Husten Beim Kleinkind: Krankheitstypen

Festsitzender Husten (bei Kleinkindern)

© PantherMedia / Zsolt Biczo

Besonders im Herbst, in der Hauptinfektionszeit häufen sich auch in den Kindergärten die Erkältungsfälle. Dies ist der Fall, da besonders in dieser Zeit Viren, welche die Erkältung auslösen, häufiger sind, als zu anderen Jahreszeiten. Gerade wenn ein Kind mit einer Erkältung in die Gruppe kommt, erkranken durch Tröpfcheninfektionen (durch Niesen und Husten) und Schmierinfektionen (durch Anfassen von Türklinken oder Spielzeug) häufig auch weitere Kinder. Da sich das Immunsystem von Kindern noch in der Entwicklung befindet, sind sie im Vergleich zu Erwachsenen anfälliger für Erkältungen. Im Normalfall klingt eine Erkältung jedoch schnell und komplikationslos ab, allerdings kann es auch vorkommen, dass sich der Husten festsetzt. Dies ist für die Kleinkinder meist sehr unangenehm und kräftezehrend, da die Hustenanfälle nicht nur körperlich anstrengend sind, sondern auch die Nachtruhe der Kinder stören [1].

Im folgenden Text werden die Ursache des festsitzenden Hustens bei Kleinkindern sowie verschiedene Behandlungsmöglichkeiten thematisiert.

Ursache des festsitzenden Hustens bei Kleinkindern

Die Ursachen von Husten sind entweder viral oder bakteriell bedingte Entzündungen der oberen und unteren Atemwege oder eine erkältungsbedingte Entzündung. Weitere Ursachen können Allergien, Asthma oder auch eine Lungenentzündung sein [2]. Beim typischen Krankheitsbild beginnt die Erkrankung mit trockenem Husten, welcher nach einigen Tagen zu produktivem Husten mit Auswurf übergeht. In diesem Fall ist es wichtig, das Kind zum Abhusten des Schleimes zu ermutigen, da dieser ansonsten einen guten Nährboden für Viren und Bakterien darstellt. Sollte das Abhusten nicht möglich sein, spricht man von festsitzendem Husten [3].

Wenn der Husten länger als drei bis vier Wochen besteht, spricht man von chronischem Husten [2].

Behandlung von festsitzendem Husten bei Kleinkindern

Je nach Schweregrad der Erkältung und des Alters des Kindes sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn das Kleinkind teilnahmslos und schlapp wirkt, da sich in diesem Fall eine ernsthafte Erkrankung hinter den Beschwerden des Kindes stecken kann.

Zur Behandlung der Symptome haben sich viele Hausmittel bewährt. Bei festsitzendem Husten bietet sich die Inhalation mit speziell für Kinder geeigneten Zusätzen an, diesbezüglich empfiehlt sich bei Kleinkindern eine Inhalation mit 0,9%iger Kochsalzlösung aus der Apotheke. Von ätherischen Ölen sollte abgesehen werden, da diese bei Kleinkindern zu Atemnot führen können. Zudem sollten Eltern auf ein Inhalationsgerät zurückgreifen, da bei der Inhalation über einem Kochtopf mit heißem Wasser leicht Verbrühungen entstehen können [8].
Um Erkältungssymptome im Allgemeinen zu bekämpfen, eignet sich eine Hühnersuppe. Mit ihrer entzündungshemmenden und stärkenden Wirkung ist sie die optimale Speise, auch wenn der kleine Patient nicht allzu viel Hunger hat. Kinder sollten im Krankheitsfall stets viel trinken [1]. Um die körpereigenen Abwehrkräfte zusätzlich zu stärken, bieten sich spezielle Erkältungstees an. Da bei Kindern viele Tees, die Erwachsenen bei einer Erkältung helfen, schaden können, sollte nur ein Tee aus Lindenblüten aufgebrüht werden. Darüber hinaus gibt es in Apotheken auch spezielle Tees für Kinder, so kann sicher gegangen werden, dass die enthaltenen Kräuter, dem Kind nicht schaden [9].

Zudem können auch homöopathische Präparate zur Behandlung der Erkältungssymptome eingesetzt werden. Sie sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und sind dadurch, dass sie eine hohe Verträglichkeit und kaum Nebenwirkungen besitzen, auch gut für die Behandlung von Kinder geeignet. Für die Therapie von festsitzendem Husten gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Präparaten, sodass im Folgenden nur eine Auswahl vorgestellt wird.

  • Rumex (Krauser Ampfer), ist eine Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse und wird hauptsächlich zur Behandlung von hartnäckigen Erkältungen oder anhaltendem Husten eingesetzt [4].
  • Ipecacuanha (Brechwurzel) ist eine brasilianische Pflanze, die vor allem zur Behandlung von Husten, Bronchitis oder Grippe eingesetzt wird. Insbesondere kann sie dabei zur Therapie von Husten genutzt werden, welcher mit Übelkeit und Erbrechen einhergeht. Des weiteren ist es auch möglich das Mittel bei Kopfschmerzen, Atemnot oder Magen-Darm Beschwerden einzunehmen [5].? ?
  • Allium cepa (Küchenzwiebel), wirkt besonders auf die Schleimhäute von Augen, Nase, Kehlkopf und Darm und eignet sich somit zur Therapie von Husten, Heuschnupfen und Infekten der oberen Atemwege [6].

Zudem ist es auch möglich, festsitzenden Husten mit schleimlösenden Medikamenten zu behandeln. Dafür kommen Wirkstoffe wie Acetylcystein (ACC), Bromhexin und Ambroxol in Frage [7]. Im Folgenden wird aufgelistet, in welchen Medikamenten sich die oben genannten Wirkstoffe finden.

Acetylcystein (ACC)

  • ACC® Kindersaft von der HEXAL AG
  • NAC-ratiopharm® akut Hustenlöser von der ratiopharm GmbH
  • Fluimucil® Kindersaft von der Zambon GmbH
    [10]

Bromhexin

  • Bisovolon® Hustensaft von der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co.KG
  • Bromhexin Krewel Meuselbach® Hustensaft von der Krewel Meuselbach GmbH
  • Bromhexin Tropfen von der BERLIN-CHEMIE AG
    [10]

Ambroxol

  • Mucusolvan® Kindersaft von der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co.KG
  • Ambroxol-ratiopharm® Hustensaft von der ratiopharm GmbH
  • Ambroxol AL Saft von der ALIUD Pharma GmbH
    [10]

Zu beachten

Wenn die Behandlung mit homöopathischen Präparaten und Hausmitteln oder auch schleimlösenden Medikamenten aus der Apotheke nicht binnen einiger Tage zur Besserung der Symptome des Kindes führt, sollte unverzüglich ein Kinderarzt aufgesucht werden.