Schnupfen In der Schwangerschaft: Krankheitstypen

Verstopfte Nase (Schwangerschaft)

© PantherMedia / Jiri Hera

Schwangerschaftsschnupfen (Rhinopathia gravidarum) ist eine häufige Begleiterscheinung während der Schwangerschaft. Etwa 20-30% der Schwangeren leiden unter einer ständig verstopften Nase. Auch wenn die Krankheit für die Betroffenen und das ungeborene Kind  meist ungefährlich ist, so schränkt es dennoch stark die Lebensqualität ein.[1] Wie es zu einer verstopften Nase bei Schwangeren kommt und welche Therapieoptionen sich ergeben, wird im Folgenden dargestellt.

Ursachen einer verstopften Nase in der Schwangerschaft

Der Schwangerschaftsschnupfen tritt meist im ersten Drittel der Schwangerschaft auf, verschwindet erst wenige Tage nach der Geburt wieder und wird wahrscheinlich durch mehrere Faktoren verursacht. Die Hormonumstellung spielt eine entscheidende Rolle. Östrogen, welches während der Schwangerschaft stark erhöht ist, führt zu einer Erhöhung der Blutmenge im Körper sowie zu einer vermehrten Produktion des Nasensekrets.[2] Zusätzlich führt Östrogen zu einer Lockerung des Bindegewebes und hat einen durchblutungsfördernden Effekt. All dies führt zu einer stärker durchbluteten Nase sowie einer Anschwellung der Schleimhäute. Die Betroffenen leiden neben der verstopften Nase auch unter vermehrtem Nasenbluten (Epistaxis), Schlafstörungen (Insomnie) und Schnarchen. Die Schleimhautschwellung stellt ein Risiko für eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) dar.[3] Weitere Begleitsymptome können Müdigkeit, Halsschmerzen (Pharyngitis) oder Kopfschmerzen (Cephalgie) sein.[4]

Natürlich können auch andere Ursachen wie eine Erkältung (grippaler Infekt), Allergien oder eine schiefe Nasenscheidewand (Septumdeviation) eine verstopfte Nase in der Schwangerschaft verursachen. Sie stehen aber in keinem kausalen Zusammenhang mit der Schwangerschaft und können meist gut abgegrenzt werden. Eine Erkältung äußert sich häufig durch weitere Symptome wie Gliederschmerzen oder Fieber (Pyrexie). Eine schiefe Nasenscheidewand ist meist schon vor der Schwangerschaft bekannt. Am schwersten fällt wohl die Abgrenzung gegenüber einer Allergie, da sie sich während der Schwangerschaft häufig verändert oder neu auftritt.[5]

Behandlung der verstopften Nase

Schwangerschaftsschnupfen

  • Hausmittel: Inhalieren von heißem Wasserdampf oder auch das Trinken von frisch aufgegossen Tee (in der Schwangerschaft ist besonders Kamillentee oder Holunderblütentee geeignet) und das Essen von heißen Suppen kann helfen, die verstopfte Nase wieder frei zu bekommen. Kompressen mit frischen Zitronenscheiben haben ebenfalls eine abschwellende Wirkung.[6]
  • Anwendung: Bei der klassischen Methode der Inhalation wird ein Behälter mit heißem Wasser gefüllt und wenn gewünscht frischer Kamillentee oder ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel auch ätherische Öle (vorsichtig bei der Dosierung, bitte immer mit Arzt absprechen) hinzugefügt. Die Schwangere beugt sich nun mit dem Kopf über den Behälter und atmet abwechselnd durch den Mund und durch die Nase ein. Um den Effekt zu verstärken, kann ein Handtuch über den Kopf gelegt werden.[7]
  • Wirkstoffe: abschwellende Nasensprays wie zum Beispiel Snup Schnupfenspray, Nasic Lösung, Gib Nasenspray sollten in der Schwangerschaft möglichst komplett vermieden werden. Aber auch jenseits der Schwangerschaft gibt es eine zeitliche Begrenzung von 7 Tagen, da es sonst zu einer Abhängigkeit und Verstärkung der Symptome kommen kann. Man sollte lieber auf eine gute Nasenpflege mit einer/einem Dexpanthenolsalbe/-spray wie Bepanthen® Wund- und Heilsalbe, Dexpa nasal Nasencreme und NasenSpray ratio Panthenol Nasenspray oder auf Kochsalzlösung zurückgreifen.[8]
  • Therapie: Es gibt sehr viele Allgemeinmaßnahmen, mit denen sich die Symptomatik der verstopften Nase verbessern lässt. So ist es zu empfehlen mit etwas angehobenen Oberkörper zu schlafen, genug zu trinken und regelmäßig leichte sportliche Aktivitäten zu betreiben. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit wirkt sich positiv auf die angegriffenen Schleimhäute aus. Es gibt auch die Möglichkeit Nasenflügelheber zu verwenden.[9]

Zu beachten:

Besonders gefährdet an einem Schwangerschaftsschnupfen zu erkranken sind Personen, die bereits an einer Milbenallergie und chronischen Nasennebenhöhlenentzündung leiden sowie Raucher.[10] Jeder Schnupfen in der Schwangerschaft sollte durch einen Arzt abgeklärt werden, damit eine gezielte Therapie eingeleitet werden kann. Zudem ist es wichtig, jedes Medikament, auch homöopathische Mittel, mit einem Arzt abzusprechen um keine Gefährdung für Mutter und Kind einzugehen.[11]


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen