Husten Trockener Husten: FAQ

Trockenen Husten lösen

© PantherMedia / Lisa Young

Ist von Husten die Rede, so ist ein physiologischer (natürlicher) Reflex gemeint. Hustenformen können durch den sogenannten Auswurf von Sekret unterschieden werden. Der trockene Husten wird auch als unproduktiver Reizhusten bezeichnet, weil hierbei kein Auswurf von Sekret stattfindet. Außerdem gibt es den produktiven Husten mit Auswurf. Eine weitere Differenzierung erfolgt durch die Dauer der Symptomatik. So gibt es eine akute und eine chronische Form. Ab einer Dauer von mehr als 3 Wochen wird von chronischem Husten gesprochen.[1]

Durch den Husten soll der Atmungstrakt (Luftröhre, Bronchien) von unerwünschten Substanzen gereinigt werden, beispielsweise von Fremdkörpern, Krankheitserregern oder Schleim.[2] Eine weitere Ursache kann auch ein akuter Infekt der Atemwege sein.[3] Als Auslöser für einen Infekt kommen u. a. Rhinoviren infrage.[4]

Behandlung von trockenem Husten

Ein Husten kann oft im Rahmen einer Erkältung (grippaler Infekt) auftreten. Dieser kann zusätzlich durch folgende Symptome gekennzeichnet sein: allgemeines Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Frösteln und Fieber. Außerdem geht er oft mit Schnupfen, verringerter Nasenatmung, Beschwerden beim Schlucken, Heiserkeit und Halsschmerzen einher.[4]

Wie lange diese Symptome im Rahmen eines grippalen Infektes ohne eine Anwendung einer Medikation anhalten, ist sehr verschieden und stets abhängig von der Grunderkrankung. Als zeitlicher Anhaltspunkt bis zur vollständigen Ausheilung eines grippalen Infektes gelten 14 Tage. Die Symptomatik sollte sich jedoch in der Regel in einem Zeitraum von 3–7 Tagen gebessert haben.[5]

Allgemeine Maßnahmen

Bei einem trockenen Husten ist es im Allgemeinen ratsam, dem Körper die für die Regeneration und Genesung benötigte Zeit und Ruhe zu geben sowie zusätzlich eine ausgewogene Ernährung anzustreben. Um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen, können feuchte Tücher auf die Heizung gelegt werden. Dies kann den Hustenreiz lindern.[3]

Außerdem kann es helfen, viel zu trinken.[6] Hierfür eignen sich etwa 2–3 Liter warmer Tee oder Mineralwasser pro Tag. Hintergrund ist, die für den Husten verantwortlichen Krankheitserreger schneller aus dem Körper auszuspülen und ihn so zu „entgiften“. Zusätzlich kann auf diese Weise das Sekret in den Atemwegen verflüssigt werden, sodass das Abhusten erleichtert ist. Thymian- und Fencheltee sind bewährt bei Husten und helfen bei der Schleimlösung.[3]

Hausmittel gegen trockenen Husten

Kartoffelwickel[3]

Für die Herstellung von Kartoffelwickeln werden etwa vier große Kartoffeln gekocht, anschließend auf ein Tuch gelegt und zerdrückt. Zur Anwendung auf dem Hals wird die Kartoffelmasse im Anschluss in das Tuch eingerollt. Für einen Brustwickel wird das Tuch auf eine Größe von 20 x 20 cm gefaltet. Nun kann der Wickel direkt auf die Haut aufgelegt werden.[7]

Die Anwendung des Kartoffelwickels kann einmal täglich erfolgen und jeweils so lange andauern, wie es angenehm ist – höchstens jedoch eine Stunde. Im Anschluss ist es sinnvoll, etwa 15 Minuten nachzuruhen.[8]

Die heilsame Wirkung dieses Hausmittels besteht darin, dass durch die von den Kartoffeln abgegebene Hitze lokal die Durchblutung gefördert und zusätzlich die Temperatur in der Haut gesteigert wird. So ist es möglich, dass Viren schneller abtransportiert werden können. Es finden sich keine besonderen Inhalts- oder Wirkstoffe in der Kartoffel, die diesen Mechanismus unterstützen.[7]

Inhalation[3]

Ziel dieser Methode ist es, die Schleimhäute des Atmungstraktes zu befeuchten. Dadurch kann die Entzündung gehemmt werden. Zusätzlich ist ein Abschwellen der Schleimhäute möglich.[9]

Bei starkem Husten eignen sich im Allgemeinen für eine Inhalation Thymian, Kamille oder Angelikawurzelöl (tötet Keime ab). Hierfür werden 2 Teelöffel Thymian oder Kamillenblüten oder 3 Tropfen Angelikawurzelöl mit heißem (nicht kochenden!) Wasser in einem Gefäß übergossen.[2]

Speziell bei trockenem Husten wird auch eine Inhalation mit Kochsalzlösung empfohlen.[3] Zu ihrer Herstellung wird ein Teelöffel Kochsalz in einem Liter heißem Wasser gelöst.[9]

Nun wird der Kopf über das Gefäß gebeugt und der durch die Hitze entstehende Dampf der Lösung eingeatmet (inhaliert). Es ist sinnvoll, zusätzlich ein Handtuch über den Kopf zu legen, um möglichst viel Dampf bei dem Verfahren abzufangen.
Damit keine Verbrühungen durch den heißen Wasserdampf entstehen, sollte bei einer Inhalation eine Wassertemperatur von 60 °C nicht überschritten werden.[10]

Eine Inhalation kann mehrmals täglich nach Bedarf durchgeführt werden. Die Dauer ist dabei jeweils abhängig von der gelösten Substanz. Mit den oben genannten Wirkstoffen kann 10–15 Minuten inhaliert werden.[11]

Als zusätzliches Hausmittel gegen Husten gelten auch Duftlampen mit Rosmarin- und Thymianöl, da diese entzündungshemmend, antibakteriell, durchblutungssteigernd und beruhigend auf entzündete Schleimhäute wirken können. Bewährt hat sich außerdem die heiße Milch mit Honig. Der Honig kann das Wachstum von Bakterien verhindern, andere Krankheitserreger abtöten und wirkt zudem schlaffördernd. Für die Zubereitung wird 1 Teelöffel Imkerhonig in eine Tasse warmer Milch eingerührt. Die Milch sollte nicht in einer Mikrowelle erwärmt werden, da sonst wichtige Inhaltsstoffe zerstört werden können.[2]

Medikamente gegen trockenen Husten (Antitussiva)

Bei Husten ist es nicht selten, dass durch die Reizung der Atemwege nach einer gewissen Zeit ein Schmerz oder Druck sowie eine Wundheit in der Luftröhre auftreten können, die sich beispielsweise beim Sprechen und Rauchen verstärken.[12] Rauchen sollte also dringend vermieden werden.[13]

Nachfolgend sind Wirkstoffe aufgelistet, die eben diesen Hustenreiz – insbesondere beim trockenen Husten – unterdrücken sollen (Antitussiva). So können die Beschwerden gelindert und Spätschäden verhindert werden (z. B. dass ein akuter Husten chronisch wird).[13]
Eine schulmedizinische Therapie wird meist symptomorientiert durchgeführt und ist zunächst nur bei stärkeren Beschwerden erforderlich.[4]

Codein

  • Erwachsene: 5–10 mg pro Einzeldosis, Höchstdosis 200 mg pro Tag als Tropfen oder Kapseln
  • Codein wird bis zu 10 % in Morphin umgewandelt. Dieses hat eine zentrale Wirkung über Opioidrezeptoren durch eine Hemmung des Hustenzentrums.
  • u. a. Übelkeit, Erbrechen, Obstipation (Verstopfung), Schläfrigkeit, Atemdepression (verlangsamte Atmung) bei höherer Dosierung
  • Nicht in Kombination mit sog. Expektorantien (schleimlösende Medikamente) einnehmen, da die gesteigerte Schleimproduktion ein Abhusten erfordert. So kann ein Sekretstau entstehen (gilt für alle Antitussiva).
  • mögliche Abhängigkeit bei längerem und hoch dosiertem Gebrauch
  • Codein-Tropfen®, Codicaps® (Kapseln), Codeinum phosphoricum®

Levodropropizin

  • Erwachsene: 3-mal täglich je 50 mg als Einzeldosis, Mindestabstand von 6 Stunden sollte eingehalten werden
  • Die Bildung eines Oberflächenfilms auf der Bronchialschleimhaut unterdrückt den Hustenreflex.
  • Nebenwirkungen: Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel
  • Nicht in Kombination mit sog. Expektorantien (schleimlösende Medikamente) einnehmen, da die gesteigerte Schleimproduktion ein Abhusten erfordert. So kann ein Sekretstau entstehen (gilt für alle Antitussiva).
  • Quimbo Sirup®, Quimbo Tropfen®, Silomat® [17]

Zu beachten

Ein Husten kann sehr viele unterschiedliche und breit gefächerte Ursachen haben. Die Leitsymptome von Lungenerkrankungen sind beispielsweise fast immer unspezifisch. Daher empfiehlt es sich grundsätzlich [14], Erkrankungen, die nicht zu einem grippalen Infekt zählen, jedoch ähnliche oder sogar identische Symptome vorweisen, auszuschließen (sog. Differenzialdiagnose stellen lassen).[15]

Ein akut auftretender Husten kann u. a. durch eine akute Bronchitis (Entzündung der Bronchien), gastroösophagealen Reflux (Sodbrennen) oder eine bakterielle Pneumonie (Lungenentzündung) hervorgerufen werden. Ausdruck eines chronischen Hustenleidens kann etwa das Asthma sein.[1]

Für den Fall, dass sich der Husten durch den Einsatz der oben genannten allgemeinen Maßnahmen, Hausmittel und Anwendungen oder Medikamente nicht bessert, sich verändert oder sogar verstärkt, [16] bzw. wenn Symptome wie gelblich- grüner Auswurf, Fieber oder Atemnot hinzukommen, ist es dringend notwendig, einen Arzt zu konsultieren.[16]

Weitere Informationen zu den genannten Medikamenten (u. a. Nebenwirkungen) können den jeweiligen Packungsbeilagen entnommen werden. Komplikationen sollten mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.