Husten Reizhusten: FAQ

Reizhusten in der Nacht - was tun?

© PantherMedia / Karel Miragaya

Reizhusten, auch als trockener oder unproduktiver Husten bezeichnet, stellt eine Form von Husten (Tussis) dar. Tritt er in der Nacht verstärkt auf, so ist als Ursache meist eine Infektion der Atemwege wie z. B. eine Erkältung (grippaler Infekt) verantwortlich. Gegen den Husten und seine Ursache gibt es eine Reihe von Tipps und Hilfen. Was hilft gerade nachts? Um die Klärung dieser Fragen soll es im Folgenden gehen.

Behandlung bei Reizhusten in der Nacht

Reizhusten tritt meist zu Beginn eines Infektes auf, bevor sich der in den Atemwegen gebildete Schleim löst. Er fordert vom Körper viel Kraft und raubt den Betroffenen nachts den Schlaf. Um die Genesung zu fördern, ist es ratsam, den Reizhusten nachts zu stillen.

Allgemeine Maßnahmen

Hilfreich für die Linderung des Hustens ist die Befeuchtung und damit Pflege der Schleimhäute. Dies kann zum einen über die Raumluft erfolgen. Dazu einfach eine Schüssel mit Wasser oder einen Luftbefeuchter im Raum platzieren. Zum anderen sollte dem Körper viel Flüssigkeit in Form von Wasser oder warmen Tees zugeführt werden. Dies führt neben der Beruhigung der Schleimhäute auch zu einer Lösung des festsitzenden Sekrets.[1]

Hausmittel / Anwendung

Gezielt gegen den nächtlichen Reizhusten können verschiedene Hausmittel vor dem Schlafengehen zum Einsatz kommen.

Inhalieren mit Eukalyptus: Inhalationen bewirken eine Befeuchtung und damit Beruhigung der Schleimhäute sowie die Lösung von festsitzendem Schleim. Zugegebenes Eukalyptusöl weist zudem eine antibakterielle Wirkung auf und fördert die Effekte der Inhalation. Dazu einfach in einen Liter kochendes Wasser zwei bis drei Tropfen des Öles geben und den Kopf mit einem Handtuch bedeckt darüber beugen. Wichtig: Durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen. Inhalationen sollten etwa zehn Minuten durchgeführt werden und können zwei- bis dreimal täglich wiederholt werden.[2][3]

Thymiantee: Thymian wirkt krampf- und schleimlösend sowie antibakteriell. Die Aufnahme in Form von warmem Tee sorgt neben der Flüssigkeits- auch zu einer Wärmezufuhr, befeuchtet und beruhigt die gereizten Schleimhäute. Dazu in einen Viertelliter kochendes Wasser ein bis zwei Teelöffel Thymiankraut geben und das Ganze ziehen lassen. Nach dem Sieben kann auch noch ein Löffel Honig für eine zusätzliche Pflege der Schleimhäute hinzugegeben werden.[4]

Medikamente

Um gerade nachts Ruhe vor dem belastenden Reizhusten zu haben, können auch hustenstillende Medikamente zum Einsatz kommen.

Pentoxyverin: Dieser Wirkstoff weist durch seine Erhöhung der Reizschwelle im Hustenzentrum eine hustenstillende Wirkung auf.[5] Mögliche Nebenwirkungen stellen Unverträglichkeiten bis hin zum anaphylaktischen Schock, Übelkeit (Nausea), Erbrechen (Emesis), Durchfall (Diarrhoe) und Müdigkeit dar. Die Einnahme sollte bei Unverträglichkeiten oder in Kombination mit Sedativa (Beruhigungsmittel) und Analgetika (Schmerzmittel) unterlassen werden. Die Anwendung bei Kindern, Schwangeren oder Stillenden ist zuvor mit einem Arzt abzuklären.[6] Pentoxyverin ist z. B. in Silomat gegen Reizhusten Pentoxyverin Saft oder Tropfen sowie in Sedotussin Hustenstiller Saft oder Tropfen enthalten.

Myrtol: Dieser Wirkstoff erweitert die Bronchien, fördert den Auswurf und lässt die Schleimhäute abschwellen. Zudem wirkt erentzündungshemmend. Seltene Nebenwirkungen stellen Magen- und Bauchschmerzen, Übelkeit (Nausea), Durchfall (Diarrhoe) und allergische Reaktionen dar. Bei Überempfindlichkeiten, Magen-Darm-Erkrankungen und schweren Lebererkrankungen sollte die Einnahme unterlassen werden. Mit einem Arzt sollte die Einnahme bei vorhandenen Gallen- und Nierensteinen sowie während der Schwangerschaft und Stillzeit abgeklärt werden. Myrtol ist z. B. in GeloMyrtol forte, Myrtol 120 mg magensaftresistente Weichkapseln und GeloMyrtol® 120 mg enthalten.[7]

Zu beachten

Ein höheres Risiko für Reizhusten liegt bei Rauchern, Asthmatikern, Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder Menschen, die schädlichen Umweltbedingungen ausgesetzt sind, vor. Außerdem verläuft die zugrunde liegende Erkrankung meist schwerer. Für alle Betroffenen gilt: Wenn sich nach einer Woche der Selbstbehandlung noch keine Besserungeingestellt hat oder weitere Symptome wie Fieber (Pyrexie) auftreten, sollte Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. Bei Anwendung von Hausmitteln und Medikamenten sollte auf mögliche Unverträglichkeitengeachtet und im Zweifelsfall Rat bei einem Arzt geholt werden.