Erkältung In der Schwangerschaft: FAQ

Ständig erkältet in der Schwangerschaft

© PantherMedia / Tatiana Gladskikh

Viele Frauen leiden in der Schwangerschaft vermehrt an Erkältungen. Zu den häufigsten Symptomen zählen dabei Husten, Schnupfen, Hals- und Kopfschmerzen. Im Körper einer schwangeren Frau finden viele Veränderungen statt, die auch das Immunsystem betreffen, sodass eine Infektion mit Erkältungserregern erleichtert wird. Nun stellen sich viele werdende Mütter die Frage, wie sie gegen die unangenehmen Erkältungssymptome vorgehen können, ohne ihrem ungeborenen Kind zu schaden. Im Folgenden sind verschiedene Möglichkeiten zusammengefasst, wie das eigene Immunsystem unterstützt und unangenehme Symptome gedämpft werden können.

Behandlung bei Erkältungen in der Schwangerschaft

Allgemeine Maßnahmen

Nicht nur in der Schwangerschaft, sondern ganz allgemein kann das eigene Immunsystem durch eine Vielzahl an Mitteln unterstützt werden. Diese Maßnahmen betreffen die Ernährung, die körperliche und die psychische Verfassung. Da Wasser einen großen Teil unseres Körpers ausmacht und für unsere Zellen lebenswichtig ist, sollte viel getrunken werden. Vor allem Wasser, Tees, Säfte und Schorlen mit wenig Zucker eignen sich für Schwangere. Die Ernährung sollte ausgewogen, ballaststoff- und vitaminreich sein. Es empfiehlt sich, frisches Obst und Gemüse, Vollkorn- und hochwertige Milchprodukte zu sich zu nehmen. Auch während der Schwangerschaft sollten sich Frauen bewegen und fit halten. Sport hat Auswirkungen auf Stoffwechsel, Hormonhaushalt und Durchblutung des Körpers. Das Immunsystem wird durch regelmäßigen Sport gestärkt. Allerdings sollte bei einer Erkältung auf sportliche Betätigung verzichtet werden, um dem Körper ausreichend Ruhe und Kraft zur Bekämpfung der Krankheit zu geben. Entspannungsphasen bieten dem Körper stressfreie Ruhepausen und sollten daher immer wieder eingelegt werden. Es sollte zudem auf genug Schlaf geachtet werden. Rauchen, Alkohol, Koffein sollten aus dem Alltag gestrichen und vermieden werden. Nicht nur das Baby wird dadurch gefährdet, sondern auch das eigene Immunsystem geschwächt.[1]

Hausmittel/Anwendung

Es gibt viele Hausmittel, die während einer Erkältung angewandt werden können und die dem Körper helfen, lästige Erkältungssymptome wie Husten und Schnupfen zu bekämpfen. Dazu zählen Dampfinhalationen, Gurgeln mit Salzwasser, heiße Getränke und Erkältungsbäder mit ätherischen Ölen. Alle diese Mittel können auch während einer Schwangerschaft zum Einsatz kommen. Es empfiehlt sich, Dampfinhalationen mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus oder Pfefferminze durchzuführen. Dazu einige Tropfen des Öls in eine Schüssel mit heißem Wasser geben und den aufsteigenden Wasserdampf mindestens zehn Minuten lang einatmen. Der Kopf sollte dabei mit einem Handtuch bedeckt werden. Gurgeln mit Salzwasser hilft, den Rachen mit Feuchtigkeit zu benetzen und die Erreger mithilfe des Salzes abzutöten. Dafür ein bis zwei Teelöffel Kochsalz in heißes Wasser geben, umrühren und warten, bis das Wasser soweit abgekühlt ist, dass das Gurgeln möglich ist. Nach einminütigem Gurgeln das Wasser ausspucken. Wärme fördert die Durchblutung. Nach dem Trinken heißer Getränke, z. B. Tees oder zitronenhaltige Getränke, werden die Schleimhäute besser durchblutet und die Erreger dort können vom Immunsystem schneller bekämpft werden. Auch Erkältungsbäder fördern die Durchblutung, wobei dem Badewasser zugesetzte ätherische Öle, z. B. Eukalyptus-, Thymian- oder Latschenkieferöl, wie bei einer Dampfinhalation gleichzeitig eingeatmet werden. Die ätherischen Öle helfen der Schleimhaut, sich zu regenerieren und das natürliche Milieu wiederherzustellen. [2]

