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Husten bei Herzstolpern?

© PantherMedia / Volker Werner

Herzrhythmusstörungen (auch Herzstolpern genannt) sind ein gefürchtetes Problem der heutigen Gesellschaft. Bis heute gibt es einige Empfehlungen, wie Herzrhythmusstörungen vorgebeugt werden kann. Ob Hustenreiz zu diesen Methoden zählt, ist umstritten.

Welche neue Idee der polnische Kardiologe Tadeusz Petelenz zum Thema Herzrhythmusstörungen hat und ob Husten (Tussis) tatsächlich gegen Herzstolpern helfen kann, soll im Folgenden erklärt werden.

Medizinische Fakten

Normalerweise schlägt das Herz in einem vom herzeigenen Nervensystem des Herzens (sogenannter Sinus-Knoten) vorgegebenen Rhythmus. Dieser kann sich bei Sport oder Stress beschleunigen. Von einer Herzrhythmusstörung sprechen Ärzte, wenn der Rhythmus des Herzens Arrhythmien aufweist, das heißt, nicht mehr gleichmäßig ist. Diese Arrhythmien können durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden. Dazu gehören:

  • Fieberhafte Infektionen
  • Korona Herzkrankheit (KHK)
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien)
  • Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion (Hyperthyreose, Hypothyreose)
  • Herzmuskelentzündung (Myokarditis)

Leichte Arrhythmien können auch durch Stress, Nervosität, übermäßigen Koffeinkonsum oder übermäßigen Alkoholkonsum hervorgerufen werden. [1]

Dass Husten gegen Herzrhythmusstörungen hilft, wird in Medizinerkreisen bezweifelt. Beim Husten kann nur eine bestimmte Druckhöhe im Brustkorb aufgebaut werden. Dass dieser Druck tatsächlich das Herz soweit komprimieren kann, dass dadurch eine Rhythmusstörung ausgeglichen wird, sei nicht möglich. [2]

Wirkungsweise (Biologischer Zusammenhang)

Der Polnische Kardiologe (Facharzt für Herzkrankheiten) Tadeusz Petelenz ist sich sicher, dass Husten gegen Herzstolpern helfen kann. Der Mediziner der Kardiologischen Gesellschaft in Katowitz begründet dies folgendermaßen: Vor jedem Husten, wird zunächst tief eingeatmet. Dadurch gelangt viel Sauerstoff in die Lungen und von dort weiter ins Blut. Anschließend wird durch die gleichzeitige Kontraktion der Brust- und Bauchmuskulatur sowie des Zwerchfells ein hoher Druck im Brustraum aufgebaut. Dieser sorgt zum einen dafür, dass die eingeatmete Luft enorm schnell wieder aus dem Körper strömen kann. Zum anderen komprimiert er das Herz und verstärkt so dessen Pumpwirkung. [3]

Zu beachten

Die Annahme, Husten helfe bei Herzrhythmusstörungen kann im Extremfall zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Werden Herzrhythmusstörungen nicht ernst genug genommen (und lediglich versucht, durch Husten zu therapieren) kann sich die Grunderkrankung immer weiter verschlimmern. Im Extremfall tritt der Tod durch einen Herzinfarkt ein.

Bei dem Verdacht auf Herzrhythmusstörungen sollte daher immer sofort ein Arzt aufgesucht werden. Der richtige Ansprechpartner ist der Hausarzt oder ein Facharzt für Herzerkrankungen (Kardiologe). Je früher die Ursache für Herzrhythmusstörungen medizinisch abgeklärt ist, desto besser ist die Prognose. [4]