Husten Reizhusten: Klassische Arzneimittel

Cortisonspray gegen Reizhusten

© PantherMedia / Lisa Young

Es gibt verschiedene Arten von Husten. Husten ohne Auswurf von Sekret ist trocken und wird als Reizhusten bezeichnet. Er beruht auf einem kompliziert geregelten Körperreflex. Bei einem Hustenanfall aktivieren bestimmte Reize die Hustenrezeptoren (Hustenfühler), die sich insbesondere in den Atemwegen (Kehlkopf, Rachen, Luftröhre, Hauptbronchien) befinden.[1] Cortisonsprays enthalten Glucocorticoide und sind nicht rezeptfrei erhältlich. Cortison wirkt lokal entzündungshemmend, antiallergisch und immunsuppressiv. Somit eignet es sich zur Behandlung von chronischer Bronchitis und Asthma. Wie genau Cortison wirkt, wie es angewendet und dosiert werden sollte und welche Nebenwirkungen zu erwarten sind, zeigt der folgende Text.

Medizinische Faktoren

Trockener Husten entsteht meist, wenn die Atemwege gereizt werden. Dies kann zu Beginn einer Erkältungskrankheit, im Zuge einiger Lungenerkrankungen und als Begleiterscheinung bei der Gabe bestimmter Medikamente der Fall sein. Zudem können eingedrungene Fremdkörper oder auch Entzündungen wie eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) die Atemwege reizen und einen trockenen Husten auslösen. Abhängig von der Ursache können weitere Begleiterscheinungen auftreten, wie Halsschmerzen (Pharyngitis), Schnupfen (Rhinitis) oder Kurzatmigkeit.[2] Reizhusten kann zudem ein Zeichen für Asthma sein, eine Erkrankung, bei der die Schleimhäute der Bronchien gereizt und entzündet sind, was zu Atembeschwerden und Atemgeräuschen führt.[3]

Cortison ist ein körpereigener Stoff, der in der Nebennierenrinde produziert wird. Dieser Stoff kann Asthmapatienten dabei helfen, Entzündungen in den Bronchien zu hemmen. Bei einem akuten Asthmaanfall hat Cortison allerdings keine Wirkung, denn es wirkt erst bei regelmäßiger Einnahme.[4]

Reizhusten kann durch verschreibungspflichtige Medikamente wie Codein, Noscapin und in schweren Fällen auch Hydrocodon gehemmt werden. Ist die Schleimhaut bereits stark gereizt, kann mit Antibiotika oder einem Cortisonspray gegen die Reizung vorgegangen werden.

Alternative Behandlungen bei Reizhusten können beispielsweise das Trinken von mindestens 2–3 Liter warmen Hustentees, das Lutschen von Hustenbonbons, das Inhalieren der Dämpfe von pflanzlichen Aufgüssen, die Einnahme von Hustensäften, Thymian, Salbei und Honig sowie das Einreiben mit speziellen Salben sein.[5]

Wirkungsweise bei Reizhusten

Im Inneren der Zellen binden Glucocorticoide an ihre Rezeptoren. Dadurch sind sie in der Lage, das Regelsystem von entzündungsfördernden und entzündungshemmenden Eiweißen (Proteinen) einzugreifen. Generell wird das Immunsystem durch die Gabe von Cortison gehemmt, indem der Wirkstoff Entzündungszellen davon abhält, in geschädigtes Gewebe vorzudringen und dort die Entzündungsreaktion weiter voranzutreiben. Aus diesem Grund hat das Medikament eine entzündungshemmende, antiallergische und immunsuppressive Wirkung.[6]

Anwendung & Dosierung bei Reizhusten

Das Cortisonspray soll gemäß der Verordnung des behandelnden Arztes angewendet werden. Hierbei spielt die regelmäßige Anwendung eine wichtige Rolle. Das Medikament sollte nicht nur bei Bedarf verwendet werden. Am besten sollte es vor dem Essen inhaliert werden. Empfohlen wird ansonsten, nach der Anwendung des Sprays etwas zu essen oder den Mund mit Wasser auszuspülen, um Pilzinfektionen (Mundsoor) oder Reizungen im Mundbereich vorzubeugen.[7]

Nebenwirkungen & Wechselwirkungen

Folgende Nebenwirkungen können auftreten:

  • Pilzinfektionen (wegen immunsuppressiver Wirkung)
  • Rachenentzündung
  • Kopfschmerzen (Cephalgie)
  • Heiserkeit (Dysphonie)

Glucocorticoide werden in der Leber über das Isoenzym CYP450 abgebaut. Werden also neben dem Cortisonspray weitere Medikamente verwendet, die ebenfalls über dieses Enzym abgebaut werden, so beeinflussen sich deren Wirkungen gegenseitig. Außerdem kann es zu einem erhöhten Nebenwirkungsrisiko kommen, wenn Medikamente, welche das Isoenzym hemmen (CYP-Hemmer), zu einer systemischen (den ganzen Körper betreffend) Belastung führen.[8]

Gegenanzeigen & Warnhinweise

Nicht angewendet werden sollte das Cortisonspray, wenn eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Inhaltsstoffe des Sprays besteht oder während der Behandlung auftritt. Weitere Kontraindikationen können unbehandelte Infektionen der Atemwege oder unbehandelte Infektionen der Augen sein.[9] Eine Blutzuckersteigerung ist durch Cortisonspray möglich, sodass unbedingt empfohlen wird, mit dem Arzt zu sprechen, wenn eine Diabeteserkrankung vorliegt und gleichzeitig ein Cortisonspray benötigt wird.[10]