Medikamente

Zahlreiche Studien zeigen, dass die gängigen Präparate wie Acetylsalicylsäure (ASS) und Paracetamol in geringen Dosen in den ersten Wochen der Schwangerschaft keine negativen Auswirkungen auf die Schwangeren oder ihre Feten haben.[3] Dennoch sollten Medikamente während der Schwangerschaft erst nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker eingenommen werden. Packungsbeilagen sollten zudem sehr genau durchgelesen und alle Hinweise der Hersteller beachtet werden.

Wirkstoff: Paracetamol

  • bei Fieber, Gliederschmerzen
  • Tabletten sollten streng nach den Angaben des Herstellers bzw. nach Verschreibung eines Arztes eingenommen werden.
  • Wirkungsweise: Paracetamol blockiert im Gehirn die Wirkung von hormonellen Fieberfaktoren (Pyrogenen). Es gilt als fiebersenkend und schmerzlindernd.
  • Nebenwirkungen: allergische Reaktionen; dauerhafte Einnahme führt zu Leberfunktionsstörungen
  • Beispiele für Medikamente: Paracetamol von Ratiopharm, Grippex® von Hexal, ben-u-ron® von bene Arzneimittel [4]

Wirkstoff: Acetylsalicylsäure

  • bei Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber
  • sollte nicht in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft und auch nicht während der Stillzeit eingenommen werden
  • Anwendung ändert sich in Abhängigkeit der Darreichungsform (Tabletten/Granulat). Die Angaben des Herstellers sind zu beachten. Bei Unsicherheiten zur Dosierung sollte ein Arzt oder Apotheker befragt werden.
  • Wirkungsweise: Acetylsalicylsäure hemmt Enzyme, die im Körper Fieber, und Schmerzen entstehen lassen (Cyclooxygenasen). Sie wirkt demnach fiebersenkend, entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Häufigste Nebenwirkungen: Magen- oder Darmblutungen, Neigung zur langsamen Blutstillung, allergische Reaktionen, Asthma
  • Beispiele für Medikamente: Aspirin® von Bayer, ASS von Ratiopharm, ASS + C von Hexal [5]

Wirkstoff: Ibuprofen

  • bei Fieber, Schmerzen, Schluckbeschwerden
  • Tabletten sollten streng nach den Angaben des Herstellers bzw. nach Verschreibung eines Arztes eingenommen werden.
  • Im letzten Drittel der Schwangerschaft ist die Einnahme von Ibuprofen kontraindiziert.
  • Wirkungsweise: Ibuprofen blockiert Enzyme des Körpers (Cyclooxygenasen), die für Schmerz- und Fieberentstehung zuständig sind. Es gilt als fiebersenkend, entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Nebenwirkungen: Magen-/Darmgeschwüre, Erbrechen, Übelkeit
  • Beispiele für Medikamente: Ibuprofen von Ratiopharm, BoxaGrippal® von Boehringer Ingelheim, Aktren® von Bayer [6

Zu beachten

Vor allem gesunde Ernährung und ein gesunder Lebensstil leisten einen wichtigen Beitrag für ein starkes Immunsystem und eine angemessene Entwicklung des ungeborenen Kindes. Generell sollten werdende Mütter nur so viele Medikamente einnehmen wie unbedingt nötig. Hausmittel sind eine gute Alternative zu Medikamenten, können jedoch nicht immer Abhilfe leisten.

Falls sich die Symptome nach zwei bis drei Tagen nicht bessern, sollte ein Arzt aufgesucht werden, da ein früher Therapiebeginn bei ernsten Infektionen das Schädigungsrisiko für das Kind verringert. [7]

Vor der Einnahme eines Medikaments sollte die Packungsbeilage sorgfältig gelesen werden. Arzneimittel sollten nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden. Bei jeglichen Zweifeln oder Fragen zu Medikamenten sollte ein Arzt oder Apotheker um Rat gefragt werden.


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung