Husten In der Schwangerschaft: Krankheitstypen

Starker Husten (in der Frühschwangerschaft)

© PantherMedia / Karel Miragaya

In den Atemwegen, dazu gehören der Kehlkopf, der Rachen, die Luftröhre und die Hauptbronchien, befinden sich sogenannte Hustenrezeptoren, die durch bestimmte Reize aktiviert werden und über Impulsweiterleitungen das Husten- und Atemzentrum in Gehirn anregen und so Husten (Tussis) auslösen. Zwerchfell, Bauch- und Rückenmuskulatur spielen dabei ebenfalls eine Rolle und unterstützen den Hustenstoß durch Kontraktionen. Der Hustenreflex ist etwas Gutes, da so eingeatmete schädliche Stoffe wieder aus der Lunge hinausbefördert werden [1]. Starker Husten in der Frühschwangerschaft verunsichert werdende Mütter aber dennoch aufgrund des krampfartigen Zusammenziehens der Muskulatur im Unterleib. Hierbei schadet der Husten an sich nicht dem Kind, da es durch das Fruchtwasser geschützt wird und nur Schaukelwellen beim ihm ankommen. Durch den Stress der Mutter und das gestörte Wohlbefinden können aber verfrüht Wehen ausgelöst werden [2][3]. Im Folgenden werden Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von starkem Husten in der Frühschwangerschaft vorgestellt.

Ursachen von starkem Husten (in der Frühschwangerschaft)

Husten ist ein Symptom zum Beispiel einer Erkältung oder Grippe (Influenza) und fängt meist unproduktiv an, das heißt, es wird kein Sekret gebildet. Der Husten wird dann auch als trockener Reizhusten bezeichnet. Sobald Sekret gebildet und abgehustet wird, handelt es sich um produktiven Husten. Weiterhin kann Husten durch Aspiration (Eindringen von Fremdkörpern in die Atemwege), Rückfließen (Reflux) von Magensäure in die Speiseröhre oder in seltenen Fällen auch durch chronische Erkrankungen wie Lungenfibrose (dabei bildet sich zwischen den Lungenbläschen und den sie umgebenden Blutgefäßen aufgrund chronischer Entzündungsvorgänge verstärkt Bindegewebe aus) und Lungenkrebs ausgelöst werden [4].

Behandlung von starkem Husten (in der Frühschwangerschaft)

Hausmittel: Zwiebelsirup hat sich als natürliches Mittel gegen starken Husten durch Inhaltsstoffe wie Allicin, ätherische Öle und viele Vitamine, die antibakteriell, krampf- und schleimlösend sowie entzündungshemmend wirken, bewährt. Auch Knoblauch (Allium sativum) wirkt durch Inhaltsstoffe wie Allicin und Alkaloide beruhigend bei Atemwegsinfektionen und stärkt das Immunsystem. Weiterhin kann Thymian Abhilfe schaffen. Als Balsam zum Einreiben wirkt er schleimlösend und beruhigend auf die Bronchien und verschafft so Linderung bei einer Bronchitis, Keuchhusten oder asthmatischen Beschwerden [5].

Anwendungen: Für den Zwiebelsirup eine Zwiebel zerhacken und mit etwas Zucker für einige Zeit stehen lassen, damit der Saft aus den Zwiebelzellen austritt. Von dem Sirup können über den Tag verteilt 4–6 Löffel eingenommen werden [6]. Wer mag, kann Knoblauch roh z. B. auf Brot essen oder die täglichen Mahlzeiten mit ihm verfeinern; dabei eignet sich am besten ausgepresster Knoblauchsaft. Thymianbalsam kann ganz leicht selbst hergestellt werden. Dazu ein Basisöl, z.B. Mandelöl, leicht erwärmen und den Thymian (etwa 2 Hände voll getrocknete Blätter) hinzugeben. Damit das Öl nicht zu heiß wird und der Thymian nicht verbrennt, kann das Öl zwischendurch immer wieder abgekühlt und neu erhitzt werden. So gehen die ätherischen Öle am besten in das Basisöl über. Danach wird das Öl durch ein Sieb gegossen und noch einmal unter Hinzugeben von Bienenwachs erwärmt, das sich unter stetigem Rühren auflöst. Der flüssige Balsam wird in ein passendes Gefäß gegeben und ergibt nach dem Abkühlen einen streichfähigen Balsam, der auf Brust und Rücken einmassiert werden kann [7].

Wirkstoffe: Kurzeitig können schleimlösende Wirkstoffe wie Acetylcystein (ACC akut 600 mg Hustenlöser, ACEMUC 600 Akut, Acetyst 200 Brausetabletten) eingenommen werden, wobei es sich in der Schwangerschaft vor einer Medikamenteneinnahme immer empfiehlt, ärztlichen Rat einzuholen [8].

Therapien: In der Schwangerschaft ist es besser, sich erst einmal auf Hausmittel wie frische Luft, Inhalieren von Wasserdampf, viel Flüssigkeit, um die Schleimhäute feucht zu halten und einem trockenen Hustenreiz entgegenzuwirken, oder auf die oben beschriebenen Hausmittel zu verlassen. Sollte der Husten nach 2–3 Tagen nicht abklingen, ist ein Besuch beim Arzt die beste Wahl, da dieser auch genau sagen kann, welche Mittel unterstützend in der Schwangerschaft eingenommen werden dürfen, ohne dem Baby zu schaden [9].

Zu beachten

Da das Wohlbefinden der werdenden Mutter beeinträchtigt wird, ist es auf jeden Fall ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn nach Anwendung natürlicher Hausmittel der starke Husten nach zwei Tagen nicht abgeklungen ist, vor allem wenn Fieber als weiteres Symptom hinzukommt. Fieber kann frühzeitig Wehen auslösen, daher sollte rechtzeitig gegengesteuert werden [10]. Des Weiteren ist Vorsicht geboten bei homöopathischen Mitteln, da einige wehenauslösend sind. Bevor diese Mittel eingenommen, sollte ein Gespräch mit einem Homöopathen, der Hebamme oder dem Hausarzt bzw. Gynäkologen stattfinden.