Husten: Tee

Husten und Bronchialtee (in der Stillzeit)

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Während der Schwangerschaft oder der Stillzeit krank zu werden ist für die werdende bzw frischgebackene Mutter nicht immer einfach. Eingenommene Medikamente haben in dieser Zeit auch Einfluss auf das Kind und können ihm unter Umständen sogar schaden. In der Schwangerschaft können die Wirkstoffe über die Nabelschnur leicht ins Blut des Embryos gelangen. Aber auch während der Stillzeit kann das Baby über die Muttermilch einige Stoffe aufnehmen, die die Mutter zu sich genommen hat. Viele Frauen sind daher in der Stillzeit verunsichert, wenn es darum geht, Medizin einzunehmen. Tees auf Kräuterbasis, wie Husten- und Bronchialtees, sind zwar auf pflanzlicher Basis, können bei Einnahme in der Stillzeit jedoch trotzdem Probleme wieReduzierung der Milchbildung oder ähnliches verursachen oder auch den Geschmack der Muttermilch verändern. Dies kann für das Trinkverhalten des Babys problematisch sein. Es ist daher besonders wichtig, auf die Inhaltsstoffe sowie auf eine korrekte Dosierung zu achten. Im Folgenden soll näher veranschaulicht werden, weshalb manche Inhaltsstoffe in Husten- und Bronchialtees für stillende Mütter problematisch sein können und was es bei der Einnahme zu beachten gilt.[1][2][3]

Medizinische Fakten und biologischer Zusammenhang

Die Muttermilch wird bereits unmittelbar nach der Geburt abgesondert. Hierbei handelt es sich zunächst um das sogenannte Kolostrum, eine Art Vormilch, die reich an Antikörpern und anderen Stoffen ist. Ab dem 3. bis 5. Tag nach der Geburt wird dann die eigentliche Muttermilch produziert. Die Milchmenge beträgt täglich etwa 500-700 ml. Die Muttermilch enthält eine ganze Reihe von Inhaltsstoffen, die für die Entwicklung des Babys wichtig sind. Neben Eiweiß, Kohlenhydraten und fettspaltenden Enzymen enthält Muttermilch auch viele Spurenelemente wie Kupfer und einigeVitamine (häuptsächlich A,C,E, weniger B und K) sowie Antikörper und abwehrfördernde Enzyme. Sie schützt so das Neugeborene vor Infektionen und ermöglicht eine bessere Ausnutzung der angebotenen Nährstoffe. Diese grundsätzliche Zusammensetzung ist in der Regel immer gleich. Durch die Ernährung können einige Inhaltsstoffe jedoch beeinflusst werden und so die Qualität der Muttermilch gesteigert oder vermindert werden. So können Nüsse, Fleisch und Pflanzenöle beispielsweise den Anteil an Omega-3-Fettsäuren erhöhen. Beeren und Zitrusfrüchte fördern den Vitamin C-Anteil in der Muttermilch. Neben den Inhaltsstoffen kann jedoch vor allem auch der Geschmack der Milch durch die Ernährung beeinflusst werden. Da Babys noch besonders viele Geschmacksknospen besitzen, können sie schon kleinste Veränderungen im Geschmack der Muttermilch herausschmecken und unter Umständen das Trinken verweigern. Ätherische Öle, wie sie in Knoblauch, Zwiebeln oder Spargel enthalten sind, können den Geschmack stark beeinflussen und sollten daher eher vermieden werden. Aber auch einige Kräuter, wie beispielsweise in Husten- und Bronchialtee, können sich negativ auf den Geschmack der Milch auswirken und dazu führen, dass das Baby nicht mehr trinken will. Ein weiteres Problem ist, dass einige enthaltene Kräuter die Milchbildung beeinflussen können. Auf Kräuter, die die Milchbildung reduzieren, sollten daher während der Stillzeit unbedingt verzichtet werden. Solche, die die Milchbildung anregen sind hingegen ein willkommener Zusatz in jeder Teemischung.[1][2][3]

Inhaltsstoffe und Wirkungsweise

Husten- und Bronchialtees können prinzipiell auch während der Stillzeit eingenommen werden. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Inhaltsstoffe des Tees die Milchbildung nicht reduzieren. Im besten Fall sollte eine Teemischung getrunken werden, die milchbildende Kräuter enthält. Hierzu zählen:

  • Dill
  • Basilikum
  • Brennnessel
  • Kümmel
  • Fenchel
  • Anis
  • Kreuzkümmel

Einige Kräuter können die Milchbildung reduzieren und sind daher in der Stillzeit tabu:

  • Salbei
  • Bärentraube
  • Färberginster
  • Hibiskus
  • Johanniskraut
  • Petersilie
  • Pferfferminze
  • Schöllkräut
  • Steinklee
  • Walnussblätter

Die meisten Husten- und Bronchialtees enthalten häufig Süßholzwurzel, Eibischwurzel, Primelwurzel und Thymianöl. Diese Extrakte sollen zum einen den Husten lindern, zum anderen auch Schleim lösen und die Atemwege befreien. Eibisch wird eine reizlindernde und beruhigende Wirkung nachgesagt. Primel soll das Abhusten durch eine aktive Lösung des Schleims in den Atemwegen fördern. Süßholz und Thymian verfügen über eine entzündungshemmende, abschwellende und antibakterielle Wirkung und haben zusätzlich einen krampflösenden Effekt in den Atemwegen.[4][5] Anwendung und Dosierung Husten- und Bronchialtees sind seit Generationen ein bewährtes Mittel zur Hustenlinderung und zur Befreiung der Atemwege. Die Anwendung der oben genannten, häufig enthaltenen Kräuter in der Stillzeit hat prinzipiell keinen schädlichen Effekt, jedoch können die ätherischen Öle den Geschmack der Muttermilch beeinflussen. Dies kann dazu führen, dass das Kind das Trinken verweigert. Es sollte daher ausprobiert werden, ob sich die Einnahme des Tees negativ auf das Trinkverhalten des Babys auswirkt. Falls ja, sollte der Tee nicht weiter eingenommen werden oder eine andere Teemischung gewählt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass die alternative Mischung keine Kräuter enthält, die die Milchbildung negativ beeinflussen (siehe Auflistung oben). Auch Thymian kann unter Umständen den Milchfluss hemmen. Bei auftretenden Beschwerden sollte daher auch auf diesen Kräuterzusatz besser verzichtet werden.
Die generelle Dosierungsempfehlung für Husten- und Bronchialtees liegt bei 3-6 Tassen am Tag. In der Stillzeit sollte jedoch eher sparsam mit dem Einsatz von Kräutertees umgegangen werden. Es empfiehlt sich daher nicht mehr als 1-3 Tassen pro Tag zu sich zu nehmen. Beim Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen sollte die Einnahme sofort unterbrochen werden.[5][6][7]

Risiken und Tipps

Zu den oben aufgeführten und diversen anderen pflanzlichen Mitteln liegen prinzipiell keine Hinweise vor, dass sie eine schädigende Wirkung auf Mutter oder Kind haben können. Jedoch gibt es bisher auch keine Studien, die eine allgemeine Verträglichkeit garantieren. Es empfiehlt sich daher bei der Anwendung sparsam mit dem Einsatz der Kräuter umzugehen, denn so können Unverträglichkeitsreaktionen meist vermieden werden. Bei bekannten Unverträglichkeiten gegen Bestandteile der Teemischung sollte diese aber unter keinen Umständen eingenommen werden.

Sollte der Geschmack der Muttermilch durch das Aroma der ätherischen Öle so verändert werden, dass das Kind das Trinken verweigert, so sollte der Tee nicht weiter eingenommen werden. In der Regel gewöhnt sich das Kind jedoch recht gut an den veränderten Geschmack, wenn man es durch kleine Mengen langsam damit vertraut macht. Darum am Anfang besser erst einmal weniger Tee zu sich nehmen und später die Menge dann etwas steigern. So kann sich das Baby nach und nach an den Geschmack gewöhnen.
Bei ätherischen Ölen wie Anis, Fenchel oder Kümmel ist es sogar wünschenswert, dass diese auch in kleinen Mengen in die Muttermilch übergehen, da sie beim Baby krampflösendund blähungstreibend wirken. Sie können so helfen, Koliken beim Baby zu lindern.
Da es eine ganze Liste an Pflanzen gibt, bei deren Einnahme man während der Schwangerschaft und der Stillzeit vorsichtig sein sollte, ist es immer besser vor der Einnahme Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der Hebamme zu halten. Vor allem Hebammen kennen sich besonders mit homöopathischen Mitteln und Mitteln auf pflanzlicher Basis, die für Schwangere und Stillende geeignet sind sehr gut aus und können meist hilfreiche und kompetente Tipps geben. Auch eine Beratung in der Apotheke kann aufschlussreich sein. Hier kann man unter Umständen auch eine individuelle Teemischung zusammenstellen lassen.[2][6][8]