Husten Beim Kind: Krankheitstypen

Husten bei Kindern (ohne Fieber)

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Husten ist nur ein Symptom einer Erkrankung, nicht aber die Erkrankung selbst. Nicht bei jeder Krankheit mit Husten muss Fieber automatisch vorhanden sein. Fieber tritt dann auf, wenn das Immunsystem sich mit einem Erreger beschäftigt und Abwehrstoffe gebildet werden. Diese Abwehrstoffe lassen die Körpertemperatur ansteigen, weil manche Immunreaktionen bei höheren Körpertemperaturen besser ablaufen. Husten hingegen ist ein sinnvoller Schutzreflex des Körpers und eine natürliche Reaktion, um eingeatmete Fremdpartikel, die auf der Schleimhaut der Atemwege verbleiben (Viren, Bakterien, Pollen, Staub), auszustoßen. Das heißt, dass nicht jede Erkältung mit Fieber einhergehen muss, da teilweise die Erreger nur in den Atemwegen verbleiben und nur dort eine Entzündung und begrenzte Immunantwort hervorrufen. Daher ist eine ganzkörperliche Abwehrreaktion mit Fieber nicht erforderlich. Darüber hinaus ist oftmals ein bisweilen unentdecktes allergisches Asthma verantwortlich für Husten ohne Fieber bei Kindern. Im Folgenden wird auf die Ursachen, Behandlung und Risiken von Husten bei Kindern ohne Fieber eingegangen [1][2][5].

Ursache von Husten bei Kindern (ohne Fieber)

Meistens sind die folgenden zwei Krankheitsbilder verantwortlich für einen Husten ohne Fieber bei Kindern.

Klassische Erkältung (akute Bronchitis)

Bisher sind über 200 verschiedene Viren identifiziert worden, die eine Erkältung bei Kindern hervorrufen können. Wie stark die Erkältung wird, hängt zum einen davon ab, wie ausgereift das kindliche Immunsystem bereits ist, und zum anderen, wie stark krankheitserregend und gefährlich die Viren sind. Die Übertragung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion bei engen sozialen Kontakten (Vorschule, Schule, Geschwister). Dabei kommen die Viren mit den Schleimhäuten von Nasenraum, Mund und Augen in Kontakt und können sich von dort in die Atemwege ausbreiten und eine Erkältung verursachen. Nach 2 Tagen Inkubationszeit fängt eine Erkältung mit (starkem) Husten und Schnupfen an. Abhängig vom kindlichen Immunsystem und der Stärke des Virus, verbleibt dieses entweder nur in den Atemwegen oder verbreitet sich im ganzen Körper und ruft Symptome wieFieber, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, Heiserkeit und ein allgemeines Krankheitsgefühl hervor. Diese Ausbreitung im ganzen Körper erfolgt nur in jedem zweiten Fall, d. h., im Durchschnitt gehen 50 % der Erkältungen nur mit Husten und Schnupfen, nicht aber mit Fieber einher [1][2][4].

Asthma (Asthma bronchiale)

Asthma ist bei Kindern die häufigste chronische Erkrankung. Jedes 10. Kind leidet darunter. Das Wort „Asthma“ kommt aus dem Griechischen und beschreibt das charakteristische Symptom von „Enge“ und „Beklemmung“. Oft geht dem Asthma eine chronische Entzündung voraus, die in den Atemwegen durch wiederkehrende Infekte oder Allergien gegen Hausstaubmilben, Tierhaare oder Pollen ausgelöst werden kann. Das heißt, wenn in der Familie oder bereits beim Kind Allergien (auch Heuschnupfen) oder Neurodermitis bekannt sind, ist dies ein Risikofaktor zur Entwicklung von Asthma. Häufig zeigen sich die Asthma-Symptome bereits imVorschulalter. Im Allgemeinen verschleimen bei Asthma die Atemwege (Bronchien) und sind überempfindlich gegenüber Reizen oder Allergenen (Partikel, die eine Allergie auslösen können). Durch die chronische Entzündung schwellen die Bronchien zu und die Muskulatur in den Atemwegen verkrampft. Erste Anzeichen sind oftmals:

  • anhaltender Husten, nachts oder bei Anstrengung
  • Kurzatmigkeit oder plötzliche Atemnot
  • pfeifendes Geräusch beim Ausatmen
  • erschwerte Ausatmung
  • Engegefühl oder Stechen in der Brust

Bei einem akuten Asthmaanfall können die Symptome sehr dramatisch sein, vor allem wenn das Kind keine Luft mehr bekommt und unter Luftnot leidet. Betroffene beschreiben dies meist, als wenn man versucht, durch einen Strohhalm zu atmen. Der akute Asthmaanfall erfolgt immer anfallartig. Akute Auslöser können unter anderem die folgenden Dinge sein:

  • Kontakt mit Allergenen wie Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben
  • Atemwegsinfekte
  • körperliche Anstrengung
  • kalte Luft
  • psychische Faktoren

Ständige Anfälle verstärken die Überempfindlichkeit der Atemwege, sodass Kinder selbst auf untypische Reize wie Zigarettenrauch, Infektionen und kalte Luft mit einem Asthmaanfall reagieren können [6][8].

Äußere Einflüsse

Die kindlichen Atemwege brauchen stets frische Luft. Trockene Heizungsluft durch Heizen im Winter kann dazu führen, dass die Schleimhäute zu trocken werden und ein Hustenreiz entsteht. Weiterhin kann Zigarettenrauch die Atemwege der Kinder stark reizen, worauf das Kind mit ständigem Husten reagiert. Da bei diesen Ursachen keine Entzündung oder Infekt vorliegt, reagiert der Körper auch nicht mit Fieber [5].

Behandlung von Husten bei Kindern (ohne Fieber)

Erkältung

Husten ohne Fieber ist meist eine Folge der Erkältung. Daher sollte die Erkältung behandelt und auskuriert werden. Im Allgemeinen sollte viel Flüssigkeit zugeführt (mindestens 1 Liter pro Tag bei 3- bis 6-jährigen Kindern) und Bettruhe gehalten werden.
Die folgenden Hausmittel können die Genesung unterstützen und auch den Husten lindern.

Quarkwickel: Quarkwickel besitzen eine kühlende, beruhigende und entzündungshemmende Wirkung auf die betroffenen Schleimhäute. Hierfür Magerquark etwa einen halben Zentimeter dick auf ein Tuch auftragen und einschlagen, damit der Quark nicht herunterlaufen kann. Der Quark sollte nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen, sondern ungefähr 18 °C warm sein. Mindestens einmal täglich soll der Wickel für 15 Minuten auf den Brustbereich des Kindes gelegt werden. Die entzündungshemmende Wirkung geht auf das im Quark enthaltene Protein Kasein zurück [7].

Inhalation: Für die Inhalation 1,5 bis 2 Liter Wasser aufkochen und etwas abkühlen lassen, damit das Kind sich nicht verbrüht. Durch eineInhalation mit Kochsalz wird der Schleim gelöst und die Nasennebenhöhlen befreit. Dafür das Wasser in eine Schüssel geben und 2 Esslöffel Kochsalz hinzufügen. Für eine Kräuterinhalationeignen sich am besten Kamille, Salbei oder Thymian geeignet. Diese Kräuter besitzen eine keimtötende Wirkung und verflüssigen den Schleim. Sie sollten in einer Menge von 2 Esslöffeln in das Wasser gegeben werden. Mit einem Handtuch den Kopf des Kindes und die Schüssel abdecken und das Kind unter Aufsicht 10–15 Minuten inhalieren lassen. Bei einem Schwindelgefühl sofort abbrechen.[7]

Rettichhonig: Einen schwarzen Rettich der Länge nach halbieren und aushöhlen. Danach die Hälften mit Honig auffüllen und 8–12 Stunden lang ziehen lassen. Den entstandenen Saft auffangen und im Kühlschrank lagern. Vor jeder Mahlzeit kann ein Teelöffel verabreicht werden. Der Rettichhonig entfaltet eine beruhigende Wirkung auf die Luftwege und beugt Hustenattacken vor. Daher sollte er am besten nur bei trockenem Husten verabreicht werden, da sonst das Abhusten des Schleimes beeinträchtigt wird [7].

