- Mit einer Erkältung Fahrrad fahren?

Mit einer Erkältung Fahrrad fahren? © panthermedia.net / matej kastelic

Von Husten, Schnupfen und einem kratzenden Hals lässt sich keiner gern die Stimmung verderben. Fest entschlossen, die Erkältung einfach zu ignorieren, werfen wir ein paar Tabletten ein und gehen dann zum Alltag über. Büro, Haushalt und Freunde wollen nicht vernachlässigt werden. Das Fahrrad ist für viele Menschen ein fester Bestandteil ihres täglichen Lebens – ob sie lieber mit dem Rad als mit dem Auto zur Arbeit fahren oder regelmäßig eine Runde zur körperlichen Ertüchtigung drehen. Es stimmt, Radfahren ist gesund. Aber mit einer ausgewachsenen Erkältung sollte das geliebte Fahrrad besser für einige Tage zu Hause bleiben.

Runter vom Rad, rein ins Bett

Im Winter, wenn sich die meisten Menschen in geschlossenen Räumen aufhalten, trockene Heizungsluft atmen und, zum Beispiel in der U-Bahn, besonders eng zusammenrücken, breiten sich Erkältungen schnell aus. Eine Erkältung ist eine virale Infektion der oberen Atemwege, die nach 6 bis 10 Tagen vollständig abgeklungen sein sollte. Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Abgeschlagenheit und erhöhte Temperatur können auftreten. Kommt es dagegen zu hohem Fieber, Gliederschmerzen und einem „richtigen“ Krankheitsgefühl, handelt es sich wahrscheinlich um eine waschechte Influenzainfektion, eine Grippe. Wer sich irgendwo mit einem Virus angesteckt hat, sollte sich in jedem Fall schonen. Einige Tage Bettruhe, heiße Getränke und viel Schlaf helfen dem Immunsystem, mit den Erregern fertigzuwerden. Auf Radfahren sollte während dieser Zeit besser verzichtet werden. Während das Immunsystem eines gesunden Erwachsenen durch leichte sportliche Aktivität gestärkt wird – die Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung, erzeugt Glücksgefühle und baut Stress ab – bedeutet Sport während einer Infektionserkrankung für den Körper zusätzlichen, unnötigen Stress. Das Immunsystem kann den Erreger weniger gut abwehren. Im schlimmsten Fall wird die Infektion verschleppt und breitet sich aus. Gerade bei Patienten, die an einer Grippe leiden, kann das Influenzavirus das Herz angreifen und eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) hervorrufen [1][2].

Auf den Körper hören

Wer nur unter einem leichten Schnupfen leidet, muss sich aber um Komplikationen und Symptomverschlimmerung keine Sorgen machen. Gesellen sich Husten, Heiserkeit oder sogar Fieber zur laufenden Nase hinzu, sollten sich Fahrrad und Patient besser für einige Tage eine Pause voneinander gönnen. Wann genau der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um sich wieder gefahrlos in den Sattel zu schwingen, hängt vom eigenen Wohlbefinden ab. Wer sich schlapp fühlt und schon bei der kleinsten Belastung beginnt zu schwitzen und zu keuchen, ist noch nicht bereit, seine sportlichen Aktivitäten wieder aufzunehmen. Eine Erkältung kann man auch auf dem Fahrrad nicht ausschwitzen. Der Organismus braucht Ruhe, um den Erreger effektiv bekämpfen zu können. Es empfiehlt sich, auf den eigenen Körper zu hören und sich anfangs noch nicht zu Höchstleistungen zu zwingen. In den ersten Tagen sollten nur kurze Strecken in gemäßigtem Tempo zurückgelegt werden, um den Körper wieder an die Belastung zu gewöhnen. Bei niedrigen Außentemperaturen sollte dabei auf warme Kleidung geachtet werden, denn Zugluft und Fahrtwind können einem Erkrankten im schlimmsten Fall den Rest geben. Wer sich an diese Regeln hält, sollte die Erkältung nach kurzer Zeit besiegt haben und kann die Nase schon bald wieder in den Fahrtwind recken [1][2][3].

Quellenangaben:

[1] Michael Schmidt, „Wie gefährlich ist Sport bei Infekten?“, http://www.apotheken-umschau.de/Sport/Wie-gefaehrlich-ist-Sport-bei-Infekten-191165.html, 08.02.2016
[2] „So machen Sie Ihr Immunsystem stark“, http://www.stern.de/gesundheit/grippe/abhaertung-so-machen-sie-ihr-immunsystem-stark-3299224.html, 09.02.2016
[3] „Zugluft ist gesundheitsschädlich“, http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/wie-klimaanlage-und-ventilator-der-gesundheit-schaden-koennen-a-978599.html, 08.02.2016