Husten: Homöopathie

Schüssler Salz gegen Husten

© panthermedia.net / Anna Leopolder

Husten bezeichnet das plötzliche Aufstoßen von Luft aus den Lungen gegen die zunächst verschlossenen, dann ruckartig geöffneten Stimmfalten (Glottis). Dies geschieht als Schutzreflex auf die Reizung der Lungenschleimhaut. Husten tritt meistens bei sogenannten intrathorakalen Erkrankungen wie Lungenentzündungen oder Erkrankungen wie Tuberkulose auf. Es kann aber auch durch die Reizung des Nervus vagus, einem Hirnnerv, durch krankhafte Prozesse der Hirnhäute sowie des äußeren Gehörgangs ein Hustenreiz ausgelöst werden.[1]

Aus Sicht der Homöopathie lässt sich nächtlicher Husten durch Schüßler Salze gut behandeln, ohne dass dabei Antibiotika verwendet werden müssen.

Die Wahl des richtigen Präparats

Die von Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler im 19. Jahrhundert begründete Biochemie verwendet anorganische Mineralsalze in homöopathischen, also sehr verdünnten Potenzen, um die Regulationsfähigkeit des Organismus wiederherzustellen und die Heilung von Krankheiten zu ermöglichen.

Dabei wird davon ausgegangen, dass der lebende Organismus Mineralsalze in bestimmten Mengen und Zusammensetzungen enthält, die für die Funktionstüchtigkeit von großer Bedeutung sind. Die Schüßler Salze haben nicht den Anspruch, fehlende Mineralsalze zu ersetzen, sondern setzen einen Reiz, der die Zellen dazu befähigt, die entsprechenden Mineralsalze aufzunehmen und zu verteilen, sodass die physiologische Selbstregulation optimiert wird. Es liegen 12 sogenannte Funktionsmittel und 12 Ergänzungsmittel, die seltener verwendet werden, vor.[2]

Mineralsalzmangel treten durch Veränderungen im Gesicht (sogenannte Signaturen) auf. Durch diese Symptome kann auf das fehlende Salz geschlossen werden.[3]

Informationen zur Anwendung & Dosierung

Schüßler Salze werden meist als Tabletten verabreicht und sollten langsam im Mund aufgelöst werden, sodass die Mineralsalze über die Mundschleimhaut schnell den Blutkreislauf erreichen. Generell werden die Tabletten so lange eingenommen, bis sich die Beschwerden bessern, was von einigen Stunden bis hin zu mehreren Monaten bei chronischen Krankheiten dauern kann. Bei Einnahme mehrerer Salze sollte die Einnahme über den Tag verteilt geschehen.

Erwachsene und Kinder über zwölf Jahre:

  • akute Beschwerden: alle fünf bis 15 Minuten eine Tablette
  • chronische Erkrankungen: drei- bis sechsmal täglich jeweils ein bis zwei Tabletten

Kinder bis zum 12. Geburtstag:

  • akute Beschwerden: alle ein bis zwei Stunden eine Tablette
  • chronische Erkrankungen: drei- bis viermal täglich eine Tablette

Säuglinge:

  • akute Beschwerden: alle ein bis zwei Stunden eine Tablette in etwas Wasser auflösen und den Brei auf die Lippen streichen
  • chronische Erkrankungen: zwei- bis viermal täglich eine Tablette in etwas Wasser auflösen und den Brei auf die Lippen streichen

Bei Lactoseintolleranz sowie Diabetes mellitus sollte die Einnahme von Schüßler Salzen vorher mit einem Arzt oder Heilpraktiker abgesprochen werden.[4]

Empfohlene Schüßler Salze bei Husten

Welche Ausprägung trifft auf Sie zu?

Nach den Angaben der klassischen Homöopathie ist für die Wahl der richtigen Arznei entscheidend, welche der folgenden Ausprägungen die Beschwerden des Betroffenen am besten beschreiben. Je mehr Punkte einer Ausprägung auf den Betroffenen zutreffen, desto sicherer wird die Wahl der darunter aufgeführten Arznei.

Akute oder chronische Bronchitis

Der Husten ist verbunden mit Schmerzen in der Lunge, einer erhöhte Temperatur und weißlichem, bräunlichem oder gelblichem Auswurf.

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 15 Kalium Jodatum, Nr. 17 Manganum sulfuricum, Nr. 20 Kalium aluminium sulfuricum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

Huflattich- und Thymiansaft

Chronische Bronchitis

Hartnäckige Bronchitis mit Husten und Schmerzen im Brustkorb. Typisch sind wechselnde Auswurfqualitäten wie gelb, bräunlich, weiß. 

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 15 Kalium Jodatum, Nr. 24 Arsenum Jodatum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

Spitzwegerichsaft, spagyrische Eigenbluttherapie, Hochfrequenztherapie

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Feuchter Husten

Der Husten ist chronisch, hartnäckig und mit gelblichem und dicklichem Auswurf.

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 6 Kalium sulfuricum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

Thymiansaft, Gesichtsdampfbäder

Feuchter Husten

Der Husten ist chronisch, hartnäckig, mit übermäßiger, durchsichtiger Schleimbildung. Begleiterscheinungen sind feuchte Aussprache und Trockenheit im Rachen.

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 8 Natrium chloratum, Nr. 14 Kalium Bromatum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

Gesichtsdampfbäder mit Kristall- oder Steinsalz

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Feuchter Husten

Der Husten ist chronisch, hartnäckig und mit bräunlich-rötlichem Auswurf. Als Begleiterscheinungen treten erschwertes Atmen, Atemnot und allgemeiner Schwäche auf.

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 14 Kalium Bromatum, Nr. 21 Zincum chloratum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

Thymiansaft, Gesichtsdampfbäder

Trockener Husten

Der Husten ist bellend, heftig, mit trockener Rachen- und Mundschleimhaut (Reiz- und Kitzelhusten). Begleiterscheinungen sind anfallartiger Krampfhusten und innerliche Unruhe.

Empfohlene(s) Mittel:

Nr.7 Magnesium Phosphoricum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

Gesichtsdampfbad mit Kristall- oder Steinsalz, Bronchialtee, Huflattichsaft

Trockener Husten

Husten mit trockener Rachen- und Mundschleimhaut. Begleiterscheinungen sind Brennen und Kratzen im Rachen sowie Schwäche und Kräfteverfall.

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 8 Natrium Chloratum, Nr. 5 Kalium Phosphoricum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

Gesichtsdampfbad mit Kristall- oder Steinsalz, Kristallsalzvernebler im Raum aufstellen

Trockener Husten

Husten mit Atemnot, Pfeifen, Giemen und Verkrampfung der Bronchialmuskeln. Auslöser können Staub, Allergene, oder psychische Erregung sein.

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 7 Magnesium Phosphoricum, Nr. 5 Kalium Phosphoriucm, Nr. 14 Kalium Bromatum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

Sole-Inhalationen, Atemübungen, Kur mit Zwiebelsaft und Spitzwegerichsaft

Trockener Husten

Begleiterscheinungen sind Erkältung, erhöhter Temperatur, Gliederschmerzen und Kopfschmerzen. Typisch sind schmezhafter Krampfhusten und kurze Hustenattacken.

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 3 Ferrum Phosphoricum, Nr. 4 Kalium Chloratum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

Huflattichsaft, Kur mit Sonnenhutsaft

Trockener Husten

Der Husten ist anfallartig, einengend, mit Atemnot, Pfeifen, Giemen und Verkrampfung der Bronchialmuskeln. Die Beschwerden kommen vorwiegend bei feuchter, nasser Witterung vor.

Empfohlene(s) Mittel:

Nr. 10 Natrium Sulfuricum

Potenz D6

Zusätzliche Therapie:

Sauna oder Infrarotkabine, Huflattichsaft

[5]

Zu beachten

Die Symptome sollten sich nach maximal 24-48 Stunden gebessert haben. Ist dies nicht der Fall, sollte auf Grund der Gefahr einer Lungenentzündung ein Arzt konsultiert werden. Auch bei harmloserem Verlauf ist es ratsam, einen Facharzt, optimaler Weise mit der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“, aufzusuchen, die Diagnose von ihm stellen zu lassen und den Therapieplan mit ihm abzusprechen.