Schnupfen Laufende Nase: Im Alltag

Laufende Nase (im Sommer)

© PantherMedia / Edyta Guhl

Manche Menschen leiden im Sommer unter einer laufenden Nase. Der folgende Text beschäftigt sich mit häufigen Ursachen für eine laufende Nase in der Sommerzeit. Es werden Behandlungsmöglichkeiten vorgestellt und erläutert, worauf in besonderem Maße zu achten ist.

Ursachen einer laufenden Nase im Sommer

Laufende Nase im Sommer durch eine Allergie

Eine laufende Nase im Sommer kann Zeichen einer Allergie sein. Dabei kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf an sich harmlose Stoffe aus der Umwelt. So können beispielsweise Pollen verschiedenster Pflanzen eine Entzündungsreaktion in den Schleimhäuten der Atemwege bewirken. Eine Folge ist die Überproduktion wässrigen Sekrets in der Nasenschleimhaut, was sich als laufende Nase äußert. Neben einer laufenden Nase kann die Nase aber auch verstopft sein. Als weitere Symptome kommen rote juckende Augen und Reizhusten vor. Betroffene fühlen sich oft müde und leiden des Öfteren unter Kopfschmerzen [1].

Treten entsprechende Symptome einer Allergie vorwiegend im Sommer auf, ist die Ursache häufig eine Allergie gegen Gräserpollen. Bäume verbreiten ihre Pollen hingegen vorwiegend im Frühling, sodass Allergien gegen Baumpollen zumeist im Frühjahr auftreten. Manche Menschen leiden ganzjährig unter den vorgenannten Beschwerden. In diesem Fall könnte eine Allergie gegen Hausstaub oder Haustiere vorliegen [2]. Es kommt häufig vor, dass Menschen mit Allergien auf mehrere Substanzen allergisch reagieren. Anders als Menschen ohne Allergien neigen sie häufiger zu Asthma und Hautausschlägen, die auch als atopische Dermatitis oder Neurodermitis bezeichnet werden [3].

Laufende Nase im Sommer durch Überempfindlichkeit der Nase (nasale Hyperreaktivität)

Bei manchen Menschen ist zwar keine Allergie nachweisbar, dennoch kann die Reizung der Nasenschleimhaut durch bestimmte Substanzen im Sommer zu einer laufenden Nase führen [4]. Grundsätzlich können vor allem reizende Substanzen wie z. B. Abgase, Zigarettenrauch oder Ozon auf diese Weise auf Nasenschleimhaut einwirken und ein Anschwellen sowie eine Überproduktion von Sekret bewirken. Fließt das Nasensekret über den Rachen ab, kann ein Hustenreiz dazukommen. Bisweilen führen auch scharfe Speisen oder Alkohol zu den gleichen Symptomen [5]. Die genauen Zusammenhänge sind bislang nicht geklärt [6]. Bei trockener Luft können die Schleimhäute der Atemwege überempfindlich werden. Wirkt dann eine der zuvor beispielhaft angeführten Substanzen auf Betroffene ein, kommt es zu einer laufenden Nase [7].

Behandlung einer laufenden Nase im Sommer

Bei Allergien

Bei Allergien sollte am besten, soweit bekannt, der Auslöser gemieden werden. Leider lässt sich dies nicht immer erreichen.
Verschiedene Medikamente können die Beschwerden jedoch zumindest lindern. Wirkstoffe aus der Gruppe der Antihistaminika z. B. blockieren einen wichtigen Botenstoff derjenigen Immunzellen, die für die Überreaktion des Immunsystems bei Allergien mitverantwortlich sind. Hierzu gehören beispielsweise Cetirizin und Loratadin, die als Tabletten eingenommen werden können. Azelastin ist als Spray oder in Form von Augentropfen verfügbar. Medikamente sollten stets nur unter Beachtung der Anwendungshinweise eingenommen werden. Die heute üblichen Arzneimittel dieser Wirkstofffamilie sind grundsätzlich gut verträglich. Manche Betroffene vertragen jedoch die Substanzen nicht oder werden von ihnen müde. Letzteres ist auch ein Grund, warum sich die Einnahme am Abend empfiehlt.
Im Rahmen einer ärztlichen Behandlung kann bei Allergikern die Gabe kortisonhaltiger Sprays die Symptome einer laufenden Nase lindern [8].

Unter bestimmten Umständen ist die Heilung von Allergien möglich, indem eine längerfristige Gewöhnung des Immunsystems an den allergieauslösenden Stoff unter ärztlicher Anleitung erfolgt. Diese Therapie heißt Hyposensibilisierung. Eine solche Behandlung wird von Fachärzten mit der Zusatzbezeichnung Allergologe durchgeführt [9].

Bei Überempfindlichkeit der Nase

Auch bei einer überempfindlichen Nasenschleimhaut kann es helfen, die ursächliche Substanz zu meiden, sofern diese bekannt ist. Betroffenen sollten sich reizenden Stoffen wie Tabakrauch und Abgasen nicht aussetzen.

Trockene Raumluft kann die Beschwerden ebenfalls verursachen. Auf eine ausreichende Luftfeuchte ist daher zu achten. Vor diesem Hintergrund sollte bedacht werden, dass Klimaanlagen die Luft austrocknen und damit im Sommer eine laufende Nase mitverursachen können. Bei einer laufenden Nase im Sommer empfiehlt es sich, die Nasenschleimhaut feucht zu halten. Dazu können Nasensprays oder Nasentropfen aus Kochsalzlösung verwendet werden [10]. Sie enthalten keine Arzneimittel und führen anders als abschwellende Nasentropfen bei längerer Anwendung nicht zu einem Gewöhnungseffekt. Sie können daher unbedenklich angewendet werden [11].
Durch chemische Prozesse entsteht durch UV-Licht bei sonnigem Wetter und Abgasen das reizende Gas Ozon, das ebenfalls eine laufende Nase verursachen kann. Gerade im Sommer sollte daher körperliche Anstrengung in der Sonne und in Gebieten mit größerer Abgasbelastung vermieden werden. In den Medien wird regelmäßig über die aktuelle Ozonbelastung berichtet, sodass empfindliche Menschen sich danach richten können [12].

Zu beachten

Steht als Ursache für eine laufende Nase im Sommer eine Allergie im Raum, sollte dieser Verdacht ärztlich abgeklärt werden. Allergien können unbehandelt bei Betroffenen zur Entwicklung von Asthma, einer chronischen Lungenerkrankung, führen [13].

Auch bei einer überempfindlichen Nase sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Können Auslöser identifiziert werden, sollten diese auch deswegen gemieden werden, weil sich bei dauerhaft gereizten Schleimhäuten chronische Atemwegskrankheiten wie z. B. eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder eine chronische Bronchitis entwickeln können [14].


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen