Husten Reizhusten: Homöopathie

Homöopathie gegen Reizhusten (nachts)

© Bildagentur PantherMedia / Thomas Francois

Wird beim Husten kein Schleim abgehustet, so wird dieser als Reizhusten oder als trockener und unproduktiver Husten bezeichnet. Reizhusten ist die Antwort des Körpers auf eine Reizung der Atemwege, die im Rahmen einer akuten Erkältung, bei Lungenerkrankungen, durch Einatmen von Schadstoffen wie Zigarettenrauch oder Abgasen oder als Nebenwirkung einer Medikamenteneinnahme auftreten kann.

Hustenanfälle können nachts besonders stark und quälend sein, da die Atemwege während der Nachtstunden weniger durchlüftet werden und deren Entzündungsbereitschaft ansteigt. Tritt der Reizhusten länger als acht Wochen auf, so wird er als chronischer Reizhusten bezeichnet.[1]
Eine homöopathische Behandlung kann bei nächtlichem Reizhusten hilfreich sein, wenn die passende homöopathische Arznei eingenommen wird und die Grenzen der Selbstmedikation eingehalten werden. Hierfür sollten die unter „Zu beachten“ aufgelisteten Hinweise berücksichtigt werden.

Empfohlene Globuli bei nächtlichem Reizhusten

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Wiederkehrende Hustenanfälle mit schnell aufeinander folgenden, tiefen und bellenden Hustenstößen oder anhaltender, unablässiger und erstickender Husten. Kitzelreiz im Kehlkopf wie von Federn oder Brotkrumen.

Der Husten scheint tief aus den Bauch zu kommen, der Betroffene hält sich bisweilen die Seiten, um besser Luft zu bekommen. Nach und während der Hustenanfälle ist Erbrechen möglich, zunächst von Gegessenem, dann von Schleim. Der Husten kann von Nasenbluten, kaltem Schweiß und Heiserkeit begleitet sein.

Verbesserung:

Am Tag und im Freien.

Verschlechterung:

Beim Schlafengehen, sobald der Kopf das Kopfkissen berührt, beim Singen und beim Sprechen, nach Mitternacht und durch Wärme.

Empfohlene(s) Mittel:

Drosera

Potenz: D10

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

[2][3]

Fast ständig heftige und krampfhafte Hustenanfälle, rasch hintereinander wie Maschinengewehrsalven, begleitet von einem Schnappen nach Luft und purpurroter Verfärbung des Gesichtes.

Nach den Hustenanfälle ist der Patient meist erschöpft. Mit Bettdecke ist es ihm meist zu warm, ohne Bedeckung aber zu kalt. Beim tiefen Einatmen wird die eingeatmete Luft bisweilen als eiskalt empfunden. Das Gesicht kann beim Husten blaurot oder schwarz anlaufen.

Verbesserung:

Verschlechterung:

Gegen Morgen, beim geringsten Temperaturwechsel und nach dem Essen.

Empfohlene(s) Mittel:

Corallium rubrum

Potenz: D10

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

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Krampfhafter Husten, Patient setzt sich im Bett auf, ist unruhig und nervös

Die Arznei weist eine Reihe von charakteristischen, zum Teil auch wahnhaften Symptomen auf: Der Patient kann verwirrt sein, sich albern benehmen oder übertriebene Gesten machen. Er kann sehr wütend werden und das Bedürfnis haben zu schlagen, zu beleidigen oder zu schimpfen.

Verbesserung:

Beim Aufsitzen.

Verschlechterung:

Nachts, durch Gemütsbewegungen, beim Hinlegen, beim Essen, Trinken, Sprechen oder Singen.

Empfohlene(s) Mittel:

Hyoscyamus

Potenz: D10

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

[5]

Heftiger, krampfhafter Husten, der den Patienten zu Boden werfen kann. Oft begleitet von starken Kopfschmerzen.

Zusätzlich kann Heiserkeit mit schmerzhafter Rauheit im Kehlkopf oder in der Brust und Empfindlichkeit gegenüber allen Sinnesreizen auftreten. Während des Hustens kann der Patient das Verlangen haben, etwas essen zu müssen. Der Kopf muss beim Husten vor Schmerzen oft festgehalten werden.

Verbesserung:

Durch feuchte Luft und heiße Getränke.

Verschlechterung:

Am frühen Morgen und gleich nach dem Erwachen, in kalter Luft oder in Zugluft und durch Störungen im Schlaf.

Empfohlene(s) Mittel:

Nux vomica

Potenz: D10

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

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[6]

Bellender Husten. Kitzeln im Hals wie von einer Feder nach jedem Einatmen kalter Luft. Rohheitsgefühl oder Brennen hinter dem Schlüsselbein.

Der Hustenreiz bessert sich, wenn der Mund bedeckt wird oder nur mehr durch die Nase geatmet wird. Beim Husten kann es zu unwillkürlichem Harnabgang kommen.

Verbesserung:

Bei Bedecken des Mundes.

Verschlechterung:

Nachts, vor allem um 23.00, um 2.00 oder um 5.00 Uhr. Beim Liegen auf der linken Seite, durch kühle Luft und Temperaturwechsel.

Empfohlene(s) Mittel:

Rumex crispus

Potenz: D10

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

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Hohler, bellender Husten. Große Trockenheit der Schleimhäute. Heiserkeit und Erstickungsgefühl.

Beim Sprechen oder Singen kann die Stimme versagen. Der Patient kann das Gefühl haben, er müsse durch einen trockenen Schwamm atmen. Die Atmung kann pfeifend oder schnappend sein, der Patient kann stark schwitzen und sein Gesicht kann blau anlaufen.

Verbesserung:

Beim Essen und Trinken.

Verschlechterung:

Vor Mitternacht, durch Aufregung, trockene Kälte, Süßigkeiten und Trinken von kalten Getränken, besonders von Milch.

Empfohlene(s) Mittel:

Spongia

Potenz: D10

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

[8]

Harter, heftiger Husten, oft mit Kitzeln im Hals. Raues, wundes Gefühl am Kehlkopf mit Schmerzen beim Sprechen.

Der Husten kann von Heiserkeit, Bauchschmerzen, Kurzatmigkeit und Erstickungsgefühl begleitet sein. Der Patient hat ein extremes Durstgefühl, kalte Getränke, die von ihm verlangt werden, können oft wieder erbrochen werden. Die Arznei wirkt besonders bei starker Erkältungsneigung und Erschöpfung.[

Verbesserung:

Beim Essen.

Verschlechterung:

Zwischen 18.00 und 22.00 Uhr, beim Liegen auf der linken Seite und auf dem Rücken, bei Wetterumschwung und in Kälte.

Empfohlene(s) Mittel:

Phosphorus

Potenz: D10

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

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Hohler und harter Husten mit Heiserkeit und Kitzelreiz im Hals. Große Erschöpfung und Kraftlosigkeit.

Der Patient kann das Gefühl haben, dass er nicht genug tief husten kann. Er muss sich häufig räuspern. Beim Husten kann es zu unwillkürlichem Harnabgang kommen.

Verbesserung:

Durch einen Schluck kalten Wasser.

Verschlechterung:

Zwischen 3.00 bis 4.00 Uhr morgens. Durch Bücken, Bettwärme, kalte Luft.

Empfohlene(s) Mittel:

Causticum

Potenz: D10

Dosierung: 5 Globuli, 3 mal täglich

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Zu beachten:

Eine ärztliche Abklärung des Hustens sollte spätestens dann erfolgen, wenn der Patient länger als drei Wochen lang hustet oder wenn es zu Atemnot und Erstickungsanfällen kommt. Reizhusten kann als Symptom von folgenden Krankheiten auftreten, die ebenfalls von einem Arzt untersucht und behandelt werden sollten:

  • Beim Keuchhusten (Pertussis) kommt es nach einem anfänglichen Stadium mit leichtem Fieber und Schnupfen zu den typischen Hustenattacken mit meist herausgestreckter Zunge.
  • Der Krupphusten ist gekennzeichnet durch bellenden Husten, zunehmender Heiserkeit, Stimmlosigkeit und pfeifenden Geräuschen bei der Einatmung.
  • Das Asthma bronchiale ist charakterisiert durch plötzliche Atemnot mit pfeifenden Geräuschen beim Ausatmen.
  • Bei älteren Patienten kann es im Rahmen einer Herzschwäche (Linksherzinsuffizienz) nachts zu Atemnot und Hustenanfälle, zum sogenannten Asthma cardiale kommen.
  • Hohes Fieber, plötzlicher Krankheitsbeginn, Schüttelfrost und Erkältungssymptome wie Gliederschmerzen und Augentränen kennzeichnen die echte Grippe (Influenza).
  • Während die typische Lungenentzündung (Pneumonie) meist mit feuchtem Husten einhergeht, zeigen sich bei der atypischen Form trockener Husten neben leichtem Fieber und geringer Atemnot.
  • Ständiges Hüsteln, begleitet von Schwäche, Abmagerung, leichtem Fieber, Nachtschweiß und einer Anschwellung der Lymphknoten kann auf eine Infektion mit der Tuberkulose (TBC) hinweisen.[11][12]