Husten Beim Kleinkind: Krankheitstypen

Chronischer Husten bei Kleinkind

© PantherMedia / Zsolt Biczo

Husten ist ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers um die Atemwege von Schleim und Fremdkörpern zu befreien. Im Kindesalter ist Husten der häufigste Grund für Besuche beim Kinderarzt, da er kann vielfältige Ursachen haben kann. Im Allgemeinen wird der akute Husten, welcher meist durch virale Infekte der oberen Atemwege im Rahmen einer Erkältungausgelöst wird und weniger als drei Wochen dauert, vom chronischen Husten unterschieden. Der chronischen Form liegt oftmals ein bis dato nicht entdecktes allergisches Asthma oder eine langwierige Infektion der Atemwege zugrunde. Im Folgenden wird auf die häufigsten Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Risiken des chronischen Hustens bei Kleinkindern eingegangen werden[2][3][4].

Ursachen von chronischem Husten bei Kleinkindern

Asthma (Asthma bronchiale)

Bei Asthma handelt es sich um eine chronische entzündliche Atemwegserkrankung. Der Begriff stammt aus dem griechischen und bedeutet „Beklemmung“ oder „Keuchen“. Asthma ist die häufigste Ursache für chronisches Husten, ungefähr jedes zehnte Kind in Deutschland leidet darunter. In den Atemwegen der Kinder mit Asthma besteht eine andauernde Entzündung, die mit einer Überempfindlichkeit der Luftwege gegenüber bestimmten Reizen einhergeht. Diese permanente Entzündung in den Luftwegen, sowie die Überempfindlichkeit führen zu einer Verengung der Atemwege (Atemwegsobstruktion), welche die asthmatypischen Symptome hervorruft. Darunter zählen bei Kleinkindern der ständige chronische Husten, Kurzatmigkeit, anfallartige pfeifende Atmung und Luftnot, geschwächter Allgemeinzustand, sowie häufige langandauernde Erkältungen. Charakteristisch für das Asthma-Leiden ist ein anfallartiges Auftreten der Symptome, die sich wieder zurückbilden, um beim nächsten Anfall erneut aufzutreten.
Asthma wird in eine allergische und eine nicht-allergische Form unterschieden.
Beim allergischen Asthma reagiert das Immunsystem auf einen normalerweise unbedenklichen Stoff mit einer überschießenden Abwehrreaktion. Es gibt viele solcher Allergene (Stoffe die eine allergische Reaktion auslösen), um nur einige wichtige zu nennen:

  • Pflanzenpollen
  • Tierhaare
  • Schimmelpilzsporen
  • Nahrungsmitteln wie z.B. Mehlstaub

Bei Kindern mit allergischen Asthma löst der Kontakt mit dem verantwortlichen Stoff einen Asthmaanfall aus. Ständige Anfälle können die Überempfindlichkeit der Atemwege erhöhen, sodass die Kinder selbst auf untypische Reize wie Zigarettenrauch, Infektionen und kalte Luft mit einem Asthmaanfall reagieren können[2][3][4].

Infektionen der Luftwege

Wenn körperfremde Partikel wie Bakterien, Pilze, Viren, Staub oder Pollen eingeatmet werden, bleiben sie meist auf den Flimmerhärchen der Schleimhaut in den Atemwegen hängen. Danach werden diese Richtung Rachen transportiert und verschluckt oder ausgehustet. Dieses effektive Reinigungssystem der Luftwege kann jedoch durch eine Entzündung beeinträchtigt sein. Um die Infektion zu bekämpfen und die Krankheitserreger aus den Atemwegen zu beseitigen, wird mehr Schleim produziert, der abgehustet werden muss. Im Rahmen solcher Infekte kommt es häufig zu Atemwegsverengungen, die mit Symptomen wie chronischem Husten, Luftnot, Brummen und Pfeifen einhergehen. Diese Symptome sind nicht anfallartig wie beim Asthma, sondern verschwinden sobald der Infekt überstanden ist. Folgende Infektionen der Luftwege können mehr als 3 Wochen dauern und damit chronisches Husten bei Kleinkindern verursachen[2][3][4]:

  • Kehlkopfentzündung (Laryngitis)
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • ständiges Einatmen von Passivrauch
  • unentdeckter verschluckter Fremdkörper

Behandlung von chronischem Husten bei Kleinkindern

Asthma (Asthma bronchiale)

