Schnupfen Beim Baby: Krankheitstypen

Laufende Nase (Baby)

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Die laufende Nase (lat. Rhinitis, umgangssprachlich Schnupfen) ist bei einem Baby eine häufige Erkrankung, da bei Säuglingen dasImmunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist [1]. Es kommt zur Anschwellung der Nasenschleimhaut und damit verbunden zur Behinderung der Nasenatmung. Meistens entsteht ein Schnupfen bei Babys infolge von Ansteckung mit Viren [2]. Häufig treten dabei Begleiterscheinungen wie Trinkschwäche und vermehrtes Weinen auf [1]. Im Folgenden werden diese und weitere Ursachen für den Schnupfen von Babys erklärt sowie die Behandlung dessen und ein paar Tipps zur Pflege.

Ursachen der laufenden Nase (Baby)

In 90% aller Fälle kommt es zu einer Rotznase beim Baby durch die Ansteckung (Infektion) mit einem Virus. Dazu gehören unter anderem die Rhino- und die Influenzaviren [2].

Viren sind kleinste Krankheitserreger, die durch Eintrittspforten wie Mund oder Nase in den Körper dringen können. Die Übertragung der Viren erfolgt durch die sogenannte Tröpfcheninfektion [2]. Dies bedeutet, dass sie entweder durch Berührungen, Atemluft oder durch kleinste Speicheltröpfchen, von einem kranken Menschen an einen Gesunden weiter gegegeben werden können. Damit die Gesundheit trotzdem erhalten bleibt, gibt es das Immunsystem. Es erkennt die Krankheitserreger beim Eindringen und macht sie unschädlich. Das Immunsystem kommt im ganzen Körper vor. Ein Teil befindet sich im Mund– und Rachenbereich in Form der Mandeln.
Während der Schwangerschaft ist das Baby im Bauch über die Nabelschnur mit der Mutter verbunden. Es bekommt darüber nicht nur wichtige Nährstoffe, die es zum Wachsen benötigt, sondern auch Abwehrstoffe, die eine der Grundlagen für das Immunsystem darstellen [3]. Allerdings ist dieses bei der Geburt noch nicht vollständig ausgereift, was bedeutet, dass gerade Säuglinge sich bei Virenkontakt leichter anstecken.
In der Regel beginnt die Nase nach 1-7 Tagen zu laufen [2]. Dazu kommen oft auch andere Erkältungszeichen wie Schlappheit, Trinkschwäche, Fieber und vermehrtes Weinen.
Da Babys in den ersten Lebensmonaten fast ausschließlich durch die Nase atmen und ihre Nasenstrukturen noch sehr klein sind, tragen die Anschwellung der Nasenschleimhaut und die vermehrte Flüssigkeitsproduktion zu einer starken Beeinträchtigung der Atmung bei [1]. Es kommt dann zur Rotznase, bei der entweder Schnupfensekret (Flüssigkeit) aus der Nase herausläuft oder diese verstopft ist.

Eine weitere Ursache kann eine Allergie darstellen [4]. Oft ist sie die Grundlage für eine ganzjährig oder wiederkehrend saisonal auftretende laufende Nase. Auslöser dafür können unter anderem Hausstaubmilben, Haustierhaare oder Pollen sein. Eine allergische Reaktion wird im Gegensatz zur oben erklärten nicht ausreichenden Immunreaktion durch eine überschießende Immunreaktion ausgelöst. Das Immunsystem versteht beispielsweise die Pollen als Krankheitserreger und setzt alle körperlichen Mechanismen in Gang, um diese unschädlich zu machen. Dabei kommt es zu einer wässrig laufenden Nase (sog. Rhinorrhoe) und unter Umständen auch zu juckenden Augen (sog. Allergische Konjunktivitis) [5].

Zeigt sich eine einseitige Rhinorrhoe, könnte es sich um einenFremdkörper in der Nase handeln, den ein Geschwisterchen oder das Baby selbst in die Nase gesteckt hat [5].

Behandlung & Tipps für die laufende Nase (Baby)

Schnupfen ausgelöst durch Viren

  • Ruhige und wohltemperierte Umgebung für das Baby: Das Baby braucht viel Ruhe. Außerdem ist es wichtig, regelmäßig zu lüften, die Raumtemperatur um ca. 18°C zu halten, um eine Austrocknung der Luft und damit der kindlichen Schleimhäute zu vermeiden. Dafür eignet sich beispielsweise ein nasses Handtuch auf der Heizung [1].
  • Pflege der wunden Nase mit Salbe: Um die wunde Nasenschleimhaut zu pflegen, können feuchtigkeitsspendende und beruhigende Salben und Cremes verwendet werden, wie zum Beispiel PENATEN parfümfreie Panthenol-Creme [6]; Bepanthen® AUGEN-UND NASENSALBE [7], Nivea Baby pure & sensitive Intensivcreme [8].
  • Ausreichend Flüssigkeit: Da das Baby während eines Schnupfens einen vermehrten Flüssigkeitsbedarf hat, sollte es ab dem 4. Lebensmonat zusätzlich ungesüßte Tees oder lauwarmes Wasser trinken. Der Richtwert für dieses Alter beträgt insgesamt 500 ml Flüssigkeit pro Tag. Während der ersten drei Monate ist der Bedarf des Kindes durch die Muttermilch gedeckt [1].
  • Abschwellende Nasentropfen: Um dem Baby das Durchatmen und damit das Schlafen und Trinken zu erleichtern, können abschwellende Nasentropfen gegeben werden, zum Beispiel Otriven [9]®, Nasivin® Dosiertropfer [10] oder Olynth® für Säuglinge und Kleinkinder [11].

Laufende Nase ausgelöst durch Allergien:

  • Vor allem Vermeiden der die Allergie auslösenden Stoffe [12]
  • Pflege der wunden Nase mit Salbe und abschwellende Nasentropfen (s.o.)

Laufende Nase ausgelöst durch Fremdkörper:

  • Fremdkörper vorsichtig mit einer Pinzette entfernen
    Ggf. einen Kinderarzt/Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO-Arzt) zur Begutachtung und Entfernung aufsuchen

Zu beachten

Babys dürfen nicht ohne weiteres dieselben Medikamente bekommen wie Erwachsene. Ihr Bedarf hängt strikt von ihrem Alter und Gewicht ab. Darum sollte nicht einfach zur Hausapotheke gegriffen werden!Wenn der Säugling eine anhaltende Trinkschwäche zeigt, Fieber über 38,5°C bekommt, starke Atemprobleme hat und/oder Verdacht auf Ohrenschmerzen besteht, sollte bitte dringend ein Arzt aufgesucht werden [1].Abschwellende Nasentropfen dürfen nicht länger als 7 Tage gegeben werden, da unter Umständen nachhaltige Nebenwirkungen entstehen können [1].


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen