- Antibiotika ade – Alternative Behandlungsmethoden

Antibiotika © panthermedia.net / agencyby

Als der Bakteriologe Alexander Flemming 1928 aus Versehen eine Staphylokokkenkultur im Labor verschimmeln ließ, entdeckte er zufällig das erste Antibiotikum, das Penicillin. Waren vorher noch viele Patienten an schweren Infektionen gestorben, konnte man einige der auslösenden Krankheitserreger nun mit einem wirksamen Medikament bekämpfen. Eine Welt ohne Antibiotika können wir uns heute nicht mehr vorstellen. Doch die Situation, in der wir uns gegenwärtig befinden, ist bedrohlich. Durch die inflationäre Einnahme und den Einsatz der Bakterienkiller in der Tierzucht haben sich multiresistente Keime entwickelt. Aber gibt es überhaupt eine Alternative?

Wie entstehen multiresistente Keime?

Weltweit sind derzeit etwa 40 verschiedene Antibiotika-Wirkstoffe auf dem Markt. Ein Antibiotikum greift in den Bakterienstoffwechsel ein und sorgt dafür, dass die Krankmacher sich nicht weiter vermehren können und schließlich absterben. Lungenentzündungen, Harnwegsinfektionen, Bronchitis oder Blutvergiftungen können so therapiert werden. Allerdings werden ausschließlich Bakterien, nicht aber Viren, mithilfe dieser Wirkstoff-Gruppe bekämpft. Resistenzen entwickeln sich dann, wenn einige Bakterien, die durch Genmutationen unempfindlich gegen ein bestimmtes Medikament geworden sind, die Antibiotika-Einnahme überleben. Dieser Prozess wird durch den inflationären Gebrauch der Wirkstoffe beschleunigt. Auch wer ein Antibiotikum entgegen der ärztlichen Empfehlung über einen zu kurzen Zeitraum hinweg einnimmt, riskiert, einen multiresistenten Keim zu züchten. Der Einsatz von Antibiotika in der Tierzucht bringt ebenfalls solche tödlichen Krankheitserreger hervor. Aufgrund dieser Entwicklungen ist es unbedingt notwendig, neue Wirkstoffe zu auf den Markt zu bringen. Die Erforschung der bakterienbekämpfenden Medikamente ist jedoch teuer, bringt aber wenig Gewinn und kaum Prestige. Deshalb investieren Pharmaunternehmen nur ungern in solche Projekte. Während zwischen 1994 und 2003 16 neue Präparate auf den Markt kamen, sank die Zahl der neuen Antibiotika zwischen 2004 und 2013 auf 7 [1][2].

Gibt es Alternativen zum Antibiotikum?

Kapland-Pelargonie© panthermedia.net / Alfred Osterloh

Um die Entstehung neuer multiresistenter Keime zu verhindern, sollte bei leichten Infektionen nicht sofort zum Antibiotikum gegriffen werden. Stattdessen gibt es viele hochwirksame pflanzliche Präparate, die eine Alternative zu den Bakterienkillern darstellen. Seit vielen Jahrtausenden müssen sich auch Pflanzen gegen Krankheitserreger schützen und haben dabei effektive Mechanismen entwickelt, um die einzelligen Angreifer in Schach zu halten. Da es sich bei pflanzlichen Alternativen zu Antibiotika häufig um eine Kombination mehrerer, verschiedener Wirkstoffe handelt, ist es schwieriger für Bakterien, Resistenzen auszubilden. In Cranberrys beispielsweise sind sogenannte Anthocyane enthalten. Diese sorgen dafür, dass stäbchenförmige Darmbakterien, die versehentlich in die Blase gelangt sind und dort Entzündungen verursachen, ihre Form verändern, sodass sie keinen Halt an den Schleimhäuten finden. Sie werden mit dem Harn einfach aus der Blase gespült. Die Kapland-Pelargonie enthält einen Wirkstoff, der einen Schutzfilm auf den Schleimhäuten der Atemwege bildet. Bakterien können sich dann dort weniger gut ansiedeln. Außerdem fördert die in der Pflanze enthaltene Substanz die Aktivität der weißen Blutkörperchen und verbessert die intrazellulären Tötungsmechanismen, sodass auch das Immunsystem die Keime effektiver Bekämpfen kann [3].

Statt sofort nach dem chemischen Bakterienkiller zu verlangen, sollten deshalb mit dem Hausarzt zunächst mögliche Alternativen besprochen werden. Auch gegen Infektionen, die eigentlich von Viren ausgelöst werden (z.B. Grippe oder Erkältungen) sollte kein Antibiotikum eingenommen werden. Stattdessen ist es möglich, mithilfe eines Tests den Erreger zu bestimmen und dann zielgerichtet zu behandeln. Ganz ohne Antibiotika geht es aber nicht. Die hochwirksamen Medikamente sollten jedoch erst dann zum Einsatz kommen, wenn es keine Alternativen mehr gibt [2][3]. Auch Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich können jetzt helfen. Sie bekämpfen nicht nur Bakterien und Viren, sondern haben auch entzündungshemmende Eigenschaften. Die Erreger werden bekämpft und die Symptome bessern sich, Resistenzen wurden bisher nicht beobachtet.

Quellenangaben:

[1] „Woher die resistenten Krankenhaus-Keime kommen“, http://www.zeit.de/wissen/2014-11/keime-antibiotika-krankenhauskeime-schweinmast, 02.02.2016
[2] „Alternativen zu Antibiotika aus der Naturheilkunde“, http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/alternativen-zu-antibiotika-aus-der-naturheilkunde-19822.php, 02.02.2016
[3] „Antibiotika aus der Natur“, http://www.vital.de/gesundheit/alternative-medizin/artikel/antibiotika-aus-der-natur, 02.02.2016