Eibischwurzelsud: Einen Teelöffel Eibischwurzel in eine Tasse mit kalten Wasser geben und dies 8–12 Stunden ziehen lassen. In dieser Zeit gibt das Kraut seine schleimlösenden Stoffe ab. Danach den Tee abseihen und etwas Anisöl oder Honig hinzufügen. Alle 2 Stunden kann ein Teelöffel des Suds verabreicht werden. Durch die schleimlösende Wirkung sollte der Eibischwurzelsud bei produktivem Husten angewendet werden. Bei Säuglingen und Kleinkindern unter 12 Monaten sollte allerdings kein Honig verabreicht werden. Dieser kann Spuren des Nervengifts Botulin enthalten. Der kindliche Magen produziert noch nicht genügend Säure, um dieses Gift unschädlich zu machen [7].

Thymian-Anis-Tee: Drei Teelöffel zerstoßener Anis und drei Teelöffel getrockneterThymian werden mit einem halben Liter kochendem Wasser übergossen. Den Tee für 5 Minuten ziehen lassen und anschließend etwas Saft der Zitrone und einen Esslöffel Honig hinzufügen. Auch hier Vorsicht bei der Verwendung von Honig, aus oben genannten Gründen. Der Tee sollte warm oder lauwarm getrunken werden. Er wirkt beruhigend, entzündungshemmend und beugt starken Hustenattacken vor [7].

Asthma

Wenn das Kind Symptome einer Asthma-Erkrankung zeigt, sollte man nicht zögern, zu einem Arzt zu gehen, bevor ein akuter Anfall mit Luftnot ausgelöst wird. Bei einem akuten Anfall muss sofort der Arzt kontaktiert werden. Im schlimmsten Fall muss der Anfall mit Medikamentendurchbrochen werden, damit das Kind nicht erstickt. Als weiterführende Diagnostik wird der Arzt versuchen, die Ursache für die Anfälle zu ermitteln (Allergietest, Röntgen des Brustkorbes, Lungenfunktionsdiagnostik). Oftmals wird das Kind Medikamente verschrieben bekommen; diese müssen unbedingt wie verschrieben eingenommen werden, um neuen Anfällen vorzubeugen. Jedoch gibt es Möglichkeiten, die Krankheit positiv zu beeinflussen [8]:

Frische Luft und Sonne?: Heute ist bekannt, dass viel Bewegung und frische Luft das Asthma-Leiden und die gereizten Atemwege positiv beeinflussen können. Selbst Sport ist mit moderaten Belastungen möglich und förderlich. Dabei sollte immer eine ausreichende Aufwärmphase erfolgen, niemals eine Maximalbelastung und keine plötzlich einsetzende Belastungen (z. B. Sprints). Darüber hinaus braucht der Körper Sonnenlicht (UV-Strahlung), um Vitamin D zu produzieren.Vitamin D stärkt das Immunsystem und kann den Körper gegen Infekte schützen. Viele Studien haben gezeigt, dass im Winter mehr Asthmaanfälle auftreten, durch zu wenig Aufenthalte an der frischen Luft und Sonne [6][8].

Begleitende Maßnahmen bei Asthma?: Ursächlich können auch Bakterien, Milben, Staub und Duftstoffe für einen Anfall sein. Daher ist es ratsam, die Umgebung des Kindes reinlich zu halten und natürliche Reinigungsmittel zu verwenden sowie auf herkömmliche Parfüms, Lufterfrischer und Putzmittel zuverzichten. Eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst, Gemüse und ohne Fertigprodukte soll die Symptome ebenfalls lindern [6][8].

Zu beachten

Generell sollte bei einer Erkältung, die länger als 7 Tage dauert, immer ein Arzt aufgesucht werden. Das Kind sollte sich erst belasten, wenn die Erkältung vollständig ausgeheilt ist. Andernfalls kann diese wieder aufflammen oder chronisch werden [3].

Bei schweren Asthmaanfällen mit starker Atemnot muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Dieser muss entweder entsprechende Medikamente verordnen oder die bereits verschriebenen Medikamente anpassen. Auch wenn das Asthma-Leiden bei 50 % der Kinder wieder verschwindet, sollte es von einem Arzt behandelt werden, vor allem, um erneuten Anfällen vorzubeugen. Die Einnahme der verordneten Medikamente muss genau kontrolliert werden. Oftmals sind die Kinder körperlich und psychisch sehr angegriffen. Die Eltern sollten darauf achten, Stress und Kummer für das Kind so gering wie möglich zu halten. Darüber hinaus muss das Kind zuAktivitäten wie Sport oder Spielen angeregt werden, um weiterhin am normalen kindlichen Leben teilnehmen zu können [6][8].