Husten Beim Baby: FAQ

Was hilft bei Husten + Schnupfen (Baby)

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Das Immunsystem von Babys ist noch sehr jung und daher kaum ausgereift. Um einen angemessenen Schutz aufbauen zu können, müssen daher in den ersten Lebensjahren viele Erkrankungen durchgemacht werden. Aus diesem Grund sind besonders Babys sehr anfällig für Erkältungskrankheiten und können innerhalb eines Jahres bis zu zehn Erkältungen bekommen. Im Rahmen dieser grippalen Infekte treten so gut wie immer Symptome, wie Husten (Tussis) , Schnupfen (Rhinitis) und eine verstopfte Nase auf. Insbesondere für Babys ist dies sehr unangenehm, da sie ihre Beschwerden noch nicht äußern können. Sie werden daher, besonders nach dem Stillen, oftmals sehr weinerlich und leiden an Schlafproblemen, da die verstopfte Nase die Luftzufuhr behindert und die Atemwege oftmals entzündet und gereizt sind. Im Folgenden sollen daher Tipps zur schonenden Linderung der Symptomatik beim Baby, sowie Infos, was es dabei zu beachten gilt, gegeben werden. [1]

Behandlung von Husten und Schnupfen beim Baby

Symptome wie Husten und Schnupfen werden bei Babys am häufigsten durch grippale Infekte ausgelöst. Diese durch Viren verursachte Erkrankung wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Das bedeutet, dass das Baby sich bei erkrankten Personen, die niesen oder husten oder dem Baby zum Beispiel einen Kuss geben, leicht anstecken kann. Das noch nicht vollständig ausgereifte Immunsystem des Babys macht es sehr anfällig für Infektionskrankheiten und ist der Grund für die Häufigkeit der Erkrankungen. In der Regel zeigen sich die ersten Symptome nach einer Inkubationszeit von 12 Stunden bis drei Tagen. Neben Husten und Schnupfen kann es auch zu Beschwerden wie Fieber (Pyrexie), Halsschmerzen (Pharyngitis), Appetitlosigkeit, geröteten Augen, Reizbarkeit, sowie geschwollenen Lymphknoten kommen.

In manchen Fällen können Symptome wie Husten und Schnupfen auch durch allergische Reaktionen oder chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Heuschnupfen oder Asthma bronchiale verursacht werden. Besonders bei Babys empfiehlt es sich daher bei häufiger auftretenden Beschwerden stets einen Arzt aufzusuchen, um sicher gehen zu können, dass es sich nur um eine harmlose Erkältungskrankheit handelt.

Erkältungen werden in der Regel immer symptomatisch behandelt, das bedeutet die Linderung der Symptome steht im Vordergrund der Behandlung, da die Infektion normalerweise nach einigen Tagen von selbst wieder abklingt. Hierzu gibt es sowohl Hausmittel, als auch rezeptfrei erhältliche Medikamente, die zur Genesung des Babys und zur Linderung der Beschwerden beitragen können. Aber auch allgemeine Maßnahmen können zu Hause leicht getroffen werden, um den körpereigenen Heilungsprozess zu unterstützen und auftretende Symptome, wie Husten und Schnupfen zu mildern. [1] [2]

Allgemeine Maßnahmen

Ist das Baby bereits erkrankt, so ist sein ohnehin noch anfälliges Immunsystem zusätzlich geschwächt. Es sollte daher vor weitern Krankheitserregern geschützt werden. Der Kontakt mit Personen, die ebenfalls gerade eine Erkältung haben, oder an erkältungsähnlichen Symptomen leiden, beispielsweise aus dem Familien- oder Bekanntenkreis, sollte daher besser vermeiden werden, bis das Baby wieder gesund ist.

Des Weiteren sollte beim Umgang mit dem Baby auf gründliche Hygiene geachtet werden. Dies lässt sich schon durch einfache Dinge, wie regelmäßiges Händewaschen oder sofortiges Entsorgen von benutzten Taschentüchern gut realisieren. Auch auf den Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen, wie zum Beispiel Kitas, sollte verzichtet werden, bis das Baby wieder gesund ist.

Wichtig ist außerdem immer für genügend Frischluft zu sorgen, um die Atmung zu erleichtern. Es sollte besonders darauf geachtet werden, dass das Baby keinem Zigarettenrauch oder ähnlichem ausgesetzt wird. Dies kann nicht nur die Atemprobleme zusätzlich verschlimmern, sondern birgt auch große Gesundheitsrisiken und sollte in der Umgebung von Babys nichts zu suchen haben!

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls sehr wichtig für das Baby. Eventuell vorhandener Schleim wird so löslicher und kann in der Regel besser abgehustet werden. Außerdem ist das Kind so vor Austrocknung geschützt und durch das „Durchspülen“ des Körpers wird der Stoffwechsel zusätzlich angeregt und Schadstoffe können schneller ausgeschieden werden. Besonders das Stillen wirkt sich positiv auf das Immunsystem des Babys aus, da die Mutter dem Kind über die Muttermilch wichtige Antikörper bereitstellen kann, die den Genesungsprozess zusätzlich unterstützen können.

Im Allgemeinen sollte das Baby viel Ruhe und Schlaf bekommen, um seine Kräfte sammeln zu können. Auf ständige Besuche oder Ausflüge sollte in der Zeit der Erkrankung daher besser verzichtet werden. [3]

Hausmittel / Anwendungen

Husten und Schnupfen sind ein Zeichen gereizter und verschleimter Atemwege. Durch eine verstopfte Nase und belegte Bronchien wird das Atmen häufig erschwert, was das Baby zum Beispiel beim Trinken behindert und häufig auch den Schlaf stört. Da viel Trinken und Schlafen wichtig für die Erholung des Körpers sind, können zu Hause einige Maßnahmen ergriffen werden, um die Atemwege zu befreien und zu beruhigen.

Nasentropfen aus Salzwasser

Bei verstopfter Nase kann Salzwasser als guter Schleimlöser fungieren. Hierzu wird eine isotonische Kochsalzlösung hergestellt, durch Auflösen von 9g Kochsalz in 1L abgekochtem, lauwarmem Wasser.

Drei bis fünfmal täglich sollen dann einige Tropfen der Lösung vorsichtig mit einer Pipette in die Nase des Babys geträufelt werden. Die Lösung alle zwei Tage frisch zubereiten, um eine Ansammlung von Bakterien zu vermeiden.

Dies ist eine gute und schonende Alternative zu Nasensprays aus der Apotheke, die unter Umständen für Babys nicht unbedingt geeignet sein können. [4]

Majoranbutter

Auch dies ist ein beliebtes Hausmittel bei verstopfter Nase und soll dem Baby das Atmen erleichtern. 1 Teelöffel Majoran soll zu etwas geschmolzener Butter hinzugegen werden. Anschließend das Gemisch ziehen lassen und durchseihen. Dreimal täglich soll dem Baby dann etwas davon unter die Nase gerieben werden. Durch das Aroma des Majoran sollen so die Atemwege auf natürliche Weise befreit werden. [4]

Nasse Handtücher mit Zwiebelringen

Ein altbewährtes Hausmittel gegen Husten ist Zwiebelsaft. In Zwiebeln stecken ätherische Öle, schwefelhaltige Verbindungen und Flavonoide (pflanzliche Stoffe, zu denen ein Großteil der Blütenfarbstoffe gehört). In Kombination sollen diese Stoffe keimabtötend und leicht antientzündlich wirken und so die Bronchien beruhigen und den Hustenreiz lindern.

Da das Trinken von Zwiebelsaft für Babys ungeeignet ist, da dies zu schmerzhaften Blähungen und Koliken führen kann, gibt es eine einfache Alternative. Man hängt nasse Handtücher über die Heizung im Schlafzimmer des Babys und belegt diese mit frisch aufgeschnittenen Zwiebelringen. Der aufsteigende Wasserdampf zieht die Inhaltsstoffe aus den Zwiebelringen. So können die Wirkstoffe über den Wasserdampf vom Baby inhaliert werden und ihre Wirkung entfalten. Durch die Inhalation des Wasserdampfes kommt es zur zusätzlichen Befeuchtung der Atemwege, was ebenfalls helfen kann, den Husten zu lindern und sich positiv auf die gereizten Atemwege auswirkt. [5]

Medikamente

Beim Einsatz von Medikamenten bei Säuglingen und Babys ist äußerste Vorsicht geboten. Generell sollte eine Verabreichung von Medikamenten nur erfolgen, wenn diese auch von einem Arzt verordnet wurde. Bei Erkältungsbeschwerden eignen sich Zäpfchen mit fiebersenkender und schmerzstillender Wirkung am besten zur Verabreichung. Schleimlöser und Hustenstiller sind meist nicht für Säuglinge geeignet und sollten daher, bis auf wenige Ausnahmen (Packungsbeilage beachten/ Apotheker fragen) nicht eigenmächtig verabreicht werden.

Paracetamol

Dieser Wirkstoff wirkt sowohl schmerzstillend, als auch fiebersenkend und ist für Kinder besonders gut in Zäpfchenform geeignet (zB. Paracetamol von HEXAL, STADA oder Ratiopharm).

Besonders wichtig ist hier die Dosierung genau zu beachten, da schon ab Dosen über circa 0,5 g eine Gefährdung für Säuglinge angenommen werden muss. Deshalb sollte vor Verabreichung immer die Packungsbeilage beachtet werden, oder Rücksprache mit einem Arzt genommen werden.

Zu achten ist auf allergische Reaktionen des Kindes, sowie auf die genaue Dosierung und Einhalten von circa sechsstündigen Abständen zwischen der Medikamentengabe, da Paracetamol bei Überdosierung stark lebertoxisch sein kann. [6]

Ambroxol

Dieser Wirkstoff ist ein schleimlösendes Medikament und wirkt über eine Verflüssigung des Schleimes. Dadurch kann dieser leichter abgehustet werden und der Husten kann besser abklingen. Insbesondere für sehr kleine Kinder eignet sich die Gabe in Saft- oder Tropfenform sehr, da diese leicht entsprechend niedrig dosiert werden können. Empfohlen wird für Kinder unter 2 Jahren zweimal täglich 1,25 ml Saft. Zur Verabreichung bei Säuglingen sollte immer die Packungsbeilage beachtet werden und am besten zuvor Rücksprache mit einem Arzt genommen werden.
Typische Handelsnamen für Ambroxolsaft sind z. B. Ambroxol ratiopharm®, Mucosolvan® Ambroxol AL Saft®. [7]

Zu beachten

Bei Babys unter drei Monaten empfiehlt es sich bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung, auch wenn die Symptome zunächst harmlos erscheinen, immer einen Arzt aufzusuchen.

Mit Babys, die älter als drei Monate sind, sollte ein Arzt aufgesucht werden, sobald eine Erkältung länger als fünf Tage anhält, ohne dass Besserung eintritt. Gleiches gilt, sobald die Temperatur über 38 Grad Celsius ansteigt (Gefahr eines Fieberkrampfes) oder der Husten nicht besser wird und anhält. Auch wenn das Baby sichtlich nicht genug Luft bekommt und grünen, gelben oder braunen Schleim hustet, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen, um die Symptome abklären zu lassen und mögliche Verschlechterungen zu verhindern.

Besonders bei anhaltendem Husten, der sich über mehrere Wochen nicht bessert, bedarf dies einer ärztlichen Abklärung. Es kann sich eventuell um eine allergische oder chronische Erkrankung, wie zum Beispiel Heuschnupfen oder Asthma bronchiale handeln. Diese Erkrankungen können nur durch einen Arzt geeignet therapiert werden.

Auch Medikamente sollten möglichst nur nach Rücksprache mit einem Arzt verabreicht werden, da Babys sehr empfindlich auf Überdosierungen und gegen manche Stoffe mit allergischen Reaktionen reagieren können. Desweitern sollten Babys und Kleinkindern kein Aspirin verabreicht werden, da dies das sogenannte Reye-Syndrom verursachen kann, was unter anderem zu schweren Schäden des Gehirns führen kann. [8]