Halsschmerzen: Homöopathie

"Schüssler Salze" bei Erkältung u. Halsschmerzen

© panthermedia.net / Alena Dvorakova

Halsschmerzen sind ein häufig beklagtes Symptom in Allgemeinarztpraxen und können auf eine durch Viren, Bakterien oder Noxen hervorgerufene Entzündung des Rachens (Pharyngitis) hinweisen. Doch oft kann auch eine banale Erkältung für dieses Beschwerdebild verantwortlich sein.

Eine Erkältung beschreibt eine akute Infektion der Schleimhäute, der i.d.R. ein viraler Infekt, verursacht vor allem durch Rhino- und Coronaviren, zugrunde liegt.[1]
Mit Husten, Schnupfen und Heiserkeit zeigen derartige virale Infektionen einen eher milden Verlauf.[2]

Abhängig von der Begleitsymptomatik können schulmedizinische Interventionen notwendig werden.Je nach Krankheitsverlauf kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eine alternativmedizinische Behandlung, wie die Mineralsalztherapie nach Schüßler, in Erwägung gezogen werden. Diese kann u.U. auch ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung erfolgen.[3]

Die Wahl des richtigen Präparats

Unter der Bezeichnung „Schüßler Salze“ werden alternativmedizinische Präparate zusammengefasst, die als Mineralsalztherapie in potenzierter Form entsprechend der homöopathischen Dosierung eine Störung des Mineralsalzhaushaltes ausgleichen sollen. Nach diesem, durch Wilhelm Heinrich Schüßler beschriebenen, biochemischen Heilansatz sind bestimmte Erkrankungen auf ein Ungleichgewicht des Mineralhaushaltes der körpereigenen Zellen zurückzuführen. [4]

Die Antlitzdiagnose beschreibt dabei ein diagnostisches Verfahren, bei dem anhand charakteristischer Merkmale des Patientengesichtes Rückschlüsse auf den vorliegenden Mineralmangel gezogen werden können. Dazu werden neben der Spannkraft der Haut auch deren Farbe, Faltigkeit und Röte beurteilt.[5]
Insgesamt sind 12 Schüßler Salze und 15 Ergänzungsstoffe beschrieben.

Informationen zur Anwendung & Dosierung

Die die auf Milchzuckerbasis (Lactose) erhältlichen Mineralsalzpräparate werden in den Potenzierungen D3, D6 und D12 angeboten.

Bei oraler Einnahme sollen die Präparate eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach den Mahlzeiten eingenommen werden und auf der Zunge zergehen. [3]
Üblicherweise sollten die Schüßler-Salze 3-6-mal täglich mit 1-2 Tabletten in ihrer Regelpotenz eingenommen werden. Bei den Basissalzen wird als solche meist die Potenz D6 (Verdünnung 1:100 000) und bei Ergänzungsmitteln in der Regel D12 verwendet. Eine Ausnahme stellen die Basissalze Nr. 1,3 und 11 dar, die ebenfalls als Regelpotenz D12 empfohlen werden.
Schwarzer Tee, ätherische Öle, Kaffee oder Pfefferminze können die Aufnahme der Mineralsalze mindern und sollten vor der Einnahme vermieden werden. [6]
Die Anwendung von Schüßler Salzen bei Kindern sollte stets nach Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Schulkinder können die Salze entsprechend der Anleitung für Erwachsene als Tablette einnehmen.
Kleinkinder können zuvor in Wasser gelöste und anschließend abgekühlte Mineralsalze schluckweise trinken. Die Dosis sollte hier, abhängig vom Alter des Kleinkindes, ¼ – ½ der Dosis eines Erwachsenen in der jeweiligen Regelpotenz betragen.
Bei gestillten Kindern kann die Mutter die Mineralsalze in der Erwachsenen-Dosis einnehmen, um diese dann dem Kind über die Muttermilch indirekt zuzuführen.[7]
Für Flaschennahrung können die Schüßler-Salze in kochendem Wasser gelöst und handwarm abgekühlt über die Flasche zugeführt werden. Hier sollte nur ¼ der Dosis eines Erwachsenen angewendet werden

Empfohlene Schüßler Salze bei Erkältung und Halsschmerzen

Der Mineralsalztherapie nach Schüßler zufolge können zur Linderung der Halsbeschwerden folgende Schüßler Salze eingesetzt werden:

Mineralsalz Nr.3 (Ferrum phosphoricum) wird zur Stärkung des Immunsystems und in der Potenz D12 angewendet.
Die Salze Nr.4 (Kalium Chloratum) und Nr.6 (Kalium sulfuricum), meist als D6-Potenz angewendet, werden bei Entzündungen eingesetzt.
Calcium sulfuricum (Salz Nr. 12) kann als D6-Potenz zur Gelenkstärkung beitragen. [5]
Neben den Basis-Salzen können auch Ergänzungsmittel 21, 22 und 27 angewendet werden, die bei akuten Beschwerden mit 1-2 Tabletten 3 -6 Mal täglich in der Regeldosis D12 eingenommen werden können.
Das Ergänzungsmittel 21 (Zincum chloratum) kann zur Stärkung des Immunsystems, des Stoffwechsels und der Wundheilung beitragen. Präparat Nr. 22 (Calicum carbonicum) kann nach der Mineralsalztheorie bei Infektionskrankheiten der Schleimhäute eingesetzt werden und soll sich positiv auf den Stoffwechsel auswirken.
Das Salz Nr.27 (Kalium bichromicum) kann zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte empfohlen werden sowie bei Entzündungen der Schleimhäute. [8]
Die genannten Präparate sind sowohl als Pulver, Tabletten, Tropfen oder Creme erhältlich.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Anwendung über Wickel. Für Schüßler-Wickel kommen wegen der zusätzlichen Verdünnung meist die Potenz D3 zur Anwendung.[9]
So werden bei Erkältungsbeschwerden neben der oralen Einnahme auch Halswickel mit den Mineralsalzen 3,5 und 10 empfohlen.
Das Schüßler Salz Nr.5 (Kalium phosphoricum) soll sich positiv auf Gehirnleistung und Nervenkraft auswirken, während Salz Nr.10 (Natrium sulfuricum) die Ausscheidung von Wasser und Stoffwechselprodukten unterstützen soll.
Bei Halsschmerzen kann auch die Anwendung von Halswickeln mit Salz-Nr. 4 Linderung verschaffen. Die Anwendung von Schüßler-Wickeln erfolgt nach vorheriger Lösung von 10-20 Schüßler Tabletten in kaltem (ca. 18°C) oder warmem Wasser (36-40°C), in das der Wickel getränkt werden soll.
Während kalte Halswickel für 10-30 Minuten bei dem liegenden Patienten angewendet werden soll, wird empfohlen, den warmen Wickel für 2-3 Stunden einwirken zu lassen.
Die Anwendung kann bei Bedarf mehrfach wiederholt werden.[10]

Zu beachten

Bei Verschlimmerung der Beschwerden, Krankheitsgefühl oder Fieber, sollte der Hausarzt konsultiert werden. In diesem Fall ist zu prüfen, ob der Patient von einer symptomorientierten oder einer antibiotischen Therapie profitieren kann.

Insbesondere hohes Fieber kann auf eine Infektiöse Ursache hindeuten, die einer schulmedizinischen Behandlung bedarf.

Ungeklärte Beschwerden, Fieber oder eine Zunahme der Beschwerden bei Kindern sollten ebenfalls unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Diabetiker sollten die Laktose-basierte Trägersubstanz der Schüßler-Präparate als Broteinheiten miteinberechnen.
Dabei entsprechen 50 Tabletten einer Broteinheit (BE).[11]
Bei Laktose-Intoleranz kann das Präparat auch in Form von Globuli (Saccharose) oder Tropfen eingenommen werden.
Besteht Interesse an einer alternativmedizinischen Behandlung, sollte ein approbierter Arzt mit der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“konsultiert werden, anstatt eines Heilpraktikers. Die Notwendigkeit einer schulmedizinische Behandlung der Erkrankung kann so rechtzeitig erkannt und entsprechende Interventionen eingeleitet werden.
Die Anwendung von Schüßler Salzen zeigt keine pharmakologische Wirkung.[12]
Das bedeutet, dass keine Wechselwirkung zwischen den Schüßler-Substanzen und der im Körper befindlichen Zellen beobachtet wird.


Behandlungsmöglichkeiten bei Halsschmerzen