Schnupfen Laufende Nase: Im Alltag

Laufende Nase (im Alter)

© PantherMedia / Alice Day

Eine laufende Nase ist ein typisches Symptom, das z.B. im Rahmen eines Schnupfens (Rhinitis) oder aufgrund einer allergischen Reaktion auftreten kann. Es handelt sich dabei um den Austritt von klarer, wässriger Flüssigkeit aus der Nase. Da sich die Schleimhaut in der Nase mit steigendem Alter verändert, kann die laufende Nase auch als Begleiterscheinung der Altersnase (senile seröse Rhinitis) vorkommen. Diese Erkrankung tritt sehr häufig bei älteren Menschen auf [1].

Im folgenden Artikel werden die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einer laufenden Nase im Alter erläutert.

Ursachen einer laufenden Nase (im Alter)

Senile seröse Rhinitis

Im Alter verändert sich die Nase äußerlich und innerlich. Während sie häufig äußerlich an Größe zunimmt und sich die Nasenspitze absenken kann,verringern sich in der inneren Nase die Größe und die Anzahl der Schleimhautzellen.

Die Aufgabe der Nasenschleimhautzellen ist es, die eingeatmete Luft durch Produktion eines dünnen Schleimfilmes anzufeuchten und sie zu erwärmen. Durch die Zellreduzierung entsteht eine zunehmend trockene Schleimhaut. Dabei bilden sich häufig Krusten. Gleichzeitig klagen viele Patienten über eine laufende Nase [1].

Die Gründe für dieses gegensätzliche Verhalten sind noch nicht vollständig geklärt. Derzeit wird angenommen, dass die Ursache in einer Kombination aus altersbedingter Veränderung der Nasenschleimhaut und einer Kontrollstörung des Nervensystems liegt. Dieses sorgt einerseits dafür, dass die Schleimhaut zum einen Feuchtigkeit und zum anderen Stoffe produziert, die eine schleimhautschützende Wirkung haben. Andererseits ist es in der Lage, die Befeuchtung der Nase zu verringern, um eine übermäßige Aktivität der Feuchtigkeitsproduktion zu vermeiden. Stehen diese beiden Verhaltensweisen im Gleichgewicht, besteht eine normale Nasenfunktion. Überwiegt der feuchtigkeitsproduzierende Teil, kommt es zur laufenden Nase [1].

Das typische Bild eines Betroffenen zeigt sich am Herauslaufen einer wässrigen Flüssigkeit aus der Nase, unter Umständen aber auch durch deren Hinabfließen entlang des Rachens. Im Verlauf tritt häufig ein Schniefen auf.

Allergische Reaktion

Eine andere Ursache für eine laufende Nase ist eine Allergie. Dabei werden verschiedene Formen unterschieden. [2]

  • Saisonale Allergie (Heuschnupfen oder Pollinose) [2]
    Sie wird ausgelöst durch den Pollenflug im Frühjahr und durch Getreideblüten und Gräser in den Monaten Mai und/oder Juni.
  • Hausstauballergie (nichtsaisonale perenniale [ganzjährige] Rhinitis)[2]
    Ihre Auslöser sind beispielsweise Schimmelpilzbestandteile, Ausscheidungen von Hausstaubmilben, Matratzenfüllstoffe oder Bettfedern.
  • Tierhaarallergien und berufsbedingte Substanzallergien [2]
    Dazu gehört z. B. eine allergische Reaktion des Krankenhauspersonals auf Latex oder eines Bäckers auf Mehl.
  • Nahrungsmittelallergien [2]
    Der Verlauf einer allergiebedingten Rhinitis beginnt häufig mit einem Juckreiz in der Nase, gefolgt von Niesen und Herausfließen von klarer wässriger Flüssigkeit. Daran schließen sich oft Augentränen (Rhinokonjunktivitis) und eine Nasenschleimhautschwellung an, die zu einer „verstopften“ Nase führt. Darüber hinaus können ein Riechsinnverlust und eine trockene Schleimhaut entstehen [2].

Handelt es sich um eine schwere Form der Allergie, so kann die Reaktion auch auf die Lunge übergehen, ein sogenannter „Etagenwechsel“ [2].

Schließlich kann die Flüssigkeitsproduktion in der Nase angeregt werden durch:

  • Viren
  • anregend riechende Speisen
  • kalte Luft
  • Entzündungen in den Nasennebenhöhlen
  • bestimmte Medikamente [1]

Generell ist zu sagen, dass neben einer laufenden Nase gerade im Alter oft ein Verlust des Geruchssinnes und eine behinderte Nasenatmung auftreten können. Auch über Nasenbluten wird des Öfteren berichtet.

Behandlung der laufenden Nase (im Alter)

Laufende Nase ausgelöst durch eine senile seröse Rhinitis

  • Nasensprays, welche die Flüssigkeitsproduktion vermindern [1]
  • abschwellende Nasentropfen. Sie sorgen dafür, dass die Nase als frei empfunden wird, wenn die Nasenschleimhaut im Zuge der Erkrankung anschwellen sollte [1].

Laufende Nase ausgelöst durch eine Allergie

  • Vermeidung von allergieauslösenden Faktoren, ggf. durch Berufswechsel oder Abstandhalten von bestimmten Tieren [3]
  • Austausch der Bettwäsche und Benutzung von Matratzenüberzügen sowie Verminderung der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit zur Reduzierung der Hausstaubmilben [3]
  • Nasensprays der Wirkstoffgruppe der Antihistaminika; sie schwächen die akuten Entzündungsreaktionen ab, die bei einer allergischen Reaktion zuerst für die laufende Nase sorgen [3].
  • Cortison-haltige Nasensprays; sie unterdrücken ebenfalls die allergischen Entzündungsreaktionen [3].
  • ggf. abschwellende Nasentropfen [3]
  • Hyposensibilisierung. Der Körper wird in steigendem Maße dem Stoff ausgesetzt, der die Allergie hervorruft. Dadurch lernt der Körper, mit diesem Reiz umzugehen, und es kommt mit der Zeit zu einer verminderten allergischen Reaktion. Diese Behandlung ist allerdings von ärztlichem Personal durchzuführen und sollte nicht allein versucht werden, da bei einer möglichen Überreaktion (z. B. einem anaphylaktischen Schock) nicht schnell genug gehandelt werden kann [3].

Zu beachten

Eine häufige Komplikation ist das Nasenbluten, das bei der Benutzung von Nasensprays, bei trockener Nasenschleimhaut, aber auch infolge der Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten auftreten kann.

Bei dem Gebrauch von abschwellenden Nasentropfen über eine Woche hinaus kommt es häufig zum sogenannten „Privinismus“, einer Abhängigkeit von den Nasentropfen, die eine verstärkte Schleimhautschwellung nach sich zieht [4].

Die senile seröse Rhinitis und die allergisch bedingte Rhinitis sind nicht ansteckend.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen