Schnupfen Verstopfte Nase: Im Alltag

Verstopfte Nase (nachts)

© PantherMedia / Tom Baker

Eine verstopfte Nase in der Nacht tritt häufig bei einer unbedenklichen Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis) oder der Nasennebenhöhlen (Rhinosinusitis) auf, im alltäglichen Sprachgebrauch ist damit der Schnupfen gemeint.

Im Folgenden wird erläutert, wie es zu einer verstopften Nase kommt, welche Beschwerden noch auftreten können und nach welchen Kriterien ein akuter, wiederauftretender und chronischer Schnupfen klassifiziert wird. Zuletzt wird beschrieben, welche Maßnahmen gegen eine verstopfte Nase helfen können.

Ursachen einer verstopften Nase in der Nacht

Die Nase besteht aus einem Nasenvorhof mit den Nasenlöchern, durch welche die Luft in Richtung Nasenhöhle geleitet wird. Zwischen den Nasenmuscheln verlaufen Nasengänge, die dem Sekretabfluss in den Rachen dienen.

Bei einer Entzündung kann dieser Abfluss durch eine angeschwollene Nasenschleimhaut gestört sein, wodurch es vor allem nachts zu einer Verstopfung der Nase kommt. In der Nacht werden die Gefäße der Nasenschleimhaut stärker durchblutet, da die Schwerkraft im Liegen nicht auf das Blut wirkt. Der erhöhte Druck innerhalb der Gefäße bewirkt deren Erweiterung und somit ein noch stärkeres Anschwellen des Gewebes. Als Folge staut sich das Sekret in der Nasenhöhle auf.

Für die Klassifikation einer Rhinitis ist die Häufigkeit sowie die Dauer der Beschwerden entscheidend. Von einer akuten Form wird gesprochen, wenn zwei der Hauptsymptome, wie Schmerzen und Stauungsgefühl im Gesichtsbereich, verstopfte Nase, eitriger Schnupfen und ein verminderter oder fehlender Geruchssinn (Hyp- oder Anosmie) seltener als viermal im Jahr auftreten und kürzer als 8 Wochen andauern. Ein akuter Schnupfen kommt nach drei bis acht Tagen zum Ausbruch und klingt in der Regel nach ein bis zwei Wochen ab.

Von einer wiederkehrenden Schleimhautentzündung wird gesprochen, wenn oben genannte Symptome öfter als viermal im Jahr auftreten, es aber immer wieder zu einer vollständigen Genesung kommt. Eine dauerhafte, sprich chronische Entzündung liegt vor, wenn die Beschwerden länger als 8 Wochen andauern oder zwischen stärkeren Episoden nicht abklingen.[1]

Ein akuter Schnupfen wird meist durch Rhinoviren oder Koronaviren hervorgerufen, die durch Tröpfcheninfektion beim Niesen/Sprechen/Husten übertragen werden. Durch Frieren erhöht sich die Gefahr einer Virusinfektion, weil die Schleimhäute dann weniger durchblutet und dadurch anfälliger für Infektionen werden.[2]

Ein chronischer Schnupfen ist meist durch anatomische Veränderungen der inneren Nase (z. B. schiefe Nasenscheidewand oder zu kleine Nasenhöhle) oder durch überempfindliche Reaktionen der Schleimhautgefäße bedingt. Die Gefäße der Nasenschleimhaut können übermäßig sensibel auf allergische Reize oder andere unbekannte Auslöser reagieren und eine Entzündungsreaktion im Gewebe verursachen.

Daneben können auch Arzneimittel (z. B. übermäßiger Gebrauch von Nasensprays) und kalte, trockene Luft als physikalischer Reiz zu einer verstopften Nase führen.[3]

*Zusätzlich können Begleiterscheinungen wie Kopf-, Ohren-, oder Zahnschmerzen, Fieber, Erschöpfung, Mundgeruch und Husten auftreten.

Behandlung der verstopften Nase (nachts)

Oftmals helfen Wärme und das Inhalieren von Dampf. Rotlichtlampen erwärmen beispielsweise das Gewebe durch Infrarotlicht, auch warme Getränke (Kräutertees z.B.) führen zu einer Gewebserwärmung, wodurch sich die Gefäße weiten und der Sekretabfluss verbessert wird. Allerdings sollten die Augen während der Beleuchtung des Gesichtes mit Infrarotlicht geschlossen werden.

In Form des bekannten Hausmittels erfolgt die Inhalation, indem der Kopf über einen Topf mit kochendem Wasser gehalten wird, dem getrocknete Pflanzen (z.B. Kamille, Eukalyptus) oder ätherische Öle hinzugefügt werden können. Über den Kopf sollte ein Handtuch gelegt werden, damit der aufsteigende Dampf konzentriert wird. Allerdings erreicht der Dampf nicht nur Mund und Nase, sondern auch die Augen, die vor Allem durch ätherische Öle gereizt werden können. Daher empfiehlt sich ein Dampfinhalator aus der Apotheke zu nutzen, er besteht aus einem Behälter für Wasser (eventuell mit Zusatz), auf dem ein Aufsatz für Mund und Nase angebracht ist, durch welchen nur die oberen Atemwege erreicht werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Zusätze, die nicht für jeden gleichermaßen geeignet sind. Kamille (als Tee, flüssiger Extrakt, oder getrocknetes Kraut) wirkt antibakteriell und hemmt Entzündungen, ätherische Öle aus Eukalyptus, Latschenkiefer oder Fichtennadeln lösen festsitzenden Schleim in der Nase. Ätherische Öle sollten allerdings von Asthmatikern gemieden werden, da sieAsthmaanfälle auslösen können, auch bei Säuglingen und Kleinkinder können sie zu Atemnot führen.[8]

Eine Nasenspülung mit Kochsalzlösung kann das Sekret wegspülen. Bei sehr starker Verstopfung ist es möglich, dass die Lösung nicht richtig abfließt. Dem kann vorgebeugt werden, indem zuvor ein Nasenspray verwendet wird.

Für die Behandlung des Schnupfens kommen in der Regel zwei Gruppen von Nasensprays ( Rhinologika) in Betracht. Am häufigsten werden Alpha-Sympathomimetika-Nasensprays verwendet, welche meist die Wirkstoffe Xylometazolin, Oxymetazolin oder Tramazolin enthalten. Die genannten chemischen Verbindungen ahmen das körpereigene Adrenalin nach und führen somit zu einer Gefäßverengung, wodurch die Nasenschleimhaut schnell und effektiv abschwillt, das Nasensekret kann abfließen. Eine andere Gruppe sind die Salzwassersprays, sie wirken entzündungshemmend und befeuchten die Nasenschleimhaut, ihre Wirkung tritt zwar langsamer ein, aber sie schonen die Schleimhaut und können deshalb länger verwendet werden. Weitere, verschreibungspflichtige Nasensprays sind für Allergiker geeignet.[9]

Durch reichlich Flüssigkeitszufuhr werden die Schleimhäute feucht gehalten.

Reizende Stoffe, z.B. Tabakrauch, sowie kalte und trockene Luft sollten vermieden werden (v.a. bei chronischer Rhinitis) [4].

Nachts kann der Sekretabfluss durch einen leicht aufgerichteten Oberkörper gefördert werden.

Zu beachten

Nasensprays sollten nur in akuten Fällen und maximal eine Woche lang benutzt werden. Bei dauerhaftem Gebrauch gewöhnen sich die Gefäße an die Substanz und weiten sich wieder nachdem die Wirkung nachgelassen hat. Da die Schleimhaut nun wieder anschwillt, wird das Nasenspray wiederum verwendet, sodass dieser Kreislauf in dieAbhängigkeit führen kann. Außerdem kann die ständige Reizung durch das Spray zum Austrocknen der Schleimhäute führen, wodurch sie ihren natürlichen Schutzmechanismus verlieren und anfälliger für Infekte werden. Der anhaltende Gebrauch von Nasensprays kann auf diese Weise zu einem chronischen Schnupfen führen.[5]

Falls es in der Nacht aufgrund von Luftnot häufig zum Erwachen kommt, könnte dies auf Asthma hindeuten und sollte ärztlich abgeklärt werden.[6]

Bei einem viralen Infekt sollte darauf geachtet werden, dass Abstand zu den Mitmenschen gehalten  und auf Körperkontakt verzichtet wird, um Ansteckung zu vermeiden.[7]


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen