Husten Beim Kind: Krankheitstypen

Psychogener Husten (bei Kindern)

© PantherMedia / Zsolt Biczo

Psychogener Husten bezeichnet eine Form des Hustens, bei der keine organische Ursache für den Reiz zugrunde liegt. Bei Kindern wird er auch als habitueller Husten bezeichnet, der sich durch einzelne laute, bellende und teils röhrende Hustenstöße äußert. Er verlangt den Betroffenen viel Kraft ab. Als Erinnerungshusten wird er bezeichnet, weil er meist die Folge einer vorausgegangenen Erkrankung, die einen organischen Grund lieferte, ist und trotz der Genesung quasi als Erinnerung an die Erkrankung auftritt. Welche genauen Ursachen psychogener Husten bei Kindern hat und wie er behandelt werden kann, wird im Weiteren näher ausgeführt.

Ursachen von psychogenem Husten bei Kindern

Die Auslösung von psychogenem Husten beginnt meist mit einem Infekt der oberen Atemwege, in dessen Rahmen typischerweise Husten auftritt. Die Erkrankung bedingt eine entsprechende Behandlung sowie veränderte Umgebungsbedingung wie z. B. eine Krankschreibung oder gesteigerte Zuwendung. Mit Abklingen des Infektes bessert sich auch der Husten; allerdings kann sich noch eine Phase bronchialer Überreaktion anschließen, in der durch Überempfindlichkeit der Husten anhält.[1] Durch diese lange Gewöhnung kann psychogener Husten als Erinnerungshusten auftreten. Vor allem bei hohem Druck durch Schule und Elternhaus äußert er sich vermehrt.[2] Psychogener Husten ist meist lang anhaltend, unproduktiv, laut und bellend. Es findet immer nur ein Hustenstoß pro Atemzug statt. Ein wichtiges Merkmal ist auch, dass er meist bei psychischer Anspannung, vermehrter Anteilnahme und Untersuchungen zunimmt, während er nachts nicht auftritt. Ein weiteres Kriterium zur Abgrenzung von normalem Husten stellt die Diskrepanz (Widerspruch) des Hustens zum ansonsten gesunden Allgemeinzustand des Betroffenen dar. Des Weiteren wird psychogener Husten von der Umgebung des Kindes meist als sehr belastend erlebt.[3]

Behandlung von psychogenem Husten bei Kindern

Aufgrund der Komplexität der Ursachen für den psychogenen Husten ist eine einheitliche Therapie nicht möglich. Eine Behandlung muss an das individuelle Störungsbild angepasst werden.

  • Hausmittel: Direkte Hausmittel gegen psychogenen Husten gibt es nicht. Ein Ignorieren des Hustens durch die Eltern kann hilfreich bei der Behandlung sein; allerdings sollte ansonsten trotzdem auf genügend Zuwendung geachtet werden.[4]
  • Anwendungen: Techniken wir progressive Muskelrelaxation (Muskelentspannung)  und autogenes Training können eine Linderung des Hustens bewirken. Diese zielen auf einen Entspannungseffekt und damit verbunden eine bewusstere Wahrnehmung des Körpers ab.[5]
  • Wirkstoffe: Direkte Wirkstoffe oder Medikamente gegen psychogenen Husten sind bisher nicht bekannt. Die Wirksamkeit von beruhigenden Substanzen wie Baldrian oder Johanniskraut ist noch nicht ausreichend untersucht.
  • Therapien: Die Hilfe durch einen Psychotherapeuten oder Atemtherapeuten ist bei der Behandlung von psychogenem Husten meist unabdingbar. Diese ermitteln die genaue Ursache für die Entstehung der Symptomatik und können diese therapieren. Dabei ist es wichtig, dass das Kind und nicht der Husten im Mittelpunkt steht.[6]

Zu beachten

Bei Kindern liegt allgemein ein höheres Risiko für Atemwegsinfekte und damit verbunden das Symptom Husten vor. Daneben weisen sie meist auch einen schwereren Krankheitsverlauf auf. Daher steigt bei ihnen auch das Risiko für psychogenen Husten. Dieser wird durch äußeren Stress noch verstärkt. Daher sollte aufkommender Husten immer ärztlich begutachtet werden. Sollte der Husten deutlich länger als die zugrunde liegende Erkrankung andauern, kann das einen Hinweis auf psychogenen Husten geben und sollte entsprechend abgeklärt werden. Wird der Husten von weiteren Symptomen begleitet, sollte er ebenfalls ärztlich behandelt werden.