Halsschmerzen Chronisch: Ursachen

Chronische Halsschmerzen (durch Reflux)

© PantherMedia / Kasia Bialasiewicz

Halsschmerzen sind ein Symptom, das bei einer Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen auftreten kann. In den meisten Fällen sind sie eine Begleiterscheinung bei Infektionskrankheiten wie der Grippe oder der Erkältung. Chronische Halsschmerzen treten jedoch häufig bei dauerhaften und schweren Entzündungen auf. Ständige Halsschmerzen können außerdem durch einen krankhaft gesteigerten Rückfluss der Magensäure in Richtung Speiseröhre (Reflux) ausgelöst werden. Wie es zu chronischen Halsschmerzen kommt, was dabei im Körper passiert und was beachtet werden muss, soll im Folgenden erklärt werden.

Medizinische Fakten

Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leiden unter dauerhaften oder immer wiederkehrenden Halsschmerzen. In der Mehrzahl der Fälle sind Halsschmerzen ein Symptom bei Infektionskrankheiten und werden hier durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Auch bei schweren Entzündungen im Hals-Rachen-Raum kann es zu Halsschmerzen kommen.

Chronische Halsschmerzen sind aber auch ein typisches Begleitsymptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit. Bei dieser kommt es zu einem pathologischen (krankhaften) Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre.Umgangssprachlich wird dies auch als Sodbrennen bezeichnet. Begründet liegt dies in der stetig aufsteigenden Magensäure. Die Schleimhaut von Hals und Rachen wird kontinuierlich gereizt, kleinere Entzündungen sind die Folge.[1]

Biologischer Zusammenhang

Halsschmerzen werden durch bestimmte Sensoren vermittelt, die in der Halsschleimhaut sitzen. Diese werden bei Infektionskrankheiten durch die Krankheitserreger und ihre Stoffwechselprodukte erregt. Bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit ist die Magensäure für die Reizung verantwortlich.

Magensäure hat einen anderen pH-Wert als die meisten anderen Flüssigkeiten in unserem Körper. Der pH-Wert der Magensäure liegt bei etwa 2,5 und ist damit stark sauer. Im Magen dient dieses Milieu dazu, dass die Enzyme richtig arbeiten und zusätzlich schädliche Substanzen wie Krankheitserreger eliminiert werden können. Die Schleimhäute des Halses sind allerdings an ein basisches Milieu gewöhnt. Kommen sie nun mit der sauren Magensäure in Kontakt, werden die Sensoren ebenfalls gereizt. Das Gehirn interpretiert diese Reizung als Halsschmerzen.[2]

Zu beachten

Chronische Halsschmerzen dürfen nicht missachtet werden. Halsschmerzen, die länger als drei Wochen lang anhalten, werden als chronisch bezeichnet. Je länger Halsschmerzen anhalten, desto stärker können die Zellen der Schleimhaut geschädigt werden. Je länger also Halsschmerzen ignoriert werden, desto stärkere Schäden können entstehen. Bei chorischen Entzündungen und bei der Reflux-Krankheit können, wenn die Schmerzen über einen sehr langen Zeitraum andauern, auch bleibende Schäden entstehen. Ein Arzt sollte daher immer dann aufgesucht werden, wenn:

  • Halsschmerzen länger als drei Wochen bestehen
  • Halsschmerzen kontinuierlich schlechter werden
  • Atemnot auftritt[3]

Behandlungsmöglichkeiten bei Halsschmerzen