Schnupfen Nase zu: Begleiterscheinungen

Nase zu + keine Luft (Atemnot)

Akute Luftnot (Dyspnoe) ist ein subjektiv empfundener, bedrohlicher Zustand und kann sehr viele verschiedene Ursachen haben. Häufig sorgt eine verlegte Nase, beispielsweise im Rahmen eines Schnupfens für eine erschwerte Atmung, Atemnot wird oft durch Asthmaanfälle, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder eine chronische Herzerkrankung verursacht. Im Folgenden sollen die medizinischen Fakten, der biologische Zusammenhang und relevante Risiken von Atemnot erläutert werden.

Medizinische Fakten

Eine verstopfte Nase ist ein typisches Symptom von – vor allem während der Wintermonate sehr häufig auftretenden – Erkrankungen wie Schnupfen oder ein grippaler Infekt. Oft ist dabei die Atmung durch die Nase erschwert, in der Regel kommt es allerdings nicht zu akuter Luftnot. Der Schnupfen (Rhinitis) wird durch typische Erkältungsviren wie Rhino-, Adeno-, Influenza- oder Coronaviren verursacht und verläuft im überwiegenden Teil der Fälle unkompliziert. Er kann durch Händeschütteln und das Berühren von Türklinken oder anderen, kontaminierten Gegenständen (trockene Infektion) oder auch per Tröpfcheninfektion über die Luft durch Niesen, Husten und Sprechen (feuchte Infektion) übertragen werden[1]. Ein Schnupfen verläuft typischerweise in 3 Phasen, wobei einem Vorstadium mit allgemeiner Abgeschlagenheit und Juckreiz in der Nase ein katarrhalisches Stadium folgt, welches durch eine verlegte Nase mit eingeschränktem Riechvermögen und eine klare, wässrige Sekretion gekennzeichnet ist. Auch das Allgemeinbefinden verschlechtert sich in dieser Phase. Im letzten Stadium folgen schließlich eitrig-schleimige Sekretabsonderungen, nachfolgend bessert sich allmählich die allgemeine Symptomatik, bis der Schnupfen schließlich abklingt.[2]

Eine behinderte Nasenatmung mit Luftnot kann aber auch andere Ursachen haben. Die häufigsten Erkrankungen sind das Asthma bronchiale, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), die Herzinsuffizienz und die Bronchitis[3].

  • Asthma bronchiale ist die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung überhaupt, sie kann allergisch und nicht-allergisch bedingt sein und ist vor allem durch die anfallsartige Symptomatik charakterisiert. Im Intervall sind die Patienten oft beschwerdefrei, zusätzliche Allergien sind häufig vorhanden.
  • Die COPD ist eine chronische Lungenerkrankung, die vor allem Raucher betrifft. Die typischen Symptome sind chronischer Husten, Auswurf und (belastungsabhängige) Atemnot.
  • Bei der Herzinsuffizienz ist die gestörte Pumpfunktion des Herzens für die Luftnot verantwortlich. Auch eine Wasseransammlung in der Lunge (Lungenödem) ist häufig.
  • Die akute Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchialschleimhaut, Betroffene klagen über Husten mit zähem Auswurf und hustenabhängigen Brustschmerzen sowie Erkältungssymptome wie Fieber, Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen. Meist ist eine Bronchitis durch Viren oder Bakterien verursacht.
  • Akut lebensbedrohlich ist die Atemnot bei einer Lungenembolie, die durch plötzlich einsetzende Atemnot, Ohnmachtsanfälle und atemabhängige Brustschmerzen gekennzeichnet ist[4].

Biologischer Zusammenhang

Je nach auslösender Ursache kann die Dyspnoe verschiedene Ursachen haben. Während bei einem Schnupfen die erschwerte Atmung vor allem durch die Obstruktion der Nase durch übermäßig produzierten Schleim zu erklären ist, sind bei den weiteren häufigen Ursachen vor allem Herz und Lunge ursächlich. Bei der Herzinsuffizienz kann das Herz den Sauerstoffbedarf durch das Pumpversagen nicht ausreichend decken, was zunächst zu belastungsabhängiger und später auch zur Ruhedyspnoe führt. Beim Asthma kommt es zu einer entzündungsbedingten Schwellung mit Schleimbildung in den Atemwegen, dazu verengen sich im Anfall die Bronchien, was die Atemnot nochmals verstärkt. Auch bei der Bronchitis kann die Luftnot durch die entzündungsbedingt geschwollenen und verschleimten Atemwege erklärt werden. Die COPD hingegen ist eine sehr komplexe Erkrankung: Durch die Entzündung wird vermehrt Bronchialschleimhaut und Schleim gebildet, was die Atemwege dramatisch einengen kann. Im Verlauf wird schließlich die Bronchialstruktur zerstört und es kommt zu einer Überblähung der Lunge (Emphysem), was wiederum den Gasaustausch erschwert.

Zu beachten

Eine erschwerte Atmung ist meist durch einen Schnupfen bedingt. Dauern die Symptome aber ununterbrochen länger als drei Monate an, sollte die Luftnot ärztlich abgeklärt werden.

Eine schwere, plötzlich auftretende Atemnot ist ein Notfall und bedarf einer raschen medizinischen Versorgung.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen