Schnupfen Beim Baby: FAQ

Schnupfen bei Neugeborenen – was hilft?

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Schon kleine Babys können an Schupfen leiden. Dieser zeigt sich bei Neugeborenen oft als Symptom einer Erkältung. Der Schnupfen geht entweder mit einer verstopften Nase (Stockschnupfen) oder einer laufenden Nase (Fließschnupfen) einher. Bei beiden Formen ist die Nase zugeschwollen. Insbesondere die Ausatmung fällt den Neugeborenen schwer, denn sie atmen normalerweise nur durch die Nase; erst mit der Zeit entwickeln sie die Fähigkeit durch den Mund zu atmen.

Behandlung bei Schnupfen

Es gibt unterschiedliche Formen von Schnupfen. Bei einer Erkältung sind meist Viren, seltener durch Bakterien ursächlich. Bei Fließschnupfen finden sich Absonderungen an der Nase, da der Körper versucht die Erreger auszuscheiden. Beim Stockschnupfen reagiert die Nase auf Krankheitserreger, indem diese anschwillt, um zu verhindern, dass weitere Erreger durch die Nase eindringen.

Darüber hinaus gibt es den sogenannten Heuschnupfen. Hierbei reagiert der Körper auf Allergen (z.B. Pollen) mit einer verstopften oder laufenden Nase; der Heuschnupfen wird zusätzlich von Symptomen wie Juckreiz, Niesreiz und tränende Augen begleitet.

Im Folgenden wird erläutert was gegen erkältungsbedingten Schnupfen hilft.

 

Allgemeine Maßnahmen

Wichtig für die Behandlung ist, dass die Eltern Geduld aufbringen, da die Erkrankung in der Regel innerhalb von 2-10 Tagen von selbst ausheilt. Sollte nach einigen Tagen keine Besserung eintreten oder Symptome wie Fieber hinzukommen, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Neugeborene stellen allerdings einen besonderen Fall dar. Ein Neugeborenes ist ein Baby im Alter vom 1. – 28. Lebenstag.[1] Treten in diesem Zeitraum Schnupfensymptome bei ihm auf, sollten die Eltern immer einen Kinderarzt aufsuchen, da die Gefahr einer Austrocknung des Körpers (Dehydrierung) bei Neugeborenen hoch ist. Die unten genannten Maßnahmen können dann, nach Absprache mit dem Arzt, trotzdem durchgeführt werden.

Obwohl ein Schnupfen normalerweise von alleine abheilt, gibt es dennoch einige Maßnahmen, die helfen können den Heilungsverlauf zu beschleunigen oder die Symptome zu reduzieren:

  • Viel trinken

Den verschnupften Neugeborenen kann Muttermilch oder Säuglingsmilchnahrung als Flüssigkeitszufuhr gegeben werden. Es sollte immer in altersentsprechenden Mengen verabreicht werden. Diese ist beim Kinderarzt oder der Hebamme zu erfragen!

Die erhöhte Flüssigkeitszufuhr hilft die Schleimhäute feucht zu halten, den Schleim in der verstopften Nase zu lösen und wirkt der Austrocknung des Körpers (Dehydrierung) entgegen.

  • Viel Ruhe und viel Schlaf

Zum einen wird durch ausreichende Erholung das Immunsystem unterstützt, zum anderen schwellen die Atemwegsschleimhäute von Neugeborenen durch Weinen und Schreien an, was dann die Atmung behindert.

  • Frische Luft

Eltern können und sollten mit ihrem Neugeborenen, auch bei Schnupfen, mehrmals täglich an die frische Luft gehen. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die Zimmertemperatur bei ca. 18° – 20° C liegt und ausreichend Luftfeuchtigkeit vorhanden ist (30-50% Luftfeuchtigkeit).[2]

  • Regelmäßiges Nase putzen

Da Neugeborene ihre Nase nicht selbst freischnäuzen können, verbleibt der Schleim in der Nase und dickt ein. Daher sollten Eltern die Nase des Babys regelmäßig mit Einwegtaschentüchern auswischen. Sitzt der Schleim hartnäckig fest, kann ein Nasenspray mit Salzwasser (physiologische Kochsalzlösung) helfen ihn zu lösen. Nachdem die Kochsalztropfen verabreicht wurden, kann das Sekret mit Hilfe einer Pipette aus der Nase entfernt werden.[3]

  • Kontakt mit Rauchern meiden

Zigarettenrauch, auch in Klamotten festsitzender alter Zigarettenrauch ist sehr schädlich für die Atemwege der Neugeborenen. Daher sollte jeglicher Kontakt zu Rauchern streng vermieden werden.

 

Globuli

Schnupfen bei Neugeborenen lässt sich sehr gut mit homöopathischen Mitteln behandeln, da diese in der Regel keine Nebenwirkungen zeigen und keine chemischen Substanzen und Konservierungsmittel enthalten. Auf andere Medikamente (z.B. Antibiotika) sollte, sofern der Arzt nichts anderes verschreibt, verzichtet werden, da der Körper eines Neugeborenen sehr sensibel reagiert.

