Erkältung: Krankheitstypen

Häufig erkältet

© PantherMedia / Ljupco Smokovski

Im Hals entwickelt sich ein schmerzhaftes Kratzen, ein Kitzeln in der Nase motiviert zum häufigen Niesen und plötzlich wird das Taschentuch bei laufender Nase zum ständigen Begleiter. Der grippale Infekt (Erkältung) tritt vorwiegend in kälteren Jahreszeiten auf und ist als häufigste Erkrankung in den industrialisierten Staaten für einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden durch krankheitsbedingte Arbeitsausfälle verantwortlich.[1] Erkältungskrankheiten verlaufen bei unkompliziertem Verlauf nicht selten innerhalb von zwei Wochen selbstlimitierend.[2] Während ein Erwachsener statistisch betrachtet mindestens zwei Erkältungserkrankungen pro Jahr durchlebt, kann es in einigen Fällen deutlich häufiger zu einem Auftreten grippaler Infekte kommen.[3] Dieser Umstand kann neben einer eingeschränkten Immunabwehr auch auf andere Faktoren zurückzuführen sein.

Ursachen häufiger Erkältungskrankheiten

Ursachen der Begleiterscheinung/Ausprägung

In mehr als 90 % der Fälle liegt einer banalen Erkältungskrankheit eine virale Infektion zugrunde. Das Spektrum möglicher auslösender Erreger ist dabei breit gefächert. Vor allem Rhino-, Corona- und Adenoviren rufen die Erkrankung in vielen Fällen hervor.[3]
Auf dem Boden eines grippalen Infektes (Primärinfektion) kann es zudem zu einer Sekundärinfektion durch bakterielle Erreger kommen. Eine solche zusätzliche Infektion kann nicht nur den Schweregrad des Krankheitsverlaufes, sondern auch die Dauer der Erkrankung maßgeblich beeinflussen. Deswegen kann die Anwendung antiseptischer (keimtötender) Wirkstoffe auf der angegriffenen Schleimhaut sinnvoll sein, um dadurch die Anzahl an krankheitsverursachenden Keimen so gering wie möglich zu halten.[3]
Da Erkältungskrankheiten in der absoluten Mehrheit der Fälle auf virale Infektionen der oberen Atemwege zurückzuführen sind, soll der Fokus im Folgenden auf deren Verlauf und Behandlung liegen.

Verlauf der Erkrankung je Ursache

Bei Erkältung beträgt die Zeit zwischen der Infektion mit dem Virus bis zum Auftreten der ersten Symptome (Inkubationszeit) etwa 24 bis 72 Stunden. Der Verlauf eines grippalen Infektes verläuft in der Regel langsam und mit unspezifischen Symptomen. So können zu Beginn einer Erkältungskrankheit bei leichtem Frösteln ein Trockenheitsgefühl in der Nase mit einer Tendenz zu häufigem Niesen sowie Halsschmerzen beobachtet werden. Zudem leiden Patienten häufig unter einem Gefühl der Abgeschlagenheit. Nach wenigen Tagen stellen sich dann nicht selten ein trockener Reizhusten, Heiserkeit und drückende Kopfschmerzen ein. [1]
Im weiteren Krankheitsverlauf zeigen sich ein Anschwellen der Atemwegsschleimhäute sowie eine vermehrte Schleimproduktion. Dabei wird das Sekret zunehmend zäher. Auch der anfangs trockene Reizhusten entwickelt sich im Verlauf des grippalen Infektes oft zu einem Husten mit Auswurf (produktiver Husten).[4]

Ein häufiges Auftreten von Erkältungskrankheiten kann insbesondere bei einem geschwächten Immunsystem beobachtet werden. Dazu können neben Stress auch Mangelernährung, Bewegungsmangel, Begleiterkrankungen sowie Alkohol- und Nikotinkonsum beitragen.
Neben einer eingeschränkten Abwehrlage kann eine Anfälligkeit für grippale Infekte außerdem durch anatomische Gegebenheiten, wie etwa Nasenpolypen (Ausstülpungen der Schleimhaut), begünstigt werden. Nasenpolypen sind meist gutartige Wucherungen, die dem Patienten in vielen Fällen anfangs keine Beschwerden verursachen. Bei fortschreitendem Wachstum können solche Polypen jedoch zu Behinderungen der Nasenatmung führen, wodurch die Reinigung und Befeuchtung der Atemluft häufig eingeschränkt wird.[5] Ein Sekretstau kann zudem als Nährboden für Krankheitserreger fungieren, was sich in Form einer verstärkten Neigung zu Infekten äußern kann. [1]

Zusätzliche Symptome

Bei einem komplizierten Verlauf kann ein grippaler Infekt auch von einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), einer Mandelentzündung (Angina tonsillaris) oder einer Rachenentzündung (Pharyngitis) begleitet werden.[6] Zudem können bei schwerem Verlauf Gliederschmerzen und Fieber auftreten.

Behandlung von Erkältungskrankheiten

Eine Therapie der Ursache einer viralen Infektion ist nicht verfügbar. Ein unkomplizierter grippaler Infekt bedarf häufig allenfalls einer Behandlung der Symptome.

Allgemeine Maßnahmen:

Zur schnelleren Genesung gilt es, auf körperliche Schonung, eine vitaminreiche Ernährung sowie auf ausreichend Schlaf zu achten. Auf Nikotin und Alkohol sollte zudem verzichtet werden.

Bei einer bestehenden Erkältungskrankheit können neben den genannten allgemeinen Maßnahmen auch bewährte Hausmittel zur Linderung der Beschwerden beitragen.

So können vor allem Teezubereitungen mit Kamillenblüten oder Salbei bei trockenem Reizhusten hilfreich sein. Wegen der im Salbei enthaltenen entzündungshemmenden Gerbstoffe sowie der antibakteriell wirkenden ätherische Öle eignen sich die Heilkräuter zur unkomplizierten Anwendung zu Hause bei Erkältungssymptomen. Für eine Teezubereitung mit Kamille oder Salbei sollten etwa 2 Teelöffel der getrockneten Pflanze mit heißem Wasser übergossen und eine Ziehzeit von 5–10 Minuten eingehalten werden. Nach Abseihen kann der Tee dann schluckweise getrunken werden. Die Anwendung kann bei Bedarf mehrmals täglich wiederholt werden.[7]

Zur Behandlung von Hustenbeschwerden im Rahmen eines grippalen Infektes kommt nicht selten Zwiebelsirup als beschwerdelinderndes Hausmittel zum Einsatz. Den in der Zwiebel enthaltenen Extrakten wird eine antibakterielle, entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung zugesprochen.[8] Für die Zubereitung des Zwiebelsirups sollen je nach Bedarf mehrere Zwiebeln zerkleinert und mit braunem Zucker vermengt werden. Die Zwiebel-Zucker-Masse entwickelt nach einer Ziehzeit von etwa 12 Stunden einen Saft, der esslöffelweise eingenommen werden kann. Die Anwendung kann je nach Bedarf mehrfach täglich wiederholt werden.[9]

Prophylaktische (vorbeugende) Maßnahmen:

Da die Übertragung von Erkältungsviren durch das Berühren öffentlich zugänglicher Gegenstände (wie Türgriffe) begünstigt wird, kann ein regelmäßiges Händewaschen das Übertragungsrisiko verringern. [10] Auch mäßige sportliche Betätigung kann sich positiv auf die Prävention (Vorbeugung) einfacher viraler Infekte der Atemwege auswirken.[11] Vor allem in der kühlen Jahreszeit können regelmäßige Bäder das Anfeuchten der Schleimhäute und damit deren Abwehrfunktion unterstützen.

Eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung, Schlafhygiene (Verhaltensweisen und Maßnahmen, die einen erholsamen Schlaf fördern) sowie Alkohol- und Nikotinverzicht können zudem die Leistungsfähigkeit des Immunsystems steigern und dadurch häufig wiederkehrenden grippalen Infekten vorbeugen.[12]

Zu beachten

Bei plötzlich auftretendem hohem Fieber sollte ein Arzt zurate gezogen werden, um eine Verwechslung eines vermeintlichen grippalen Infektes mit einer „echten Grippe“ (Influenza) zu verhindern. Eine solche echte Grippe oder Influenza, die durch eine Infektion mit Influenzaviren hervorgerufen wird, kann einen fulminanten (plötzlichen, schnellen, schwerwiegenden) Verlauf nehmen, der durch einen raschen Fieberanstieg über 39 °C, Kopfschmerzen, Husten und Muskelschmerzen gekennzeichnet ist. Bei Verdacht auf eine Influenza sollte deswegen unbedingt ärztlicher Rat gesucht werden, um eine geeignete Therapie zu gewährleisten. [3]
Auch bei ausbleibender Besserung oder Zunahme der Beschwerden sowie bei begleitendem Fieber sollte ein Arzt konsultiert werden, um einen komplizierten Verlauf frühzeitig behandeln zu können. Ungeklärte Beschwerden und ein von Fieberschüben begleiteter Krankheitsverlauf bei Kindern sollten ebenfalls ärztlich abgeklärt werden.


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung