Husten Beim Kleinkind: FAQ

Hausmittel gegen Husten + Schnupfen (Kleinkindern)

© PantherMedia / Zsolt Biczo

Vor allem während der Winterzeit werden Kinder häufig von Schnupfen und Husten geplagt. Sowohl Schnupfen als auch Husten sind klassische Symptome einer Erkältung. Im folgenden Artikel werden vier verschiedene Hausmittel vorgestellt, um Kleinkindern wieder zum Durchatmen zu verhelfen.

Hausmittel gegen Husten und Schnupfen

Wenn Husten und Schnupfen gemeinsam als Symptomatik auftreten, handelt es sich in den meisten Fällen um einen grippalen Infekt. Generell heilt eine Erkältung (grippaler Infekt) innerhalb von 2 Wochen wieder von selbst aus. Da es sich in etwa 90 % der Fälle um einen viralen Krankheitserreger handelt, der die Symptome auslöst, geht es primär um eine symptomatische Linderung der Beschwerden. Für eine symptomatische Behandlung stehen sowohl Hausmittel als auch klassische Arzneimittel zur Verfügung.

Um das Auskurieren einer Erkältung zusätzlich noch zu beschleunigen, empfiehlt sich ausreichender Schlaf, viel zu trinken, den Kontakt zu anderen Kindern zu reduzieren und starke Warm-Kalt-Schwankungen zu vermeiden.
Bei Kleinkindern, die unter Husten und Schnupfen leiden, können Honigmilch mit/ohne Butter und ein Vollbad mit Thymianaufguss gegen den Husten eingesetzt werden. Gegen den Schnupfen helfen Kochsalz-Nasentropfen und Majoranbutter. Folgend befindet sich eine nähere Beschreibung dieser vier Hausmittel.

Honigmilch mit/ohne Butter gegen Husten

Zutaten:

  • 1 Tasse Milch
  • 1 EL Honig
  • Optional: 1 Messerspitze Butter

Die Milch erwärmen und den Honig darin auflösen. Zusätzlich kann auch eine Messerspitze Butter in der Milch aufgelöst werden. Die Honigmilch wird unmittelbar vor dem Schlafengehen in kleinen Schlucken getrunken.
Die Honigmilch wirkt schlaffördernd und entspannt die gereizte Rachenschleimhaut, der Hustenreiz lässt dadurch nach und das Kind kann ruhig einschlafen. Die warme Milch wärmt zusätzlich noch von innen und fördert ebenfalls den Schlaf.

Es ist zu beachten, dass Honig, der nicht richtig verarbeitet wurde, das Botulinumtoxin enthalten kann. Dieses Gift (Toxin) kann bei Säuglingen und Kleinkindern zu einer tödlichen Atemlähmung führen. Honig aus Supermärkten unterliegt strengen Qualitätskontrollen und sollte daher bedenkenlos verwendbar sein. Wichtig ist dabei, dass der Honig von einem Unternehmen hergestellt wurde und nicht von einem lokalen Imker (möglicherweise nicht so strenge Qualitätskontrollen).

Vollbad mit Thymianaufguss gegen Husten

Zutaten:

  • 50 g Thymiankraut (Thymi herba) / Thymianöl
  • 1 L kochendes Wasser
  • 1 Sieb
  • Badethermometer

Das Thymiankraut in mit dem kochenden Wasser aufgießen und für 20 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Mit einem Sieb das Thymiankraut abtrennen und den Aufguss in das 37 °C warme Badewasser geben. Nun das Kind wird für 10 Minuten in diesem Bad baden. Währenddessen immer wieder die Badetemperatur überprüfen und gegebenenfalls vorsichtig heißes Wasser aus dem Wasserhahn nachlassen. Nach dem Bad das Kind rasch abtrocknen, für das Bett anziehen und schlafen legen. Der Thymianaufguss kann auch durch Thymianöl (nicht bei Säuglingen anwenden) ersetzt werden, da bei beiden Varianten allergische Hautreaktionen möglich sind.
Das Vollbad mit Thymianaufguss wirkt schleimlösend und krampflösend. Festsitzender Schleim löst sich leichter und lässt sich abhusten. Die Wärme des Bades hilft beim Einschlafen.

Kochsalz-Nasentropfen gegen Schnupfen

Zutaten:

  • 1 L abgekochtes Wasser
  • 9 g Meersalz oder Kochsalz
  • 1 Pipette oder Fläschchen mit Sprühaufsatz
  • Optional: 20 %ige Calendula-Essenz

Das Meer- oder Kochsalz dem abgekochten Wasser beimengen und darin auflösen. Es ist wichtig bei der Menge an Salz genau zu sein. Eine zu geringe Menge führt zu keiner oder nur schwacher Wirkung, bei einer zu großen Menge an Salz kommt es zu einem äußerst unangenehmen Brennen auf den Schleimhäuten. Es wird daher empfohlen, eine Waage zu verwenden und genau einzuwiegen. 9 g Salz auf 1 L Wasser entsprechen einer physiologischen Kochsalzlösung (Salzgehalt ist dem im menschlichen Blut ähnlich), die gut schleimhautverträglich ist. Optional kann noch eine 20 %ige Calendula-Essenz in die Lösung zugegeben werden im Verhältnis 1:9 (Calendual-Essenz : Salzlösung). Wenn das Salz sich aufgelöst hat, kann die Salzlösung mit einer Pipette aufgenommen werden und mehrmals täglich 3 – 5 Tropfen in die Nase des Kindes je Nasenloch gegeben werden. Bei Verwendung eines Fläschchens mit Sprühaufsatz genügen 2 Sprühstöße in jedes Nasenloch. Bei Säuglingen vor den Mahlzeiten anwenden, damit die Nase frei ist und das Trinken leichter fällt. Die Lösung sollte alle 2 Tage erneuert werden.
Die Kochsalz-Nasentropfen wirken abschwellend und schleimlösend. Das Kind kann leichter atmen und Krusten in der Nase gehen leichter ab. Besonders wichtig ist dies bei Säuglingen, da durch die kleine anatomische Struktur der Nase Krusten schnell die Nase komplett verstopfen können und Säuglinge sich nicht selbst helfen können.

 

Majoranbutter gegen Schnupfen

Zutaten:

  • 20 -30 mg frische Majoranblätter
  • 1 sauberes verschließbares Gefäß (Marmeladenglas)
  • frische, weiche Butter
  • 150 ml medizinischer Alkohol

Die Majoranblätter gemeinsam mit dem medizinischen Alkohol in das verschließbare Gefäß geben und einige Tage stehen lassen. Anschließend 1 EL des entstandenen „Auszugs“ mit einem 1 EL frischer, weicher Butter vermengen und im Wasserbad verflüssigen. Die flüssige Mischung durch ein Tuch sieben und in ein kleines Gefäß geben. Dann wartet man, bis sie wieder eine feste Konsistenz bekommt und reibt etwas davon unter die entzündete Nase des Kindes.
Majoranbutter wirkt schleimlösend, zusammenziehend und abschwellend bei einem Schnupfen. Der restliche „Auszug“ kann verschlossen aufbewahrt werden und bei nächster Gelegenheit dazu verwendet werden wieder eine kleine Menge herzustellen. Das Gefäß sollte verschlossen und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden, da medizinische Alkohol einen Alkoholgehalt von etwa 96 % besitzt.

Zu beachten

Auch wenn Schnupfen und Husten in den allermeisten Fällen im Rahmen einer Erkältung auftreten, können sie auch Symptome anderer Erkrankungen sein. Schnupfen (Rhinitis) kann auch durch Allergien hervorgerufen werden. Husten wird ebenfalls von einer Reihe anderer Erkrankungen (unter anderem Lungenentzündung, Asthma, Fremdkörper in den Bronchien, Allergien, TBC, Herzfehler, Lungentumor, Lungenfehlbildung) ausgelöst. Bei folgenden Symptomen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden:

  • bei eitrigem Schnupfen
  • bei hörbaren Atemgeräuschen
  • bei hohem Fieber
  • bei Blauverfärbung des Gesichts/der Lippen
  • bei Bewusstseinsstörungen (unter Umständen mit Notarzt ins Krankenhaus!)
  • bei Husten und Atemnot (schnelle, angestrengte Atmung)

Sollten die Symptome länger als 2 Wochen bestehen bleiben, wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen. Eine Rhinitis kann auch auf andere anatomische Strukturen übergehen und so eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder Mittelohrentzündung (Otitis media) verursachen.[1]