Schnupfen Nase zu: FAQ

Nase u. Nebenhöhlen frei bekommen

© PantherMedia / Kasia Bialasiewicz

Eine akute Entzündung der Nasenschleimhäute (Rhinitis) und eine akute Entzündung der Schleimhäute der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) gehen in der Regel mit eitrigem Schnupfen, einer Verengung und/oder einem Schmerz- bzw. Druckgefühl im Nasen- und Nasennebenhöhlenbereich einher. Es kann im Rahmen der Entzündung auch zu Kopfschmerzen und einer Verminderung des Geruchsinns kommen. Der entzündliche Prozess ist eine Folge einer Infektion der Nase, der zu einem gestörten Abfluss und einer Behinderung der Belüftung der Nase führt. Die Infektion wird meist von Viren verursacht; jedoch ist es schwer, in den ersten drei bis vier Tagen anhand der Symptome zwischen einer bakteriellen und einer viralen Infektion zu unterscheiden.[1]

Behandlung

Das Enge-, Schmerz- und/oder Druckgefühl der Nase sowie (eitriger) Schnupfen sind zwar meist Ausdruck einer akuten oder chronischen Infektion, können aber auch im Rahmen einer Allergie auftreten oder durch Medikamente bedingt sein. Im Folgenden wird jedoch auf die naheliegende Ursache der akuten Entzündung eingegangen und erläutert, was bei Schmerzen sowie Druckgefühl helfen kann und wie Nase und Nasennebenhöhlen wieder befreit werden.

 

Allgemeine Maßnahmen

Gerade bei Vorliegen von sog. „Allgemeinsymptomen“ wie Kopfschmerz, Abgeschlagenheit und Müdigkeit können Maßnahmen wie viel Ruhe und Schlafen sinnvoll sein. Zudem kann viel trinken einen schleimlösenden Effekt haben.

Nachfolgend werden Hausmittel vorgestellt, die durch ihren abschwellenden Effekt gezielt auf das Symptom des Verengungsgefühls einwirken und dadurch die Nase und die Nasenhöhlen befreien.

Besonders geeignet bei Verengungsgefühl:

 

Nasenspülung mit hypertoner Kochsalzlösung [2]

besonders bei länger bestehendem Verengungsgefühl im Nasenbereich

Anwendung/Dosierung: Eine hypertone Kochsalzlösung enthält eine höhere Salzkonzentration als das Blut. Um eine hypertone Kochsalzlösung herzustellen, werden > 9 g Kochsalz in einem Liter lauwarmem Wasser gelöst. Die Nasenspülung kann aus der hohlen Hand oder mit einer Nasendusche durchgeführt werden. Die Kochsalzlösung wird mithilfe der Nasendusche in ein Nasenloch eingeführt und fließt durch das andere Nasenloch ab. Wichtig ist hierbei, gleichmäßig durch den Mund zu atmen. Im Anschluss erfolgt die Anwendung am anderen Nasenloch. Bei der Spülung aus der Hand wird die Kochsalzlösung vorsichtig durch ein Nasenloch eingesogen und durch das andere Nasenloch ausgeschnäuzt.

Wirkungsweise: Verflüssigung des Nasensekrets erleichtert die Schleimlösung, zudem abschwellende Wirkung durch Gefäßverengung in der Nasenschleimhaut

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Präparaten: keine

Inhalation mit oder ohne lokale Wärmeanwendung (3)

besonders geeignet bei Verengungsgefühl im Nasenbereich

Anwendung/Dosierung: Inhalation warmer Dämpfe (42–45 °C), ggf. mit Zusatz von ätherischen Ölen (z. B. Menthol)

Wirkungsweise: symptomatische Linderung, subjektiv kühlende und abschwellende Empfindung durch Menthol möglich

Nebenwirkungen/Wechselwirkungen mit anderen Präparaten: keine

Bei Rhinosinusitis sind Schmerzen und Druckgefühl im Nasen- und Nasennebenhöhlenbereich, oft auch im ganzen Gesicht, häufig. Nachfolgend werden Wirkstoffe, die durch ihre schmerzlindernde bzw. schleimlösende Wirkung Abhilfe schaffen können, erläutert.

Besonders geeignete Wirkstoffe bei Schmerzen und Druckgefühl:

 

Ibuprofen[4]

  • besonders bei Schmerz- und Druckgefühl im Nasen- und Nasennebenhöhlenbereich
  • Anwendung/Dosierung: 1- bis 3-mal am Tag 400 mg in Tablettenform je nach Schmerzstärke
  • Wirkungsweise: schmerzlindernd undentzündungshemmend
  • Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Präparaten: nicht in Schwangerschaft und Stillzeit einnehmen sowie bei bestehendem Magenulcus; kann Übelkeit, Sodbrennen, seltener Hautausschlag und Juckreiz verursachen
  • Medikamente: Ibuprofen

 

Paracetamol[4]

  • besonders bei Schmerz- und Druckgefühl im Nasen- und Nasennebenhöhlenbereich
  • Anwendung/Dosierung: bei Erwachsenen in der Regel zwischen 1 und 2 Tabletten à 500 mg pro Tag; Tageshöchstdosis: 4 g
  • Wirkungsweise: schmerzlindernd, schwach entzündungshemmend
  • Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Präparaten: nicht bei schweren Leber- und Nierenerkrankungen verwenden; kann Hautausschlag verursachen, insgesamt aber sehr geringe Nebenwirkungen
  • Medikamente: Paracetamol