Wenn das Kind einen schweren Asthmaanfall bekommt, muss mansofort zum Arzt gehen. Solche Anfälle können lebensbedrohliche Zustände annehmen, wenn das Kind keine Luft mehr bekommt und zu ersticken droht. Der Arzt muss dann den Asthmaanfall mitMedikamenten stoppen.
Der Kinderarzt wird im Rahmen der Behandlung versuchen die Ursache für den Asthmaanfall herauszufinden. Dies erfolgt meistens mittels eines Allergietests, um das verursachende Allergen zu bestimmen. Darüber hinaus erfolgt häufig ein Röntgen des Brustkorbes und eine Lungenfunktionstestung, zum Ausschluss anderer Ursachen und zur Bestimmung des Ausmaßes der Erkrankung.
Jedoch gibt es auch Möglichkeiten, um die Erkrankung des Kindes positiv zu beeinflussen und weiteren Anfällen vorzubeugen[3][4].
Vitamin D lindert Asthma: Ein Vitamin-D-Mangel wird mit der Asthmaerkrankung in Verbindung gebracht, weil ein Mangel sich negativ auf die Lungenfunktion und das Immunsystem auswirken soll. Vitamin Dstärkt die Immunabwehr und kann den Körper gegen Infektionen schützen. Der menschliche Körper braucht Sonnenlicht (UV-Strahlung), um Vitamin D zu produzieren. Das wenige Sonnenlicht im Winter kann der Grund sein, weshalb sich Asthma meistens in der kalten Jahreszeit verschlechtert. Es kann hilfreich sein, sich auch im Winter viel draußen aufzuhalten, um den Vitamin-D Spiegel aufzufüllen[7].
Begleitende Maßnahmen bei Asthma:
Wie bereits erwähnt können auch Bakterien, Milben, Staub und Duftstoffe einen Anfall hervorrufen. Daher ist es ratsam die Umgebung reinlich zu halten und natürliche Reinigungsmittel zu verwenden, sowie auf herkömmliche Parfüms, Lufterfrischer und Putzmittel zu verzichten.
Basische Ernährung: Wenn man Asthma auf natürliche Weise behandeln möchte, sollte man immer auf eine ausgeglichene und gesunde Ernährung achten. Die Grundlage für eine intakte Darmflora ist eine basische Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse und weniger Fleisch.
Entzündungshemmende Vitalstoffe: Viele Nahrungsmittel sind bekannt, eine entzündungshemmende Wirkung zu haben und damit auch auf die gereizten asthmatischen Luftwege einen positiven Einfluss haben zu können. Hierunter zählen Knoblauch und Zwiebeln, die einen hohen Gehalt an Antioxidanzien haben, sowie Kräuter wie Kurkuma, Ingwer und Rosmarin, welche eine entzündungshemmende Wirkung besitzen. Antioxidanzien fangen und neutralisieren freie Radikale, die durch die Entzündung entstehen und Zellen des betroffenen Organs weiter schädigen können. Die Ernährung mit frischem Obst und Gemüse sorgt nicht nur für eine ausgeglichene Darmflora, sondern auch für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C und Vitamin E. Beiden Vitaminen wird eine Besserung der Symptomatik nachgesagt.
Bestimmte Lebensmittel meiden: Zu den entzündungsfördernden Lebensmitteln sollen unter anderem industriell gefertigte Lebensmittel mit Zusatz- und Konservierungsstoffen, Milch, Mehl, Zucker und säurebildende Lebensmittel zählen. Diese sollten daher gemieden werden.

Infektionen der Luftwege

Es gibt einige Hausmittel, um den Heilungsprozess des Kindes positiv zu beeinflussen, trotzdem sollte ein chronischer Husten immer durch einen Kinderarzt abgeklärt werden.
Brustwickel: Brustwickel werden meist warm angewendet und wirken krampflösend und durchblutungssteigernd. Die Bronchien weiten sich, der Schleim wird gelöst und kann besser abgehustet werden. Oftmals werden Zusätze wie Quark, Schweineschmalz, Olivenöl oder Zitrone genommen.
Inhalation: Inhalationslösungen mit ätherischen Ölen oder Kräutern wie Tannenöl, Thymian oder Salbei helfen den Schleim zu lösen und dadurch besser abzuhusten. Bei bestehenden Allergien ist Vorsicht geboten, da das ätherische Öl einen Allergieschub auslösen kann. Es gibt spezielle Inhalatoren in der Apotheke, jedoch ist es für kleinere Kinder besser geeignet unter Aufsicht auf dem Schoß eines Erwachsenen über einer Schüssel oder dem Waschbecken zu inhalieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht zu heiß ist und das Kind sich nicht die Atemwege verbrüht.
Pflanzliche Mittel: Bei Husten mit zähflüssigem Schleim werden Präparate mit Süßholzwurzel, Thymian oder Efeu empfohlen. Diese Präparate wirken schleimlösend, auswurffördernd, entzündungshemmend und teilweise leicht antibakteriell.
Tee bei Husten mit Verschleimung: 10 bis 25 g Fenchelfrüchte (Früchte vorher anstoßen, d.h. leicht quetschen), 25 bis 40 g Spitzwegerichkraut, 25 bis 35 g Süßholzwurzel und 10 bis 40 g Thymiankraut mischen. 1 Eßlöffel dieser Mischung mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und mit etwas Honig süßen. Mehrmals täglich 1 Tasse frisch zubereiteten Tee trinken lassen. [1]

Tee bei trockenen Husten: 25 g Eibischwurzel, 20 g Tyhmiankraut und 10 g Fenchelmischen (anstoßen). 2 Teelöffel dieser Mischung mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und mit Honig süßen. Das Kind den Tag über etwa 3 Tassen des frisch zubereiteten, warmen Tees schluckweise trinken lassen. [1]

Zu beachten

Chronischer Husten bedarf immer eine Abklärung durch den behandelten Kinderarzt. Dauert dieser bereits länger als 6 Wochen ist eine tiefgehende Diagnostik nötig. [2]

Bei schweren Asthmaanfällen muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, damit dieser den lebensbedrohlichen Zustand mit Medikamenten behandeln kann.
Darüber hinaus ist es bei Asthma überaus wichtig, die regelmäßige Einnahme der verordneten Medikamente zu kontrollieren. Sonst besteht die Gefahr, dass die Krankheit zunehmend schlimmer werden kann und Anfälle schwieriger in den Griff zu kriegen sein können.
Meistens sind die Kinder nicht nur körperlich sondern auch seelisch sehr angegriffen. Es ist wichtig, darauf zu achten, Stress und Kummer für die Kinder gering zu halten, weil das die Erkrankung verschlimmern kann[6].