Schnupfen unterteilt. Der saisonal auftretende Schnupfen wird von Baum- und Gräserpollen ausgelöst und ist allgemein als Heuschnupfen bekannt. Da das Auftreten beispielsweise von Schimmelpilzsporen, der Kot von Hausstaubmilben und Tierhaaren nicht an eine bestimmte Jahreszeit gebunden ist, wird diese Allergie als nichtsaisonal bezeichnet.[5] Der Körper sieht zum Beispiel Pollen oder Tierhaare als Fremdkörper an, die den Organismus angreifen wollen. Das Abwehrsystem des Körpers produziert daraufhin spezifische Abwehrmoleküle, wodurch Zellen des Immunsystems aktiviert werden, die bestimmte Stoffe ausschütten, die die schnupfenartigen Symptome hervorrufen.[4] Typische Symptome eines allergischen Schnupfens sind Juckreiz in der Nase, Niesattacken, wässriges Nasensekret, Augentränen und eine verstopfte Nase.[6]

Behandlung einer verstopften und laufenden Nase

Prävention

Um einem Schnupfen vorzubeugen, ist der Kontakt mit schon erkrankten Personen möglichst zu vermeiden. Es empfiehlt sich, viel zu trinken und für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in Räumen zu sorgen, um die Schleimhäute der Nase feucht zu halten. Reizauslösende Stoffe wie Abgase, Zigarettenrauch und verschmutzte Luft, sollten gemieden werden. Zur Unterstützung des Immunsystems sind ausreichende Bewegung an der frischen Luft und eine vitaminreiche Ernährung mit Obst und Gemüse hilfreich.[2]

Allgemeine Maßnahmen

Viren, die vor allem die oberen Atemwege befallen, vermehren sich bevorzugt bei niedrigeren Temperaturen. Es ist deshalb sinnvoll, dem Körper Wärme zuzuführen. Dies lässt sich durch Fuß- und Vollbäder verwirklichen. Des Weiteren helfen Wasserdampf-Inhalationen mit ätherischen Ölen. [7] Bei der Verwendung von ätherischen Ölen ist darauf zu achten, dass es eventuell zu einer allergischen Reaktion kommen kann.[17] Außerdem sollte von einer Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern abgesehen werden, da durch die ätherischen Öle eine Atemdepression ausgelöst werden kann.[18] Wer an einem allergischen Schnupfen leidet, sollte die jeweiligen Auslöser, sofern dieser auch bekannt ist, meiden. Besonders wichtig ist es sich körperlich zu schonen, da so das Abwehrsystem des Körpers und die Regenerationskräfte sich auf die Bekämpfung der Erreger konzentrieren können. Es ist ratsam, während der Erkältung keinen Sport oder körperlich anstrengende Tätigkeiten auszuüben. Ruhe und Schlaf helfen dem Körper schneller wieder gesund zu werden.[8]

Hausmittel

Gegen den Schnupfen können bewährte pflanzliche Präparate angewendet werden wie Lindenblüten, Pfefferminze und Majoran.

Die Blüten der Linde enthalten ätherische Öle, Falvonoide und Schleim- und Gerbstoffe. Diese haben eine schweißtreibende Wirkung und sollen die allgemeinen Abwehrkräfte des Körpers steigern. Die Schleim- und Gerbstoffe fördern den Auswurf von Schleim in den oberen Atemwegen und haben eine reizlindernde Wirkung auf die Nasenschleimhäute. Gegenanzeigen und Nebenwirkungen wurden bisher nicht beobachtet.[9] Lindenblüten werden bei Erkältungen und Schnupfen als Schwitzkur angewendet. Dazu zwei Esslöffel Lindenblüten mit einem halben Liter kochendem Wasser übergießen. Diesen Sud 10 Minuten ziehen lassen, bevor er abgegossen werden kann. Der Tee sollte so heiß wie möglich getrunken werden.[10] Für die Schwitzkur zusätzliche Wärme zuführen, dies wird beispielsweise durch ein warmes Bad oder mit mehreren Decken im Bett erreicht.[9]

Die Blätter der Pfefferminze enthalten ebenfalls ätherische Öle. Diese haben eine kühlende, desinfizierende, krampflösende und durchblutungsfördernde Wirkung.[11] Da die Pfefferminze auch eine Abschwellung der Nasenschleimhäute bewirkt, wird sie gern bei Schnupfen angewendet.[12] Allerdings sollten die ätherischen Öle der Pfefferminze nicht auf verletzte Haut und Schleimhäute aufgetragen werden. Säuglingen und Kleinkindern sollte kein Pfefferminzöl ins Gesicht gerieben werden, da dadurch ein Reflex ausgelöst werden kann, welcher zu einer Abnahme der Atemfrequenz führt. Es droht Erstickungsgefahr. Bei einer längerfristigen Einnahme von Pfefferminzblättern können Magenbeschwerden auftreten. Die Pfefferminzblätter können entweder als Tee oder Inhalation angewendet werden. Für den Tee drei Teelöffel Pfefferminzblätter mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Zwei bis drei Mal täglich kann eine Tasse Pfefferminztee getrunken werden.[11] Alternative dazu ist ein Tropfen Pfefferminzöl auf ein Papiertaschentuch, das an die Nase gehalten wird und das Öl eingeatmet werden kann.[13]

Die Inhaltsstoffe des Majorankrauts haben eine antibakterielle und schleimlösende Wirkung.[14] Die äußere Anwendung der Pflanze als Salbe hat eine lindernde Wirkung auf die laufende Nase. Allerdings sollte von der Anwendung der Salbe bei Säuglingen abgesehen werden.[15] Für die Zubereitung der Salbe einen Teelöffel des Majorankrauts in einem Mörser zerdrücken und dann das Kraut mit einem Teelöffel Weingeist vermischen. Nachdem die Mischung einige Stunden gezogen hat, einen Teelöffel ungesalzene Butter dazugeben und in einem Wasserbad erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist. Die Masse nun durch ein Stofftaschentuch abgießen und abkühlen lassen. Ein bis zwei Mal täglich die Salbe auf den Nasenrücken oder unter die Nase reiben.[16]

Zu beachten

Eine verstopfte Nase kann, wenn es länger als zwei Wochen anhält, zu weiteren Entzündungen und Krankheiten führen. Es kann beispielsweise eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder eine Mittelohrentzündung (Otitis media) auftreten. Wenn der Schnupfen länger als zwei Wochen anhält, sollte deswegen unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.[3]


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen