Grippe: Prävention

Grippe vorbeugen

© PantherMedia / Liane Matrisch

Eine sichere Vorbeugung gegen die Grippe existiert leider nicht. Jedoch gibt es einfache Hausmittel, die weitgehend vor einer Infektion mit dem Grippe-Virus schützen können. Um die nachfolgend beschriebenen Präventivmaßnahmen bei einer Grippe besser nachvollziehen zu können, werden zunächst die medizinischen Fakten zur Grippe dargestellt.

Medizinische Fakten

Bei der echten Grippe (Influenza) handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die von Influenzaviren ausgelöst wird. Infektionen mit dem Influenzavirus sind weltweit verbreitet. In den Wintermonaten treten Grippewellen verstärkt auf. Dabei werden schätzungsweise 5–20% der Bevölkerung infiziert. In ihrem Schweregrad können sich die Grippewellen deutlich voneinander unterscheiden. Zu den Hauptsymptomen einer Influenza gehören ein plötzlicher Erkrankungsbeginn mit Fieber (≥ 38,5 °C), trockener Reizhusten, Halsschmerzen, Muskel- und/oder Kopfschmerzen. In der Folge können allgemeine Schwäche, Schweißausbrüche, Schnupfen, aber auch Übelkeit/Erbrechen und Durchfall bei einer Grippe auftreten. Eine unterschiedliche Symptomatik und verschiedenartige Verläufe der Erkrankung sind jedoch bei Grippe-Infizierten keine Seltenheit. Als Faustregel kann gelten, dass es bei etwa einem Drittel der Infektionen zu einem fieberhaften, bei einem weiteren Drittel zu einem leichteren und beim letzten Drittel zu einem asymptomatischen Verlauf kommt. Die Krankheitsdauer beträgt in der Regel 5–7 Tage; sie kann in Abhängigkeit von Komplikationen und Risikofaktoren jedoch auch deutlich länger sein [1].

Infektionsweg

Meist werden die Viren über Tröpfcheninfektion (Niesen oder Husten) übertragen. Aber auch durch direkten Kontakt (z. B. Händeschütteln mit anschließendem Hand-zu-Mund-Kontakt) können sie in den Körper gelangen. Kälte kann das Immunsystem schwächen und dadurch das Risiko für eine Virusinfektion erhöhen; daher kommt es besonders im Winter zu einer Häufung der Erkrankungen [2].

Allgemeine präventive Maßnahmen bei Influenzapatienten, Kontaktpersonen und in der Allgemeinbevölkerung

Influenzapatienten

Zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen zur Verminderung von Influenzaviren und deren Verbreitung gehört, Mund und Nase beim Husten/Niesen zu bedecken, am besten mit der Ellenbeuge. Des Weiteren ist auf eine sorgfältige Händehygiene zu achten. Regelmäßiges Lüften dient ebenfalls der Prävention.

Respiratorische Sekrete wie Hustenschleim oder Nasensekret sollten möglichst in Einweg-Taschentüchern aufgenommen und anschließend hygienisch entsorgt werden. Grippepatienten sollten ihre Erkrankung zu Hause gründlich auskurieren. Wenn nötig, sollten sie rechtzeitig einen Arzt konsultieren.

Kontaktpersonen von Influenzapatienten

Innerhalb eines Haushalts sollte versucht werden, Influenzapatienten vor allem während der Mahlzeiten und nachts räumlich von den anderen Familienangehörigen zu trennen. Das Infektionsrisiko kann möglicherweise durch eine intensivierte Händehygiene reduziert werden. Besonders gefährdet sind Kinder und ältere Menschen. Aber auch Patienten mit einem geschwächten Immunsystem gehören zu den bekannten Risikogruppen und sollten sich nicht in der Nähe von erkrankten Personen aufhalten.

Allgemeinbevölkerung

Um dem gehäuften Auftreten von Influenza-Erkrankten entgegen wirken zu können, sollten im öffentlichen Leben grundlegende hygienische Regeln streng beachtet werden:

  • Vermeidung von Händeschütteln
  • Anniesen und Anhusten

Zur Verlangsamung der Influenzaausbreitung können verschiedene vorbeugende Maßnahmen wie z. B. die Schließung von Kindertageseinrichtungen oder die Absage von Großveranstaltungen ergriffen werden. Dadurch können die Belastungen für die Gesellschaft und die Gesundheitsversorgung gemildert werden [1].

Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist insbesondere die Stärkung des Immunsystems, unter anderem durch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, viel Bewegung im Freien, genügend Schlaf sowie den Verzicht auf Alkohol und Nikotin [3].

Grippeimpfung

Einen recht zuverlässigen Schutz vor der Influenza bietet eine Grippeimpfung. Die STIKO (Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut) empfiehlt grundsätzlich allen Personen, die einer Risikogruppe angehören, sich jedes Jahr im Herbst impfen zu lassen. Zu diesen Risikogruppen gehören vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, z. B. Personen ab 60 Jahre, Schwangere, Personen mit chronischen Krankheiten (z. B. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislauferkrankungen, Leber- oder Nierenschaden, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten) oder chronisch neurologischen Grundkrankheiten (z.B. Multiple Sklerose). Vor allem Personen mit Grunderkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, schwere oder sogar tödliche Krankheitsverläufe einer Influenzainfektion zu entwickeln [4].


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Grippe