Husten Beim Baby: Personengruppe

Husten bei Baby (15 Monate)

© PantherMedia / Leung Cho Pan

Der Husten gehört zu einem der häufigsten Symptome, aufgrund dessen Eltern mit ihren Kindern den Kinderarzt aufsuchen.[1]

Unter einem Husten versteht man definitionsgemäß eine verstärkte (forcierte), explosionsartige Ausatmung (sog. Expiration). Sie erfolgt im Anschluss auf einen erhöhten Druckaufbau in den Atemwegen gegen den verschlossenen Kehldeckel. Genauer handelt es sich um einen Mechanismus, welcher als Reflex erfolgt.[2] Hintergrund dessen ist die so entstehende Fähigkeit zur Selbstreinigung des Körpers[3]: also die Atemwege von Fremdstoffen zu reinigen, Sekret zu lösen und auf diese Weise abzutransportieren.
Wichtig ist, den Unterschied zwischen einem akuten (plötzlich auftretenden) und einem chronischen Husten zu kennen. Von einem chronischen Husten spricht man bei Kindern ab einer Dauer von drei bis vier Wochen. Übersteigt der chronische Husten eine Dauer von drei Monaten, so wird dringend empfohlen, diesen bei einem Arzt abklären zu lassen.[2]

Behandlung von Husten bei Baby (15 Monate)

Husten gilt in den meisten Fällen als Ausdruck von akuten Infekten im Bereich der Atemwege (Respirationstrakt). Hierbei kommt es zu einem trockenen Reizhusten, welcher oft schmerzhaft ist. Im Verlauf kann dieser mit der Bildung von Sekret in den Atemwegen einhergehen (sog.produktiver Husten). Der Husten hält in diesem Zusammenhang für etwa ein bis zwei Wochen an. Zusätzlich kann auch für ein bis zwei Tage Fieber auftreten.[1]

Allgemeine Maßnahmen

Bei Husten ist es im Allgemeinen sehr ratsam, das Baby viel trinken zu lassen. So können Krankheitserreger schneller aus dem Körper abtransportiert werden und die Gegensung gefördert werden. Zusätzlich kann es helfen, regelmäßig das Zimmer zu lüften (nicht zu lange, um eine Verkühlung zu vermeiden). Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls sinnvoll. Hierfür einfach nasse Handtücher über die Heizung hängen.[4] Leichtes Beklopfen von Brust und Rücken können dem Baby das Abhusten von Sekret erleichtern. Ebenfalls hilfreich ist es, das Baby aufrecht zu halten, damit dieses besser atmen kann.[5] Bei einem starken Husten wird empfohlen, das Baby auf den Arm zu nehmen und für kühle Luft zu sorgen. Dadurch kann ein Abschwellen der Atmenwege und somit eine Linderung des Hustens erzielt werden. Zum Beispiel hilft es bereits, am geöffneten Fenster oder Kühlschrank zu stehen.
Wer selbst Ruhe ausstrahlt, legt so vermutlich die beste Grundlage, das Kind zu besänftigen.[6]

Hausmittel bei Husten beim Baby (15 Monate)

Warmer Brustwickel

Dieses Hausmittel hat sich bewährt, weil durch die direkte Wärme am Körper des Babys die Bronchien entkrampft werden und zusätzlich der Auswurf von Schleim beim Husten gefördert wird. So können Krankheitserreger schneller ausgeschieden werden.
Hierfür werden ein Innen- und ein Außentuch benötigt. Das Innentuch, für das sich Baumwollkompressen sehr gut eignen, wird nach Vorliebe als erste Lage auf die Brust oder den Rücken des Kindes gebracht. Dieses kann unter anderem mit folgenden heilsamen Substanzen versetzt werden: Thymiantee, Zwiebeln oder Spitzwegerichsalbe. Alle drei Zusätze haben einen abtötenden Effekt auf Bakterien (antibakteriell). Zwiebeln wirken zusätzliche schleimlösend und entzündungshemmend.[9] Der Spitzwegerich hat ebenfalls einen reizmildernden Charakter.[10] Eine Bienenwachsauflage anstatt des Innentuchs eignet sich ebenfalls sehr gut als Auflage.[7] Das Wachs wird vor der Auflage kurz mit einem Fön oder einer Wärmelampe angewärmt.[9] Diese Auflage bewirkt eine Verflüssigung und somit bessere Lösung des Schleims in den Atemwegen und ist ebenfalls reizmildernd. Außerdem sorgt sie lokal für eine milde Förderung der Durchblutung, stärkt die Atemwege und stimuliert über sogenannte Reflexzonen auch innere Organe, wodurch eine Stärkung des Immunsystems erzielt wird. Das Außentuch wird im Anschluss rund um den Oberkörper als äußerste Schicht des Wickels angebracht.
Die Auflage kann so lange erhalten werden, wie es dem Kind angenehm ist. Wichtig ist es, auf den Erhalt der Wärme zu achten.[7]

Hustensaft selbst herstellen

Hierfür zwei Vorschläge für Rezepte:

  • Für den Hustensaft zunächst einen Meerrettich reiben. Davon drei Esslöffel mit einem Esslöffel Zitronensaft, einem Teelöffel klein geschnittenem Ingwer und 6 Esslöffeln braunem Zucker vermengen und in ein Glas geben. Den Inhalt des verschlossenen Glases über Nacht ziehen lassen und am nächsten Tag durch ein Baumwolltuch abseihen. Das Kind sollte davon dreimal täglich einen Teelöffel davon einnehmen.
    Die heilsame Wirkung liegt vor allem in der Wurzel des Meerrettichs: sie enthält scharfe Senföle, die Bakterien und Viren abtöten. Zusätzlich stärkt sie die Abwehrkräfte und wirkt schleimlösend.[16] Ingwer hat eine desinfizierende und durchblutungsfördernde Wirkung.
  • Zur Herstellung eines Zwiebelsaftes eine Zwiebel klein hacken und diese mit drei Esslöffeln braunem Zucker sowie 125 ml Wasser vermischen.[13] Unter Rühren zehn Minuten kochen lassen. Danach acht Stunden stehen lassen[18] und im Anschluss durch ein Tuch pressen. Den Saft in eine Flasche abfüllen. Das Kind kann davon stündlich etwa einen Teelöffel einnehmen.
    Zwiebeln haben eine abtötende Wirkung auf Keime.[13]

Erhöhte Flüssigkeitsaufnahme in Form von Hustentee

Zunächst eine Mischung aus 10 Gramm Ulmenrinde, 6 Gramm Eibischblättern, 5 Gramm Königskerzenblüten und 5 Gramm Spitzwegerich herstellen. Einen halben Liter Wasser zum Kochen bringen, einen Esslöffel der Mischung hinzugeben und etwa zehn Minuten ziehen lassen. Die Mischung abseihen und mit vier Esslöffeln Zucker sowie dem Saft einer ganzen Zitrone verrühren. Das Kind kann über den Tag verteilt davon trinken.[13] Die Ulmenrinde hat unter anderem eine entzündunshemmende, beruhigende und lindernde Wirkung. So löst sich der Husten und die Bronchien haben die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen.[13]

c) Medikamente zur Anwendung bei Baby (15 Monate)

Präparate aus Efeublättern

  • Besonders geeignet bei: akuten Entzündungen der Atemwege mit der Begleiterscheinung Husten sowie zur Besserung von Beschwerden bei chronisch- entzündlichen Bronchialerkrankungen
  • Anwendung: zum Beispiel als Hustensaft. Die Behandlungsdauer richtet sich jeweils nach Art und Schwere des Krankheitsbildes. Sie sollte jedoch auch bei leichten Entzündungen der Atemwege mindestens eine Woche dauern.
  • Dosierung: Für Kinder unter 6 Jahren ist (falls vom Arzt nicht anders verordnet) die übliche Dosis: zwei Mal tägliche Einnahme, maximal jedoch 35 mg Efeublätter- Trockenextrakt pro Tag.
  • Wirkungsweise: Durch eine reizende Wirkung auf die Schleimhäute des Magens kommt eine Wirkung zustande, welche den Auswurf von Sekret fördert (expektorierende Wirkung). Es werden außerdem die Schleimdrüsen in der Bronchialschleimhaut stimuliert.
  • Nebenwirkungen: Wenn eine größere Menge als oben angegeben eingenommen wurde, sollte ein Arzt benachrichtig werden. Gelegentlich kann es zum Auftreten von Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) kommen. Sehr selten treten allergische Reaktionen auf
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: wurden noch nicht untersucht und sind im bisherigen Verlauf nicht bekannt geworden
  • konkrete Medikamente: Prospan Hustensaft, Hedelix Hustensaft, Esberi-Efeu- Hustensaft
  • zu beachten: besondere Vorsicht ist geboten, sofern die Beschwerden länger anhalten sowie bei einem Auftreten von Atemnot, Fieber, eitrigen oder blutigem Auswurf.