Globulieinnahme bei Neugeborenen: Die Globuli-Kügelchen sollten in etwas Wasser aufgelöst, in ein Fläschchen abgefüllt und zu trinken geben werden. Etwas einfacher ist es, Globuli in Tropfenform aus der Apotheke zu besorgen, diese können ganz leicht in das Fläschchen hineingeträufelt und mit etwas Wasser vermengt werden. Wichtig ist, zwischen der Globulieinnahme und den Milchmahlzeiten mindestens 15 Minuten Abstand zu lassen.

  • Aconitum (Sturmhut) gut geeignet bei ersten Anzeichen eines Schnupfens mit Niesen, dünnem Sekret in der Nase oder trockener Nasenmuschel, sowie Jucken.[4]

Dosierung D6 Potenz: 3x täglich 5 Globuli bis zur Besserung der Symptome verabreichen

  • Sambucus nigra (Schwarzer Holunder) indiziert bei trockenem Schnupfen mit Schniefen. Die Nase ist verstopft, das Atmen und das Trinken fallen schwer. Die Ausatmung ist deutlich mehr behindert als die Einatmung.[5]

Dosierung C12- Potenz: zu Beginn der Symptome alle 6 Stunden 3 Globuli verabreichen, im weiteren Verlauf 2x täglich 2 Globuli bis zur Besserung der Beschwerden geben.[6]

  • Allium cepa (Küchenzwiebel) gut geeignet bei Fließschnupfen mit dünnem, klaren Sekret aus der Nase. Das Sekret macht die Nase wund. Augentränen kann auch vorkommen.[7]

Dosierung D6-Potenz: 3x tägliche 5 Globuli bis zur Besserung der Beschwerden verabreichen.

 

Nasenpflege

Bei einem Schnupfen wird die Nase schnell wund, das kann für ein Neugeborenes sehr schmerzhaft sein. Was sollte getan werden, um eine wunde Nase vorzubeugen bzw. zu lindern:

  • Nasensauger: damit können Eltern den locker sitzenden Schleim aus der Nasenhöhle des Säuglings entfernen, ohne das Baby ständig zu schnäuzen. Über die Anwendung und den richtigen Sauger berät in der Regel die Apotheke oder der Kinderarzt.
  • Homöopathische Nasentropfen mit Euphorbium: können zur Behandlung einer verstopften Nase eingesetzt werden und bewirken eine Befeuchtung der Nasenschleimhaut. Anwendung: 3 – 4-mal täglich 1 Sprühstoß.[8]
  • Olivenöl: sollte die Nase bereits wund sein, eignet sich Olivenöl (ohne Zusätze!). Einen kleinen Tropfen auf eine Fingerspitze träufeln und vorsichtig auf die wunde Stelle tupfen. Alternativ können auch Heilsalben verwendet werden; allerdings muss hier drauf geachtet werden, dass es sich um keine parfümierten Hautcremes oder –lotionen handelt, weil das Auftragen solcher Produkte auf wunde Haut schmerzhaft sein kann.

Zu beachten

Grundsätzlich sei darauf hingewiesen, dass ein Neugeborenes (ersten 4 Lebenswochen) mit Schnupfen bei einem Kinderarzt vorgestellt werden sollte! Stellt der Arzt die Diagnose einer Erkältung, kann gut mit homöopathischen Mitteln therapiert werden. Mit Vorsicht zu genießen während der Behandlung sind:

  • Ätherische Öle, wie Eukalyptus. Auch in sehr kleinen Mengen können sie bei Babys und Kleinkindern zur Atemnot führen!
  • Nasenspray mit den Wirkstoffen Oxymetazolin, Xylometazolinhydrochlorid, Tramazolin oder Naphazolin. Sie wirken abschwellend auf die Nasenschleimhaut und sollten bei Neugeborenen nicht ohne die Rücksprache mit dem Kinderarzt eingesetzt werden, da vor allem zentralnervöse Nebenwirkungen, wie Atempausen auftreten können. Bei sehr starkem Schnupfen kann es unter Umständen trotzdem sinnvoll sein „Abschwellende Nasentropfen“ in babygerechter Dosierung zu verwenden, dies sollte aber immer der Arzt entscheiden![9]
  • Das „Hausmittel“ Muttermilch in die Säuglingsnase zu träufeln ist nicht zu empfehlen. Denn sie enthält viel Eiweiß und Zucker und ist daher sehr klebrig. Dadurch verkleben die Nasenhaare und der Schleim wird noch fester und zäher. Außerdem können über die Muttermilch Krankheitserreger übertragen werden, die die Nasenmuschel des Babys infizieren können.[10]

Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen