Husten Reizhusten: Homöopathie

Schüssler Salze gegen Reizhusten

© panthermedia.net / Alena Dvorakova

Reizhusten ist ein lauter, trockener Husten ohne Auswurf. Das bedeutet, dass dabei keine Absonderung von Schleim erfolgt. Es kommt bei Reizhusten auch häufig zu regelrechten Hustenanfällen.

Reizhusten entsteht, wenn die Atemwege gereizt werden. Besonders häufige Auslöser sind zum Beispiel Erkältungskrankheiten, Lungenerkrankungen, Kehlkopfentzündung (Laryngitis) oder eine Entzündung der Bronchialschleimhaut (Bronchitis). Er tritt aber auch als Nebenwirkung von einigen Medikamenten auf.[1]

Zur Behandlung werden verschiedene Medikamente empfohlen. Gemäß der homöopathischen Theorie von Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler sind bestimmte Mineralsalze dabei sehr förderlich. Diese sollen den entstandenen Mineralmangel in Zellen wieder ins Gleichgewicht bringen. Selbst im Falle von schweren Erkrankungen können Schüßler Salze in Absprache mit dem Arzt als Medikamente eingenommen werden. Die Entwicklung sollte jedoch regelmäßig überprüft werden.

Die Wahl des richtigen Präparats

Schüßler Salze basieren auf der Annahme, dass Krankheiten durch eine Störung des Mineralhaushalts der Körperzellen entstehen und durch die homöopathische Zugabe von den fehlenden Mineralien geheilt werden können. Diese Mineralstoffe dürfen jedoch nur in geringen Dosenerfolgen. Sie müssen soweit verdünnt werden, dass der Übertritt der Mineralstoffe durch die Schleimhäute der Mundhöhle, des Schlundes und der Speiseröhre direkt ins Blut erfolgen kann. Es soll dadurch auch verhindert werden, dass die Mittel in Magen und Darm gelangen.[2]

Schüßler Salze werden häufig aufgrund von bestimmten Anzeichen im Gesicht empfohlen. Diese sogenannte „Anlitzdiagnostik“ basiert auf der Annahme, dass fehlende Mineralien Anzeichen im Gesicht hinterlassen, wie zum Beispiel die Färbung des Gesichtes oder der Zustand und die Spannkraft der Haut. Beim Fehlen des Schüßler Salzes Nr. 3 Ferrum Phosphoricum werden beispielsweise eine gerötete Stirn und Wangen, rote Ohren, Kinn und Zunge und blasses Zahnfleisch gesichtet.[3]

Information zur Anwendung und Dosierung

Schüßler Salze haben den Ruf, sehr schnell zu wirken. Bei schlimmen Schmerzen jeglicher Art soll das Salz Nr. 7 Magnesium phosphoricumschon nach kurzer Zeit  Linderung verschaffen. Auch Reizhusten kann aufgrund von muskulären Verspannungen im Brustkorb mit Schmerzen einhergehen.[4]

Sie werden meist in Tabletten- oder Pastillenform verabreicht, deren Grundlage aus Milchzucker (Lactose) besteht. Diese werden einzeln in den Mund gesteckt und zergehen langsam auf der Zunge. Es gibt jedoch auch eine Alternative für diejenigen, die keinen Milchzucker vertragen. Die Salze können auch in Form von Globuli (lat. „die Kügelchen“), welche aus Rohrzucker (Saccharose) bestehen, oder als Tropfen verabreicht werden. Zur Anwendung muss der Betroffene pro vorgeschriebener Tablette jeweils 5 Tropfen/ Globuli zu sich nehmen.

Die gängige Anwendung von Schüßler Salzen ist 3-6 Mal täglich je 1-2 Tabletten zu sich zu nehmen. In sehr akuten Fällen ist es jedoch auch möglich, alle 5 Minuten eine Tablette einzunehmen. Dies beschränkt sich höchstens auf einen Tag, anschließend sollte der Betroffene zur normalen Dosis zurückkehren. Bei Kindern ändert sich diese Dosis allerdings. Die gängige Anwendung beschränkt sich bei Kindern auf 3 bis 4 Tabletten täglich. Bei akuten Fällen sollten alle ein bis zwei Stunden eine Tablette eingenommen werden. Sollte der Betroffene mehrere Salze täglich einnehmen wollen, nimmt er von jedem Salz dreimal täglich eine Tablette.

Es wird empfohlen, die Salze eine halbe Stunde vor dem Essen einzunehmen. Es ist jedoch auch möglich, sie nach oder zwischen den Mahlzeiten einzunehmen. Nach der Einnahme ist es am Besten ein Glas Wasser zu trinken, damit der Körper die eventuell entstandenen Giftstoffe ausscheiden kann. Außerdem ist zu beachten, dass eine halbe Stunde vor und nach der Einnahme von Schüßler Salzen auf die Einnahme von ätherischen Ölen verzichtet werden soll.[5]

Empfohlene Schüßler Salze bei Reizhusten

Bei Reizhusten werden drei der Ergänzungssalze eingesetzt.[6]

Nr. 13 Kalium arsenicosum (Kaliumarsenit)

Wie der Name schon sagt, setzt sich dieses Salz zusammen aus dem Mineral Kalium und dem Arsen. Obwohl Arsen normalerweise giftig ist, wirkt es, durch die niedrige Dosierung, heilend. Kalium arsenicosum kann Folgen von Schilddrüsenüberfunktion lindern und erhöhte Stoffwechselprozesse verlangsamen. Wichtig ist das Salz auch für die Haut. Durch Einnahme von Tabletten oder durch Anwendung von Salbe kann Juckreiz gemildert werden.[7] Da es auch stabilisierend auf die Schleimhäute von Nase und Rachen wirkt, kommt es bei trockenem Husten (Reizhusten) gerne zur Anwendung.[8]

Nr. 14 Kalium bromatum (Kaliumbromid)

Dieses Schüßler-Salz kommt in kleinen Mengen in der Schilddrüse vor. Besonders bei Beschwerden, die Nervosität und Unruhe zur Grundlage haben (z. B. Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen), soll es wirksam sein. Relevant ist hier natürlich auch seine Heilkraft gegen Entzündungen. Dadurch, dass es beruhigend, aber auch gleichzeitig entzündungshemmend wirkt, wird es als Mittel gegen nervös bedingten Reizhusten und Asthma eingesetzt. Auch bei Entzündungen der Schleimhäute soll es lindernd wirken. Bei diesem Mittel wird empfohlen, möglichst wenig Kochsalz zu sich zu nehmen, da es die Wirkung vermindert.[9]

Nr. 20 Kalium aluminium sulfuricum (Alaun)

Im Deutschen auch „Alaun“ genannt, wirkt dieses Mineralsalz vor allem entkrampfend auf die Muskulatur der inneren Organe. Es wird daher oft gegen Krämpfe des Verdauungsapparates und der Atmungsorgane eingesetzt. Es wirkt ausdrücklich gegen Reizhusten und Krampfhusten. Da es den Flüssigkeitshaushalt reguliert und Austrocknung entgegenwirkt, hilft es auch gegen Verstopfung.[10]

Jedes dieser Salze soll zur gängigen Anwendung (wie oben beschrieben) eingenommen werden.

Zu beachten

Diabetiker sollten auf Schüßler Salze auf Milchzuckerbasis verzichten; es gibt jedoch die lactosefreien Tropfen als Alternative.[11] Ein wichtiger Fakt ist auch, dass bei Schüßler Salzen auch über lange Zeit hinweg der Körper keine Gewöhnungseffekte zeigt, sodass die Dosis angepasst werden müsste. Sie schaden dem Körper in keinem Fall, selbst wenn sie über Jahre hinweg eingenommen werden.[12]

Sollten trotzdem schwere gesundheitliche Beschwerden festgestellt werden, muss der Betroffene auf jeden Fall einen Arzt um Rat bitten. Sinnvoll ist es auch, einen Arzt aufzusuchen, der die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ besitzt. Dieser ist im Gegensatz zu Heilpraktikern ein approbierter Arzt und kann zuverlässig akute Notfallsituationen erkennen und im Bedarfsfall andere Mittel einsetzen.