Husten Chronisch: Im Alltag

Chronischer Husten (morgens)

Chronischer Husten ist ein häufiges Phänomen, das viele Menschen betrifft. Es kratzt im Hals, man hustet – viele Patienten kennen diese Symptomatik, aber die wenigsten gehen damit sofort zum Arzt. Dabei spricht man von chronischem Husten, wenn der Husten seit mindestens 1 Monat besteht. Chronischer Husten kann harmlos, aber auch ein Hinweis auf verschiedenste Krankheiten sein und sollte als Alarmzeichen ernst genommen und immer abgeklärt werden. Die verschiedenen Ursachen, die sich hinter einem chronischen Husten verstecken können, werden im Folgenden genannt, ebenso werden verschiedene Behandlungsmöglichkeiten erläutert.

Ursachen

Meist führen Reizungen oder wiederholte Entzündungen der Atemwege (Bronchien) zu einem chronischen Husten. Sind diese allergisch bedingt und werden sie durch Reizstoffe wie beispielsweise Pollen ausgelöst, spricht man von einem allergischen Asthma. Mögliche Auslöser können Pollenflug, Tierhaare oder Hausstaubmilben sein. Aber auch wiederholte bakterielle oder virale Entzündungen der Atemwege (Bronchitis) oder der Lunge (Pneumonie) können zu einem chronischen Husten führen. Erregerbedingte Entzündungen gehen dabei oft mit Fieber, Abgeschlagenheit und einem allgemeinen Krankheitsgefühl einher [1].

Bei Rauchern kommt es ebenfalls gehäuft zu einer Reizung der Atemwege durch den Zigarettenrauch. Dabei handelt es sich meist um eine sogenannte COPD, eine chronische obstruktive Lungenerkrankung, die zu einem Husten und gleichzeitig zu einer Verengung der Atemwege (Obstruktion) führt [2].

Bei chronischem Husten muss auch immer eine Krebserkrankung der Lunge ausgeschlossen werden. Das sogenannte Bronchialkarzinom kann neben einem dauerhaften Husten, auch zu Gewichtsabnahme, Nachtschweiß und Fieber führen. Zudem können Symptome wie Bluthusten (Hämoptysen) oder Atemnot (Dyspnoe) auftreten [5].

Aber nicht nur Lungenerkrankungen können die Ursache eines chronischen Hustens sein. Auch Erkrankungen des Herzens oder Magens können zu diesem Symptom führen. So kann es beispielsweise im Rahmen einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zu einem Blutrückstau in den Lungenvenen (Venae pulmonales) kommen, wobei der zu starke Druck auf die Gefäße dann zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Lunge führt (Lungenödem). Hierbei kommt typischerweise vor allem im Liegen zu einer Verschlechterung des Hustens und zu Atemnot (Dyspnoe).

Aber auch ein Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre (gastrointestinaler Reflux) kann zu einem chronischen Reizhusten führen. Zusätzlich können saures Aufstoßen, Sodbrennen und ein Völlegefühl auftreten [5].

Ein chronischer Husten kann auch rein psychisch bedingt sein. Man spricht dann von psychogenem Husten oder einem Hustentick [5].

Behandlung

Infekte der Atemwege

Hausmittel: Bei Infekten der Atemwege ist es wichtig, dass ausreichend viel Flüssigkeit getrunken wird (mindestens 2 Liter pro Tag), um den Schleim zu lösen und das Sekret zu verflüssigen. Dazu eignen sich am besten warme Getränke wie Tee. Besonders geeignet sind die Teesorten Thymiankraut, Fenchel, Malvenblüten, Süßholzwurzel und Spitzwegerich. Das Einreiben der Brust mit Salben aus Plantago oder Malvenöl (Plantago-Bronchialbalsam, WALA® Malvenöl) oder einer Kombination aus verschiedenen ätherischen Ölen wie Eukalyptusöl, Fichtennadelöl und Pfefferminzöl (Bronchoforton® Kapseln, Bronchoforton® Lutschpastillen, Bronchoforton® Salbe) [3] kann ebenfalls eine Linderung verschaffen. Ätherische Öle können auch direkt aufgetragen werden, allerdings sollten sie nicht überdosiert werden und bei Kindern nicht im Gesicht angewendet werden, da diese sich öfter im Gesicht berühren und die Öle so an die Schleimhäute gelangen können. Oftmals können sich gerade bei Allergikern Allergien gegen das angewendete Öl entwickeln, daher sollte Vorsicht geboten sein bei der Dosierung. Ein Quarkwickel wirkt hustenstillend und reduziert die Schleimproduktion [3].

Anwendungen: Für den Quarkwickel wird der zimmerwarme Quark etwa fingerdick auf das mittlere Drittel eines Baumwolltuches gestrichen und die beiden äußeren Seiten über den Quark geklappt. Der Wickel kann dann für 3 -10 Stunden auf die Brust gelegt werden, bis der Quark gut eingetrocknet ist [4].

Wirkstoffe: Ätherische Öle wie Eukalyptus-, Thymian-, Fenchel-, Anis- und Pfefferminzöl wirken keimhemmend und schleimlösend. Auch Efeublätter- oder Primelwurzelextrakt wirken hustenlösend. Als hustenstillende Medikamente werden Spitzwegerich- und Eibischextrakte verwendet. Zudem kommen Lutschpastillen mit Emser Salz (Emser Pastillen mit Mentholfrische, Emser Pastillen ohne Menthol, Emser Pastillen zuckerfrei mit Lakritz) oder Auszügen aus Isländischem Moos (Isländisch Moos Hustensaft von Klosterfrau, Isla® Moos, Isla® cassis) zum Einsatz [5]. Auch verschiedene Schüßler-Salze können bei chronischem Husten angewendet werden (Schüßler-Salz Nr. 1 Calcium Fluoratum , Schüßler-Salz Nr. 2 Calcium Phosphoricum, Schüßler-Salz Nr. 4 Kalium Chloratum, Schüßler-Salz Nr. 11 Silicea) [6].

Therapien: Bei Infektionen der Atemwege steht, wie bei allen Infekten, die körperliche Schonung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr im Vordergrund. Zudem ist ein absoluter Verzicht auf Zigaretten anzuraten. Bei ausbleibender Besserung oder gar Verschlechterung der Beschwerden, sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.

Zu beachten

Besonders gefährdet für eine entzündliche Erkrankung der Bronchien (Bronchitis) sind Kinder, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Ebenso kann dies für ältere Patienten, die bereits gesundheitlich vorerkrankt und schwach sind, eine Gefahr darstellen. Auch Raucher leiden aufgrund der andauernden Reizung der Atemwege durch Zigaretten, häufig an einem chronischen Husten.

Dauert der Husten länger als 4 Wochen an und treten zusätzliche Symptome wie Bluthusten (Hämopytsen), starke Atemnot (Dyspnoe), hohes Fieber oder Gewichtsverlust auf [5], so sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.