Husten Chronisch: Ursachen

Dauerhusten nach Erkältung

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Eine Erkältung oder grippaler Infekt betrifft jährlich eine Vielzahl von Personen und ist durch eine Reihe verschiedener Symptome gekennzeichnet. Eines dieser Symptome, das zugleich meist sehr lange anhalten kann, ist der Husten (Tussis). Die meisten Erkältungen beginnen mit trockenem Reizhusten (unproduktivem Husten), gefolgt von Husten mit Auswurf (produktivem Husten). In der Regel sollte der Husten mit Ende der Erkältung verschwinden; in einigen Fällen kann er aber auch als Dauerhusten noch lange nach der Erkältung die Betroffenen belasten. Warum der Husten die eigentliche Erkältungsdauer überstehen kann und was es zu beachten gilt, wird im Folgenden näher ausgeführt.

Medizinische Fakten

Husten stellt einen natürlichen Reinigungsreflex des menschlichen Körpers dar. Mit dem abrupten Ausstoß von Atemluft werden auch Fremdkörper und Schleim sowie darin enthaltene Krankheitserreger aus den Atemwegen transportiert. Es können anhand der Dauer des Hustens und der Art verschiedene Hustenformen unterschieden werden. Hält der Husten nicht mehr als 8 Wochen an, wird von akutem Husten gesprochen; überschreitet er diese Dauer, wird er als chronisch bezeichnet. Husten mit Auswurf wird auch produktiver Husten genannt, Husten ohne Auswurf ist unproduktiver Husten bzw. Reizhusten.[1] Beide Formen sind im Rahmen einer Erkältung zu finden.

Eine Erkältung ist ein grippaler Infekt, der die oberen Atemwege betrifft und durch mehr als 200 Viren unterschiedlicher Familien hervorgerufen werden kann. Neben dem Husten stellen Halsschmerzen (Pharyngitis), Schnupfen (Rhinitis) und Heiserkeit (Dysphonie) typische Symptome einer Erkältung dar. In manchen Fällen kann es auch zu leichtem Fieber (Pyrexie) kommen.[2]

Biologischer Zusammenhang

Dringen bei einer Erkältung Viren in den Körper ein, greifen sie dort Körperzellen an und verursachen dadurch eine Entzündung in den Atemwegen. Als Folge davon werden die Schleimhäute gereizt, die Bronchien schwellen an und verengen sich. Mit fortschreitender Krankheitsdauer wird immer mehrzähflüssiges Sekret gebildet, in das Krankheitserreger eingeschlossen werden.[3] Dieser Schleim ist zähflüssiger als das normale Sekret, das über die Flimmerhärchen auf den Schleimhäuten zum Rachen transportiert wird, wo es im Normalfall heruntergeschluckt oder ausgehustet wird. Der Schleim bei einer Infektion ist nicht so leicht abzutransportieren und sammelt sich in den Atemwegen.[4] Als Reaktion darauf verkrampft die Muskulatur und löst den Hustenreiz aus. Zu Beginn der Erkrankung ist der Husten meist trocken und wird nicht von Auswurf begleitet, da in der Anfangszeit noch nicht genügend Sekret zum Abhusten von den Bronchien produziert wurde. Erst in der zweiten Phase der Erkältung wird der Husten von Auswurf begleitet, da inzwischen genug Schleim gebildet wurde, der die Atmung behindert. Zudem bildet er einen guten Nährboden für weitere Erreger. Der Husten stellt den natürlichen Reflex zur Reinigung der Atemwege von diesem Sekret dar.[5]

In den meisten Fällen verschwindet der Husten mit Abklingen der Erkältung. Einige Betroffene leiden allerdings bis zu 8 Wochen nach der Erkrankung unter Dauerhusten. Dies ist zum einen auf eine Überempfindlichkeit der Bronchien aufgrund der vorausgegangenen Infektion zurückzuführen. Dadurch reagieren diese schneller auf Reize von außen, wie Nässe und Kälte.[6] Zum anderen sind nach dem Ende der Erkrankung die Flimmerhärchen und die Schleimhäute noch nicht wieder vollständig regeneriert, sodass sie den natürlichen Reinigungsprozess nicht wie gewohnt leisten können und die Atemwege leichter reizbar sind.[7]

Zu beachten

Sollte der Dauerhusten nach mehr als 8 Wochen nicht abklingen, also vermutlich chronisch werden, sollte dringend Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. Auch Personen mit einem geschwächten Immunsystem sollten im Falle eines hartnäckigen Hustens einen Arzt aufsuchen, um schwerwiegendere Ursachen als eine Erkältung auszuschließen. Personen dieser Risikogruppe sollten von vornherein den Kontakt mit Erkrankten oder großen Menschenansammlungen meiden, um das Infektionsrisiko zu senken.[8]