Husten: Anwendungen

Inhalieren bei Husten (Salzwasser)

© PantherMedia / Bernd Leitner

Das Inhalieren von Salzwasser gehört zu den bekanntesten und einfachstenHausmitteln bei Husten und erweist sich meist als sehr wirksam. [1] Im folgenden Text wird beschrieben, wie eine Salzinhalation den Hustenreiz zu lindern vermag, wie Anwendung und Dosierung aussehen sollten und was es zu beachten gilt.

Biologischer Prozess

Husten ist ein Körperreflex, bei dem Hustenrezeptoren (Fühler), die sich hauptsächlich in den Atemwegen befinden, aktiviert werden. Meistens liegen diese Rezeptoren in Kehlkopf und Rachen, in der Luftröhre und den Hauptbronchien. [2] Werden die Rezeptoren durch mechanische (Dehnung) oder chemische (Giftstoffe, körpereigene Botenstoffe) aktiviert, kann ein Hustenreflex ausgelöst werden. Der heiße Dampf (ca. 42-47° C) beim Inhalieren befeuchtet und entspannt die Schleimhäute der Atemwege und lindert dadurch den Hustenreiz.

Insbesondere bei chronischem Husten und bei trockenem Reizhusten erweist sich das Inhalieren isotonischer Kochsalzlösungen daher als äußerst sinnvoll. Das gelöste Salz wirkt zusätzlich desinfizierend und führt bei zweimal täglicher Anwendung zu einem dauerhaften Wohlbefinden im Rachenraum. [3] Festsitzendes Sekret wird verflüssigt und kann abfließen, was zu einer Befreiung der Atemwege und zur Krampflösung bei krampfartigem Husten führt. [4]

Anwendung und Dosierung

Bei der Inhalation von Salzwasser gibt es zum einen die Möglichkeit der Inhalation mit Wasserdampf. Dabei wird zunächst die Salzlösung (es wird Meer- oder Steinsalz inhaliert) in einem Topf zum Kochen gebracht. Die Dosierung sollte hier etwa 9 Gramm Salz auf 1 Liter Wasser betragen. Anschließend wird das Salzwasser in eine Schüssel gefüllt, der Kopf darüber gebeugt und der Wasserdampf tief eingeatmet. Diese Form der Inhalation eignet sich besonders für Husten bei einfachen Erkältungen oder Schnupfen.

Zum anderen gibt es die Möglichkeit eine Inhalation mit Verneblern (Inhalatoren) durchzuführen. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die Salzlösung vor der Anwendung gut abgekühlt ist. Dosiert wird exakt wie bei der ersten Methode. Es wird mithilfe von Druckluft oder Ultraschall die Kochsalzlösung zerstäubt und durch einen Mund- oder Nasenaufsatz inhaliert. Dadurch werden feinere Tropfen als bei der Inhalation mit Wasserdampf erzeugt, die somit auch bis in die unteren Atemwege gelangen können. Diese Art der Inhalation eignet sich besonders für Husten bei Infekten der unteren Atemwege, wie beispielsweise der Bronchitis.

Das Inhalieren während der Hustenphase sollte 2-3 mal täglich für jeweils 10-20 Minuten erfolgen. [5]

Zu beachten

Bei der Inhalation von Wasserdampf muss darauf geachtet werden, dass der Dampf nicht zu heiß ist, da sonst Verbrühungsgefahr besteht.[6] Des Weiteren birgt diese Topf- oder Schüsselvariante das Risiko, dass Dämpfe nicht nur in Mund und Nase, sondern auch in die Augen gelangen können. Dadurch kann es zurReizung der Augen und zu tränenden Augen kommen. Da bei Topf und Schüssel auch die Gefahr besteht, dass die brühend heiße Masse umgestoßen werden kann und es zu Verbrühungen kommt, eignet sich besonders für Kinder (aber auch für Erwachsene) die Verwendung eines Mund-Nasen Aufsatzes beim Inhalieren. [7]

Gegenanzeigen gibt es bei der Inhalation mit Salz nicht und sie eignet sich auch für Menschen mit empfindlichen Atemwegen. [8] Husten kann harmlos sein; bei Anhalten der Symptome über mehrere Wochen sollte jedoch dringend ein Arzt zu Rate gezogen werden. [9]