 

Myrtol[5]

  • besonders bei Druck- und Schmerzgefühl im Bereich derNasennebenhöhlen
  • Anwendung/Dosierung: geeignet für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren. Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren nehmen in der Regel 1- bis 3-mal täglich eine Weichkapsel ein. Die Dosis für Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahren liegt, sofern nicht anders verordnet, bei 3- bis 4-mal täglich einer Weichkapsel. Die Weichkapsel sollte 30 Minuten vor dem Essen mit reichlich kalter Flüssigkeit eingenommen werden
  • Wirkungsweise: pflanzliches Arzneimittel(Phytotherapeutikum), das eine Schleimlösung in den Nasennebenhöhlen bewirken kann
  • Nebenwirkungen und Wechselwirkung mit anderen Präparaten: darf nicht eingenommen werden bei entzündlichen Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich, im Bereich der Gallenwege und bei schwerer Lebererkrankung; verursacht häufig Magen- oder Oberbauchschmerzen, gelegentlich allergische Reaktionen sowie Verdauungsstörungen (wie Übelkeit, Erbrechen u. a.)
  • Medikament: GeloMyrtol® forte

 

Cineol[6][7]

  • besonders bei länger bestehender Entzündung und damit einhergehendem anhaltenden Druck- und Schmerz im Bereich der Nasennebenhöhlen
  • Anwendung/Dosierung: Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren 2 bis 4 Kapseln am Tag. Diese sollten mit kalter Flüssigkeit 30 Minuten vor dem Essen eingenommen werden.
  • Wirkungsweise: Cineol, ein meist aus Eukalyptusöl gewonnener Wirkstoff, kann eine Verflüssigung des Schleims bewirken, was wiederum den Sekretabfluss erleichtert und zudem potenziell entzündungshemmende Wirkung hat.
  • Nebenwirkungen/Wechselwirkung mit anderen Präparaten: gelegentlich Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Durchfall), selten Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Medikament: Soledum® forte

Pflanzliches Kombinationspräparat aus Enzianwurzel, Eisenkraut, Holunderblüten, Sauerampferkraut, Schlüsselblumenblüten[8]

besonders bei Druck- und Schmerzgefühl im Nasennebenhöhlenbereich

Anwendung/Dosierung: Die tägliche Dosis für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren beträgt in der Regel 3-mal 1 Tablette, die jeweils mit viel Flüssigkeit zum Essen oder unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen wird.

Wirkungsweise: potenziell schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung

Nebenwirkungen/Wechselwirkungen mit anderen Präparaten: Gelegentlich können Magen-Darm-Beschwerden (Magenschmerzen, Übelkeit) auftreten, selten können Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut sowie allergische Reaktionen vorkommen.

Medikament: Sinupret® forte

Zu beachten:

Welche Personen sind gefährdet und warum?

Ein Zusammenhang zwischen den oberen und unteren Atemwegen sowie zwischen Rhinosinusitis und Asthma bronchiale wird seit Langem angenommen und diskutiert, da Asthmatiker häufiger an Rhinosinusitis erkranken und diese die Symptome des Asthmas verstärken kann.[9][10][11]

Bei welchen Anzeichen bzw. ab wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Eine fachärztliche Untersuchung und dringliche Behandlung sollte bei folgenden Symptomen erfolgen[1]:

  • mehrere Schleimhautgeschwülste in der Nasenhaupthöhle (Polyposis)
  • dauernde blutige Sekretion aus einer Nasenseite
  • starke Schmerzen
  • Schwellung im Augen- und Stirnbereich
  • Sehstörungen (z. B. Doppelbilder)
  • plötzlich auftretende Asymmetrie des Mittelgesichts oder der Augen
  • plötzlich auftretende Taubheitsgefühle im Gesichtsbereich

Bei länger bestehenden oder sehr starken Beschwerden sowie Fieber sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Gerade bei Kindern, älteren Menschen oder Betroffenen mit Nebenerkrankungen wie z. B. Asthma oder Diabetes ist generell eine ärztliche Kontrolle anzuraten.

 

Risiken

In der Regel heilen akute Nasennebenhöhlenentzündungen komplett aus. Länger als 12 Wochen bestehende Beschwerden werden als chronische Rhinosinusitis bezeichnet. Bei ständiger Reizung der Nasenschleimhaut (z. B. durch Asthma oder häufige akute Rhinosinusitis) kann es zur Gewebsneubildung im Nasengang kommen, was wiederum eine schlechtere Ausheilung von Infekten zur Folge hat und dadurch eine chronische Rhinosinusitis verursachen kann.

Komplikationen im Bereich des Auges sind möglich und beginnen meist mit einer Schwellung in diesem Bereich oder mit Sehstörungen. Hirnhautentzündung und Abszesse im Kopfbereich sind ebenfalls mögliche Komplikationen.[1]

Es liegen bislang keine Daten darüber vor, ob eine antibiotische Behandlung schwere Komplikationen oder die Entwicklung einer chronischen Rhinosinusitis verhindern kann.[1]


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen