Husten Mit Schnupfen: FAQ

Was hilft gegen Husten + Schnupfen (schnell)?

© PantherMedia / Mykhaylo Palinchak

Husten und Schnupfen sind häufige Begleiterscheinungen bei einer Erkältung. Die meisten Menschen erwischt eine Erkältung ein oder mehrmals im Jahr. Die Erkrankung wird meist durch Viren ausgelöst, die häufigsten Erreger sind Rhino-, Adeno-, Corona-, Parainfluenza- oder Influenzaviren. Da es gegen die meisten Viren keine direkt wirksame Therapie gibt, kann nur abgewartet werden, bis die Erkältung wieder abklingt. Dies dauert gewöhnlich etwa 7–9 Tage. Oftmals besteht allerdings der Wunsch, quälende Begleitsymptome zu lindern. Einige Möglichkeiten, die schnell gegen Husten und Schnupfen wirken, werden im Folgenden vorgestellt.

Behandlung bei Husten und Schnupfen

Schnupfen entsteht durch eine Infektion der Nase und manchmal deren Nebenhöhlen mit einem viralen Erreger. Zu Beginn wird oft ein Brennen oder sogar Jucken der Nase beschrieben. Nach kurzer Zeit beginnt dann die Nase, vermehrt Sekret zu produzieren und anzuschwellen. Dies führt zu einer Einengung des Nasenraumes und damit zu einer Behinderung der Nasenatmung. In der Regel ist das Sekret bei viralen Infekten durchsichtig und klar; eine Verfärbung ins Grünliche oder Gelbliche deutet auf eine zusätzliche Infektion mit Bakterien hin. Meist besteht der Wunsch, die laufende Nase und die Verstopfung zu lindern, da diese als unangenehm empfunden werden.

Husten im Rahmen einer viralen Erkältung kann entweder dadurch entstehen, dass Sekret aus der Nase oder den Nebenhöhlen den Rachen hinunterläuft, oder durch direkte virale Reizung der Schleimhaut. Der entstehende Husten ist meist ein trockener Reizhusten, das bedeutet, dass mit dem Husten kein Schleim aus den Atemwegen befördert wird. Gegen einen derartigen Husten können unter Umständen medikamentöse Maßnahmen ergriffen werden. Beginnt der Husten allerdings produktiv zu werden, also Schleimpartikel an die Oberfläche zu befördern, sollte er nicht mehr unterdrückt werden, denn dies kann im schlimmsten Fall zu einem Sekretstau mit nachfolgender Lungenentzündung führen.
Dauert die Erkältung länger als 7–9 Tage an, bestehen einzelne der Symptome länger, treten Fieber oder eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes auf, so sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.

Im Folgenden werden einige Haus- und Arzneimittel, die eine Linderung von Husten und Schnupfen bewirken können, vorgestellt.

Allgemeine Maßnahmen

Eine einfache, aber durchaus wirksame Maßnahme zur Förderung der Genesung ist die Vermeidung von Stress und ausreichende körperliche Ruhe und Schonung. Stress führt zu einer Schwächung des Immunsystems, dies kann den Krankheitsverlauf verlängern. Zudem ist die Ansteckung weiterer Personen durch Bettruhe erschwert. Um die Ansteckung anderer Menschen zu verhindern, ist es auch wichtig, einfache Hygienemaßnahmen wie das Vorhalten der Hand bei Niesen und Husten, das Händewaschen und das Entsorgen von Taschentüchern einzuhalten.[1]

Hausmittel

Nasensprays mit Kochsalz

Diese Sprays sollen bei verstopfter Nase helfen, den Schleim zu lösen und die Erreger aus der Nase spülen

Anwendung: Die Sprays können mehrmals täglich und über längere Zeit verwendet werden, um die Nase zu befeuchten und so Verklebungen zu lösen bzw. den festsitzenden Schleim aus der Nase zu lösen. Dabei haben die Sprays mit Kochsalz im Gegensatz zu medikamentösen Nasensprays den Vorteil, dass sie keine Rhinitis medicamentosa, also einen durch zu häufige und zu lange angewendete Nasensprays ausgelösten chronischen Schnupfen, verursachen können.

Wirkungsweise: Die Sprays sollen helfen, Erreger aus der Nase zu spülen, Schleim zu mobilisieren und die Nase frei und durchgängig zu bekommen.

Nebenwirkungen: Entspricht die Zusammensetzung der Salze in den Sprays nicht derjenigen im Körper, kann es zu einer Austrocknung der Schleimhäute kommen. Keinesfalls sollte die Nase mit Leitungswasser gespült werden; dabei sind vermehrt Fälle von Mittelohrentzündung aufgetreten.[2][3]

Kräutertees

Es gibt verschiedene Kräuter, die bei Husten wirksam sein können. Dazu zählen: Thymian, Anis, Eibisch, Süßholz. Tees aus diesen Kräutern können helfen, den Schleim zu lösen und den Hals zu beruhigen, damit der Hustenreiz abnimmt.

Anwendung: Es empfiehlt sich, 3–5 Tassen Tee am Tag zu trinken. Am einfachsten lassen sich fertige Hustentees aus der Apotheke nach Anleitung auf der Packung zubereiten. Dabei ist besonders auf die Ziehzeit zu achten.

Wirkungsweise: Einige Kräuter verfügen über schleimlösende und hustenstillende Wirkung. Es konnte gezeigt werden, dass einige Aromaöle mit Kräutern zu einer gefühlten Besserung der Symptome führen. Zusätzlich wird mit dem Tee Flüssigkeit zugeführt, die ebenfalls dazu beiträgt, festsitzenden Schleim zu lösen. [4].

Nebenwirkungen: Wenn eine Allergie gegen ein Heilkraut bekannt ist, sollten Tees, die dieses Kraut enthalten, gemieden werden.

Medikamente

Phenylephrin

Phenylephrin findet sich in einigen Nasensprays und hilft dabei, die Nasen frei zu bekommen und die Sekretion zu bremsen.[5]

Anwendung: 3-mal täglich ein Sprühstoß in jedes Nasenloch. Das Präparat sollte nicht länger als 7 Tage verwendet werden, da es sonst zu einer Schädigung der Nasenschleimhaut kommen kann.

Wirkungen: Phenylephrin verengt die Gefäße in der Nase, wirkt dadurch abschwellend und hilft gegen die laufende Nase. Die Nase wird dadurch recht schnell wieder frei und ein Durchatmen ist wieder möglich.

Nebenwirkungen: Herzklopfen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Unruhe sind seltene Nebenwirkungen. Häufiger kommt es zu einem trockenen Gefühl in der Nase bzw nach Abklingen der Wirkung zum Gefühl einer verstärkten Verstopfung. Überempfindlichkeitsreaktionen sind möglich. Wird das Spray länger als 7 Tage verwendet, können Schädigungen und Verletzungen der Schleimhaut auftreten. Auch kann es zu einer Rhinitis medicamentosa kommen. Das ist eine paradoxe Reaktion, bei der die Nase durch den zu langen Gebrauch des Sprays dauerhaft verstopft ist. Dadurch wenden die Patienten meist höhere Dosen des Nasensprays an, was die Symptomatik noch verstärken kann.[6]

Kontraindikationen: Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff, bei Kindern unter 6 Jahren, bei Einnahme von Antidepressiva (MAO-Hemmern), bei schwerer organischer Herzkrankheit, bei Engwinkelglaukom, Rhinitis sicca (trockener Schnupfen) [5][6]

Wechselwirkungen: Bestehen mit Medikamenten, die auf das Nervensystem wirken (Sympathomimetika), Betablocker, bestimmte Antidepressiva (MAO-Hemmer). Bei Unsicherheit sollte am besten ein Arzt oder Apotheker befragt werden.[6]
Präparate mit dem Wirkstoff: Visadron®, Vibrocil®, Neo-citran®

Codein und Derivate

Codein und ähnliche Stoffe sind Abkömmlinge der aus dem Schlafmohn gewonnen Opiate.

Wirkungen: Die Substanzen dämpfen im Hirn den Hustenreiz und führen zu einer Abnahme der Hustenfrequenz (Häufigkeit des Hustens).

Nebenwirkungen: Bei längerer Einnahme kann sich eine Toleranz und unter Umständen eine Abhängigkeit entwickeln. In Kombination mit anderen hustenhemmenden Medikamenten oder bei starker Schleimbildung kann es zu einem Schleimstau mit Lungenentzündung kommen; daher ist in diesen Fällen die Einnahme zu unterlassen. Zusätzlich können Müdigkeit und eine Abnahme der Reaktionsfähigkeit auftreten, was die Verkehrstüchtigkeit negativ beeinflussen kann. Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung werden häufig beobachtet. Durch die stopfende Eigenschaft sollte die Einnahme bei Gallengangserkrankungen mit Vorsicht erfolgen.

Wechselwirkungen: Da das Medikament im Gehirn wirkt, kann es zusammen mit anderen im Gehirn dämpfend wirkenden Substanzen ungewollte Wirkungen entfalten. Auch besteht eine Wechselwirkung mit Alkohol.

Kontraindikationen: Bei bestimmten Erkrankungen wie chronischen Erkrankungen der Atemwege, Lebererkrankungen, Störungen im Arzneimittelstoffwechsel, Erkrankungen, welche die Atemmuskulatur schwächen, sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit ist von einer Einnahme abzuraten.

Medikamente mit dem Wirkstoff: Bronchicum Mono®, Codipertussin®, Tryasol®, Tussoret®

Hinweise zur Einnahme: Bezüglich der Dosierung kann der Arzt oder Apotheker beraten. Wichtig ist, das Medikament nicht über einen zu langen Zeitraum einzunehmen. Auch bei starker Schleimbildung oder produktivem Husten sollte von der Einnahme abgesehen werden. [5][7]

Zu beachten

Die im Artikel genannten Hilfestellungen zielen nur auf die Linderung der Begleitsymptome ab. Gegen die ursächliche, meist virale Infektion hilft nur Warten und körperliche Schonung. Verschlechtern sich die Symptome oder kommt Fieber dazu, sollte ein Arzt aufgesucht werden.