Acetylcystein

  • Besonders geeignet bei: Schleimlösung und zum erleichterten Abhusten bei Atemwegserkrankungen mit zähem Schleim
  • Anwendung: Als Brausetabletten, Kapsel, Granulat oder Pulver
  • Dosierung: Bei Kindern unter zwei Jahren wird eine zwei- bis drei-mal tägliche Einnahme von je 50 mg Acetylcystein empfohlen.
  • Wirkungsweise: Acetylcystein gehört zur Gruppe der sogenannten Mukolytika, also Arzneimittel, welche zur Verflüssigung von zähem Schleim in den Atemwegen führen. Hierdurch wird eine sekretlösende (sekretolytische) Wirkung sowie der Abtransport von Schleim (sekretomotorische Wirkung) im Bereich des Bronchialtraktes gefördert.
  • Nebenwirkungen: unter anderem Kopfschmerzen, Fieber, allergische Reaktionen, Ohrgeräusche, Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, Atemnot
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten:1. Bei gemeinsamer Anwendung mit Hustenstillern (Antitussiva) kann es durch die vermehrte Schleimproduktion von Acetylcystein zu einem Sekretstau kommen.2. Die Kombination von Antibiotika und Acetylcystein kann zur Abschwächung der antibiotischen Wirkung führen.3. Aktivkohle kann die Wirkung von Acetylcystein vermindern.4. Acetylcystein kann zu einer Verstärkung der Wirkung von Glycerolnitrat führen
  • konkrete Medikamente: ACC Kindersaft Hexal, Fluimucil Kindersaft, Fluimucil junior 100 mg Brausetabletten
  • Zu beachten: Keine Anwendung bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Acetylcystein empfohlen. Bei neu auftretenden Hautreaktionen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden (Zusammenhang mit dem sogenannten Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom). Beim Stevens- Johnson- Syndrom kommt es unter anderem zu Entzündungserscheinungen verschiedener Areale am Auge, sowie einer Bildung von Blasen im Mund-, Nasen-, Rachen- und Genitalebreich.[19] Die Symptome des Lyell- Syndroms reichen von einem allgemeinen Krankheitsgefühl bis hin zu Durchfall und Hauterscheinungen, welche die Erscheinung einer verbrühten Haut haben.[20]

Zu beachten

Husten kann auf sehr viele verschiedene Erkrankungen hinweisen.

Neben einem Infekt des Respirationstraktes können also auch andere Ursachen für einen Husten in Betracht kommen, welche sich dann oft durch verschiedene Arten des Symptoms äußern:
Massive Hustenanfälle können beispielsweise bei Keuchhusten (lat. Pertussis) oder Mukoviszidose auftreten. Bei der Mukoviszidose handelt es sich um eine Erbkrankheit, welche zu den sogenannten Stoffwechselstörungen zählt. Hierbei kommt es zu einer Produktion von zähem Schleim in den Atemwegen.[21]

Begleitend kann es dabei auch unter anderem zu Erbrechen kommen. Ein bellender Hustentritt bei Erkrankungen des Kehlkopfes auf, so zum Beispiel bei einer Entzündung der Luftröhre (Trachea). Der trockene, anfallsweise Husten kann für Asthma bronchiale oder einen eingeatmeten Fremdkörper, welcher sich in den Luftwegen befindet, sprechen. Bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) kann ein trockener nächtlicher Reizhusten auftreten, wohin gegen eine Entzündung der Bronchien (Bronchitis) eher zu einem feuchten, produktiven Husten führt.[2]

Für den Arzt ist bei der Stellung einer Diagnose besonders wichtig, wie lange der Husten bereits andauert, wie dieser klingt und ob sogenannte Begleiterscheinungen vorhanden sind.
Das Aufsuchen eines Arztes ist unbedingt notwendig, sofern es unter anderem neben dem Husten zu Begleiterscheinungen kommt, hohes Fieber hinzutritt sowie sich der Allgemeinzustand oder die Atmung des Kindes verändern.[7]