Husten Beim Baby: Personengruppe

Husten bei Baby (9 Monate)

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Husten selbst ist keine Erkrankung, sondern ein starker und wichtiger Schutzreflex. Er sorgt dafür, dass Fremdkörper, Staub und Krankheitserreger in hohem Tempo aus den Atemwegen geschleudert werden. Babys husten sehr häufig, was aber kein Grund zur Beunruhigung darstellen sollte. Als Symptom tritt er bei verschiedenen Krankheiten auf. Der häufigste Grund für Husten ist ein Virusinfekt, der zusätzlich Schnupfen, Fieber oder Abgeschlagenheit verursacht. Dieser heilt aber im Normalfall innerhalb von 1 bis 2 Wochen von allein wieder aus. Wenn der Husten sehr lange anhält oder mit anderen schwerwiegenden Symptomen einhergeht, müssen Ursachen wie andere Atemwegserkrankungen, Allergien oder Kinderkrankheiten abgeklärt werden [1].

Behandlung: Husten bei Baby (9 Monate)

Husten ist einer der häufigsten Gründe, weshalb Kinder beim Arzt vorgestellt werden. In über 90 % der Fälle tritt er als Symptom einer Grippe oder Erkältung auf, weshalb sich die folgenden Textabschnitte darauf als Ursache konzentrieren werden. Die Krankheitsauslöser sind Viren, welche per Tröpfcheninfektion übertragen werden. Das heißt, dass das Risiko einer Erkrankung für das Baby steigt, wenn es direkten Kontakt mit infizierten Menschen hat oder mit Gegenständen, auf denen sich Erreger befinden. Eine gute Handhygiene ist eine wichtige Maßnahme, um die Verbreitung von Viren zu vermeiden, auch bereits bevor es zum Krankheitsausbruch kommt. Aber trotz Vorsichtsmaßnahmen machen Kleinkinder bis zu 8 Mal im Jahr eine Infektion durch. Mit 9 Monaten hat das Baby also wahrscheinlich schon eine Erkältung gehabt. Außerdem kann es sich zunehmend besser bewegen und verständigen. Diese Faktoren erleichtern sowohl für das Kind als auch für die Eltern den Umgang mit der Krankheit [3].

Allgemeine Maßnahmen

Auch wenn das Immunsystem des Kindes in der Regel stark genug ist, um die Krankheitserreger ohne fremde Hilfe zu eliminieren, so kann man es doch mit ein paar einfachen Maßnahmen dabei unterstützen. Zuerst sollte das Kind so viel frische Luft wie möglich bekommen. Das kann mit langen Spaziergängen und regelmäßigem Lüften der Wohnräume erreicht werden. Außerdem sollte die Umgebungsluft nicht zu trocken sein. Man kann nasse Handtücher über die Heizkörper hängen oder einen Raumluftbefeuchter verwenden. Weiterhin muss auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Im Alter von 9 Monaten sind warme Tees, Wasser und eventuell Muttermilch am besten geeignet. Honig sollte erst bei Kindern ab einem Jahr gegeben werden. Ausreichend Schlaf und Ruhe sind sehr wichtig. Veranstaltungen oder Besuche müssen eventuell verschoben werden, bis das Baby sich wieder erholt hat [1][2].

Hausmittel/ Anwendungen

Leichtes Klopfen oder Massieren des Oberkörpers kann helfen, fest sitzenden Schleim zu lockern. Denselben Effekt haben Inhalationen oder Dampfbäder. Zum Inhalieren geeignet sind Kochsalzlösung oder Kamille. Ätherische Öle wie Menthol sollten bei Kleinkindern nicht verwendet werden, da sie die Atemwege zusätzlich reizen können und diese dann noch stärker anschwellen. Im schlimmsten Fall kann es zu Atemnot oder Atemaussetzern kommen. Weiterhin können homöopathische Mittel eine sanfte Unterstützung bieten. Diese sind meist gut verträglich und haben trotzdem eine gute Wirksamkeit. Einige häufig angewandte Wirkstoffe bei verschiedenen Arten von Husten sind im Folgenden aufgeführt. Auch wenn homöopathische Mittel frei verkäuflich sind, sollte die Anwendung bei Babys nur in Absprache eines Arztes oder Homöopathen erfolgen.

  • Ferrum phosphoricum: bei den ersten Anzeichen einer Erkältung.
  • Bryonia: quälender, trockener Reizhusten, der sich durch vermehrte Flüssigkeitszufuhr und Frischluft bessert. Er geht häufig mit Brustschmerzen einher.
  • Pulsatilla: Bei trockenem Husten nach Anstrengung, der sich aber über Nacht zu einem produktiven Husten mit viel gelblichem Schleim am Morgen entwickelt. Das Baby kann beim Husten einen Würgereiz entwickeln. Besserung tritt an der frischen Luft ein und das Baby verspürt wenig Durst.
  • Belladonna: Wenn die Erkältung schon voll ausgereift ist und das Baby zusätzlich auch noch hohes Fieber entwickelt. Außerdem bei trockenem, bellendem Husten, der vor allem abends und nachts auftritt und durch Bewegung oder tiefes Einatmen ausgelöst wird.
  • Ipecacuanha: Bei erstickenden Hustenanfällen, die zu einer Blaufärbung der Haut und Lippen führen und abends beim Schlafengehen verstärkt auftreten. Der Husten kann Übelkeit und eventuell Erbrechen auslösen [5][6].

Medikamente

Bei Kindern unter einem Jahr wird generell von einer Medikamentengabe abgeraten. Das Risiko von Unverträglichkeiten oder unerwünschten Nebenwirkungen übersteigt häufig den zu erwartenden Nutzen. Keinesfalls dürfen Medikamente aus der Hausapotheke ohne ärztliche Zustimmung gegeben werden! Sollten alle Maßnahmen und Hausmittel erfolglos bleiben, so muss ein Kinderarzt aufgesucht werden. Im Falle einer einfachen Erkältung wird auch dieser in der Regel keine Medikamente verschreiben. Bei schlimmeren Erkrankungen oder sehr ausgeprägten Symptomen kann er jedoch ein Mittel auswählen, dessen Wirkstoffe für Babys im Alter von 9 Monaten verträglich und richtig dosiert sind [3][4].

Zu beachten

Klingt der Husten nicht innerhalb von maximal 2 Wochen von alleine ab, so könnte sich eine einfache Erkältung zu einer Bronchitis oder Lungenentzündung weiterentwickeln. Bei einem Verdacht darauf sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Weitere Symptome, die einen Arztbesuch nach sich ziehen sollten, sind anhaltendes Fieber über 38,5°C, eitriger oder blutiger Auswurf beim Husten und Durchfall sowie Trinkverweigerung. Auch wenn das Baby beim Husten blau anläuft, Atemgeräusche zu hören sind oder das Baby Atemnot hat, sollten ein Kinderarzt oder schlimmstenfalls ein Notarztverständigt werden. In diesen Fällen müssen Allergien und Krankheiten wie Keuchhusten, Asthma oder Mukoviszidose abgeklärt werden [5][6].