- Der Körper im Frühling

Immunschwäche © panthermedia.net / Arne Trautmann

Sobald das neue Jahr angebrochen ist und Weihnachten und Silvester vorüber sind, erwarten die meisten Menschen den Frühling sehnsüchtig. Am 21. März ist es endlich so weit, Frühlingsanfang. Alles grünt und blüht, die Sonne scheint und die eisige Kälte weicht einer milden Wärme. Leider sind die ersten warmen Tage des Jahres nicht für jeden eine Erleichterung. Sobald der Schnee taut, beginnen auch die ersten Pollen zu fliegen und quälen 18 Millionen Deutsche jährlich mit Heuschnupfen [1].

Was ist eine Pollenallergie?

Bisher konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, welche Ursachen zur Entwicklung einer Allergie führen. Man nimmt an, dass genetische Faktoren und Umweltfaktoren wie Schadstoffe und Zigarettenrauch zusammenwirken müssen, um aus einem gesunden Menschen einen Allergiker zu machen [2].

Wer unter einer Pollenallergie, die man auch Heuschnupfen nennt, leidet, reagiert besonders empfindlich auf den Blütenstaub, also die Befruchtungszellen, bestimmter Bäume, Sträucher, Gräser, Kräuter oder Getreidesorten. Der Staub trifft auf die Schleimhäute und setzt das Allergen frei. Das Immunsystem reagiert mit einer Abstoßungsreaktion. Die typischen Symptome einer solchen Allergie sind Niesen, tränende und juckende Augen und eine verstopfte Nase. Aber auch Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Ausschläge und Magen-Darm-Probleme können auftreten. Die sechs häufigsten Allergene, die bei 95 % aller Heuschnupfenpatienten zu den typischen Symptomen führen, sind die Pollen von Hasel, Birke, Erle, Süßgras, Beifuß, Roggen und Ambrosia [2].

Heuschnupfen – was nun?

Gegen die unangenehmen Beschwerden helfen sehr wirksame, meist nicht verschreibungspflichtige Medikamente, die sogenannten Antihistaminika. Der Wirkstoff schwächt die Wirkung des Histamins ab. Histamin ist ein köpereigener Stoff, der Hauptauslöser einer allergischen Reaktion ist. Die Medikamente sind gut verträglich und können die gesamte Pollensaison hindurch ohne Bedenken eingenommen werden. Es empfiehlt sich nicht, die Beschwerden einfach „auszusitzen“. Je häufiger der Körper allergische Reaktionen hervorbringt, umso wahrscheinlicher ist es, dass sich allergisches Asthma entwickelt. Die Patienten haben dann nicht mehr nur mit tränenden Augen und Schnupfen zu kämpfen, sondern auch mit Atemnot [1][3].

Wenn eine Pollenallergie vorliegt, gibt es die Möglichkeit, diese durch eine sogenannte Hyposensibilisierung zu behandeln. Dabei wird dem Allergiker über drei Jahre hinweg in regelmäßigen Abständen das Allergen gespritzt, damit sein Körper sich mit dem scheinbar feindlichen Stoff auseinandersetzen kann. Eine solche Hyposensibilisierung braucht Geduld, ist aber durchaus zu empfehlen. Bei 80 % der Patienten verläuft sie erfolgreich [1].

Tipps für Allergiker

Dem Allergen einfach aus dem Weg gehen, wie etwa Tierhaarallergiker es tun – das können Pollenallergiker nicht. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, die Symptome zu lindern. Die Pollenbelastung im Freien ist mittags am höchsten. Deshalb empfiehlt sich für Aktivitäten an der frischen Luft der Morgen oder der Abend. Wer das Haus betritt, sollte die Oberbekleidung wechseln und sich vorm Zu-Bett-Gehen kurz abbrausen und die Haare waschen. So kann das Allergen nicht die ganze Nacht über Symptome verursachen. Eine Nasendusche hilft, die Nasenschleimhäute zu säubern. Pollengitter vor den Fenstern ermöglichen regelmäßiges Lüften. Und die Pollenfilter des Staubsaugers und des Autos sollten regelmäßig ausgetauscht werden, da sie nach einiger Zeit verstopfen. Wer sich an diese Regeln hält und rechtzeitig mit seinem Arzt über Therapiemöglichkeiten spricht, kann vielleicht in Zukunft den Frühling auch ein wenig genießen [4].

Quellenangaben:

[1] „Heuschnupfen – der Frühling kann furchtbar sein“, http://www.rp-online.de/leben/gesundheit/medizin/heuschnupfen-der-fruehling-kann-furchtbar-sein-aid-1.2318823, 19.01.2016
[2] „Allergien: Risikofaktoren“, http://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/allergien/risikofaktoren/index.html, 19.01.2016
[3] „Allergisches Asthma“, http://www.lungeninformationsdienst.de/aktuelles/schwerpunktthemen/allergisches-asthma/index.html, 19.01.2016
[4] Christian Krumm, „Heuschnupfen: 8 Tipps für Allergiker“, http://www.apotheken-umschau.de/Allergie/Heuschnupfen-Acht-Tipps-fuer-Allergiker-343521.html, 19.01.2016