Husten Bluthusten: Begleiterscheinungen

Blut - Husten bei Erkältung

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Als Bluthusten (Hämoptyse) wird bluthaltiger Auswurf (Sputum) bezeichnet. Davon unterschieden wird das Abhusten größerer Mengen reinen Blutes (Hämoptoe). Häufig ist es schwierig, die Menge einzuschätzen.[1] Blutiger Husten kann sowohl durch Hustenanfälle im Rahmen von Erkältungen ausgelöst werden als auch ein Warnsymptom für verschiedene ernstere Erkrankungen wie Lungenkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen. Daher sollte bei Blutbeimengungen im Sputum zur Sicherheit eine ärztliche Abklärung erfolgen. Im Folgenden wird ein Überblick über die vielfältigen Ursachen gegeben.

Medizinische Fakten

Bei entzündlichen Ursachen von blutigem Husten müssen die akute und die chronische Entzündung der Luftwege (Bronchitis) von einer Lungenentzündung (Pneumonie), einem abgekapseltem Eiterherd der Lunge (Lungenabszess) und der Lungentuberkulose unterschieden werden. Selten kann auch das Immunsystem bei einer Autoimmunerkrankung eine Entzündungsreaktion hervorrufen und zu Bluthusten führen.[2][3] Tritt blutiger Husten als Erkältungssymptom im Rahmen eines grippalen Infekts auf, sollte er mit dem Abklingen des Hustens ebenfalls verschwinden.[4]

Besteht Bluthusten über eine Erkältung hinaus oder tritt er unabhängig davon auf, muss auch an andere Ursachen gedacht werden. Dazu gehörenbösartige Neubildungen (maligne Tumoren) in Form von lungeneigenen Tumoren (Bronchialkarzinom), von Tochtergeschwülsten (Metastasen) anderer Organe und von Entartungen der Lungenlymphknoten (Lymphome). Daneben können in seltenen Fällen auch gutartige Tumorender Atemwege (Bronchialadenom) zu Bluthusten führen. Das Herz-Kreislauf-System kann ebenfalls Bluthusten verursachen. Es kommen in erster Linie folgende Diagnosen in Betracht: Lungenembolie, Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Herzklappenfehler sowie Bluthochdruck der Lunge (pulmonale Hypertonie). Außerdem kann blutiger Husten durch Blutgerinnungsstörungen bedingt sein. Diese können angeboren sein, z. B. bei der Bluterkrankheit (Hämophilie), oder durch blutverdünnende Medikamente, z. B. Heparin, ausgelöst werden. Besonders Betroffene, die regelmäßig blutverdünnende Medikamente einnehmen, können bei einem Infekt der Atemwege häufiger als andere unter Bluthusten leiden.[5][6]

Werden bei einem Unfall oder einem ärztlichen Eingriff (iatrogen) die Gefäße oder Schleimhäute der Atemwege oder der Lunge verletzt, kann es ebenfalls zu Bluthusten kommen. Das Gleiche gilt beim Verschlucken von Fremdkörpern. Ganz selten sind Gefäßmissbildungen der Lunge Ursache von Bluthusten.[7]

Von Hämoptysen werden die Pseudo-Hämoptysen unterschieden, deren Ursachen außerhalb der Lunge, z. B. in Magen/Speiseröhre oder im Nasen-Rachen-Raum, liegen.[8]

Biologischer Zusammenhang

Die Lunge ist für den Gasaustausch mit dem Blut verantwortlich. Dieser findet in den Lungenbläschen (Alveolen) statt, die sehr gut durchblutet sind. [9] Bei einer Infektion wird die Schleimhaut aufgelockert, noch besser durchblutet und sehr empfindlich. Daher kann Husten kleinere Verletzungen, aus denen es blutet, begünstigen. Außerdem kann es v. a. bei chronischen Entzündungen zu einer Erweiterung bzw. Aussackung der Bronchien (Bronchiektasen) kommen, die ebenfalls Hämoptyse auslösen können.

Bei bösartigen Neubildungen kann das Tumorwachstum selbst Gefäße verletzen und so einen Blutaustritt verursachen. Des Weiteren kommt es zu einer verstärkten Neubildung kleiner, anfälliger Blutgefäße (Neovaskularisation).[10] Beides kann ursächlich für blutigen Husten sein.

Im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht der Rückstau von Blut in die Lungengefäße dort den Druck, wodurch es an kleineren Gefäßen zu Undichtigkeiten kommen kann.[11]

Zu beachten

Gelegentlich können Hämoptysen im Rahmen eines grippalen Infektes vorkommen, dann sind sie in der Regel harmlos und verschwinden von selbst. Besteht Bluthusten aber dauerhaft oder liegen Risikofaktoren wie geschwächter Zustand, Vorerkrankungen oder Schwangerschaft vor,sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Auch Raucher sollten blutig gefärbtes (tingiertes) Sputum abklären lassen, da verbunden mit einem höheren Lebensalter das Risiko für ein Bronchialkarzinom erhöht ist.

Je nach Grunderkrankung können verschiedene Begleiterkrankungen auftreten. Abklärungswürdig sind vor allem hohes Fieber (Pyrexie), unerklärlicher Gewichtsverlust oder akute Schocksymptomatik.[12]