Erkältung In der Schwangerschaft: Risiken

In der Regel stellt eine normale Erkältung (grippaler Infekt, österreichisch Verkühlung) während der Schwangerschaft weder Gefahr für die Mutter noch für das ungeborene Kind dar. Die Mutter sollte jedoch darauf achten, sich gut auszukurieren, jeglichen Stress zu vermeiden und im Zweifelsfall sofort einen Arzt aufzusuchen.

Eine Reihe von Viren jedoch, die bei der Mutter erkältungsähnliche Symptome hervorrufen, kann beim ungeborenen Kind zu Störungen bei der Entwicklung führen. Zwei von diesen sind:

  • Zytomegalievirus (CMV)
  • Parvovirus B19

Welche Symptome während einer Erkältung in der Schwangerschaft gefährlich sind und wie die Viren auf die Mutter und ihr Kind wirken, soll im Folgenden geklärt werden.

Medizinische Fakten

Während der Schwangerschaft kommt es unter Umständen häufiger zu Erkältungen, da das Immunsystem der Mutter damit beschäftigt ist, das Kind vor möglicher Infektion zu schützen.

Kurze Fieberattacken sind nicht bedenklich, bei länger anhaltendem Fieber (Pyrexie) sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, da dieses frühzeitige Wehen auslösen kann. Ein normaler Husten ist ebenso für das Kind nicht schädlich, da dieses durch die Gebärmutter gut geschützt ist. Auch dies kann jedoch im Einzelfall zu frühzeitigen Wehen führen. Bei beiden Symptomen ist es ratsam einen Arzt zu konsultieren.

Das Zytomegalievirus (CMV) gehört zu der Familie der Herpesviren und findet sich in etwa 70 % der Bevölkerung in Industrieländern. Er wird durch Tröpfcheninfektion oder über Blut übertragen und kann auch durch die Plazentaschranke hindurch den Fötus infizieren. Die Erkrankung wird mit einer etwa 40 % Wahrscheinlichkeit an das Kind bei der Schwangerschaft übertragen, führt aber nur bei etwa 10 % der Ungeborenen zum Ausbruch der Krankheit.

Das Parvovirus B19 löst beim Menschen die Erkrankung Erythema infectiosum aus, besser bekannt unter Ringelröteln. Etwa 40-60 % der Bevölkerung in Industriestaaten weisen Antikörper gegen das Virus auf. Die Krankheit wird häufig durch eine Tröpfcheninfektion übertragen, kann jedoch auch über Blut erfolgen. Sie wird ebenfalls über die Plazenta auf das Ungeborene übertragen.

Folgen für Mutter und Kind

Das Zytomegalievirus führt bei der Mutter zu erkältungsähnlichen Symptomenwie Fieber und geschwollenen Lymphknoten. Es können aber auch Hepatitiden (Leberentzündung) sowie Polyneuritiden (Nervenentzündung) auftreten. Beim Kind hat das Virus jedoch weit schlimmere Folgen. Es kann zu Schäden im Skelett, in den Muskeln, im Herz-Kreislauf System und unter Umständen auch zu Gerinnungsstörungen, Mikrozephalie (zu kleiner Schädel), Hepatosplenomegalie (vergrößerte Leber und Milz) und Störungen der Gehirnentwicklung (mentale Retardierung) sowie Gehör- und Sehstörungen führen.

Das Parvovirus B19 zeigt bei der Mutter typische Hauterscheinungen für die Krankheit und erkältungsartige Symptome. Beim Kind führt es jedoch zu fetaler Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen) und zu Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe sowie in präformierten Körperhöhlen (Hydrops fetalis).


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung